Zeichen einer lebendigen Freundschaft
Seit 20 Jahren sind Dasing und Siedlce in Polen verbunden. Bei der Feier sind Freunde aus Kammern in Österreich dabei
Dasing Seit 20 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Dasing und der polnischen Stadt Siedlce, seit zehn Jahren die Verbindung mit Kammern/Österreich. Beide Jubiläen wurden gemeinsam im Wittelsbacher Land gefeiert, wo Bürgermeister Erich Nagl die weit angereisten Gäste aus beiden Ländern begrüßte.
Der Tag begann mit einer gemeinsamen Busfahrt am Vormittag nach Augsburg, Sektempfang im Fürstenzimmer/Goldener Saal und Stadtführung sowie Mittagessen im Ratskeller. In Dasing kam man sich dann nach der Rückfahrt bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim schnell näher. Bürgerinnen und Bürger von Dasing und Umgebung feierten den Festakt gebührend mit. Wojciech Kudelski, Präsident der Stadt Siedlce, angereist mit Ehefrau Maria, sprach die guten Kontakte mit Dasing an, berichtete über die Vorgeschichte der Freundschaft. „Jugendliche haben sich mit euren Jugendlichen getroffen, sie haben gelernt, dass man andere Menschen ehren soll“, sagte er. Auf einen Gegenbesuch in Kürze freut sich Kudelski, der bei der nächsten Wahl sein Amt abgeben wird. Auch sein Vorgänger Miroslav Symanowicz, mit dem der Vertrag damals zustande gekommen war, sowie Henryk Niedziólka, Vorsitzende des Stadtrats, waren anwesend. Als Sprachvermittlerin stellte sich Ewa Jagietto zur Verfügung.
Schon seit langer Zeit pflegen die Gemeinde Dasing und der Verein deutsch-polnische Freundschaft eine tiefe Verbundenheit mit der polnischen Stadt Siedlce. Der Freundschaftsvertrag wurde vom damaligen Bürgermeister Lorenz Arnold und dem Präsident Miroslav Symanowicz von Siedlce am 26. Juli 1998 unterzeichnet, auch Altbürgermeister Matthias Feiger baute die Freundschaft maßgeblich mit auf. Leider seien viele schon verstorben, die damals die Freundschaft gefördert hätten, so Nagl.
Erinnerungen wurden an diesem Tag wach, unter anderem an die Idee, in Siedlce ein besonderes Zeichen der Freundschaft zu setzen: einen bayerischen Maibaum mit den Symbolen der Stadt Siedlce und der Gemeinde Dasing. Schnell wurde dann ein Jahr später nach Dasinger Vorgabe ein Maibaum in Siedlce aufgestellt. 2017 war es dann an der Zeit, den Maibaum zu erneuern. Er steht nun am Hauptbahnhof der polnischen Stadt als Wahrzeichen der guten Freundschaft. Alle waren sich dann einig, dass diese Freundschaft unbedingt fortgesetzt werden muss. Nach dem Austausch der Geschenke kam es dann zur Enthüllung der Partnerschaftsstele, zugleich gab es vielen Anwesenden ein gutes Gefühl des Zusammenhalts und lebendiger Freundschaft. Pfarrer Kolbinger vollzog die Einweihung und spendete den Segen. Um 18 Uhr traf man sich nach dem feierlichen Einzug mit Fahnenabordnungen zahlreicher Vereine in der St.-Martins-Kirche zur Abendmesse, zelebriert von Pfarrer Florian Kolbinger. In seiner Predigt hinterfragte er den Begriff Freundschaft und Nächstenliebe, gab Mut für die Zukunft. „Realismus muss sich mit Optimismus paaren“, so Kolbinger. Später war gemütliches Beisammensein im Pfarrheim Dasing angesagt.
Die Feuerwehr war der Auslöser für die Partnerschaft
Die österreichische Delegation aus Kammern war ebenso begeistert von dem Jubiläumstag. Bürgermeister Karl Dobnigg betonte in seinem Grußwort: „Es ist sehr schön, hierherzukommen, um mitzufeiern.“Karl Dobnigg verglich die Städtepartnerschaft mit einer Ehe, in der der Zusammenhalt äußerst wichtig sei – er selbst ist seit 45 Jahren verheiratet und kenne sich da deshalb bestens aus.
Die Partnerschaft mit Kammern/ Österreich und der Gemeinde Dasing ist durch die Feuerwehr entstanden. Als Gregor Schäffer, damals Organisator des jährlichen Feuerwehrausflugs, wieder einmal nach einem Reiseziel Ausschau hielt, bekam er eine Einladung von der Feuerwehr Kammern in Österreich zugeschickt. Die steirische Wehr veranstaltete ein Zeltfest, um ihr neues Feuerwehrfahrzeug einzuweihen, und die Dasinger nahmen gerne daran teil.