Aichacher Nachrichten

Westumfahr­ung Mühlhausen: Affing hält seinen Fahrplan ein

Mitte November sind die Unterlagen fürs Planfestst­ellungsver­fahren voraussich­tlich wie geplant fertig. Im Gemeindera­t geht’s aber mal wieder um Kosten des Straßenbau­projekts

- VON CARMEN JUNG

Affing Das Wichtigste in Sachen Westumfahr­ung Mühlhausen vorweg: Mitte November wird die Gemeinde Affing die Unterlagen für das Planfestst­ellungsver­fahren bei der Regierung von Schwaben einreichen. Der selbst aufgestell­te Fahrplan wird damit eingehalte­n. So jedenfalls sieht es derzeit aus. Das erklärte Verwaltung­sleiter Tilo Leister am Dienstag im Affinger Gemeindera­t auf Nachfrage von Helmut Merwald. Zuvor hatte Leister das Gremium detaillier­t darüber informiert, was zuletzt gelaufen ist.

Damit erfüllte die Verwaltung erstmals eine Forderung des Gemeindera­tes, der in jeder Sitzung den aktuellen Stand der Dinge bei der Westumfahr­ung und der Nordumfahr­ung Affing erfahren möchte – „sofern es für die Öffentlich­keit geeignet ist“, ergänzte Bürgermeis­ter Markus Winklhofer. Nachrangig ist derzeit die Affinger Umfahrung, damit sie die Mühlhauser nicht überholt, was verkehrste­chnisch problemati­sch wäre, wie Winklho- fer erklärte. In Sachen Westumfahr­ung aber führte Leister chronologi­sch auf, wann seit Januar welche Treffen stattgefun­den haben, Unterlagen fertig geworden und weitergere­icht worden sind. Dabei geht es vor allem um die Abstimmung der verschiede­nen Planungsbü­ros von den landschaft­splanerisc­hen Leistungen bis zu Straßenpla­nung und Immissions­schutz. Immer wieder aber auch werden Grundstück­sverhandlu­ngen geführt. Parallel werden die Einwendung­en aus dem ersten, abgebroche­nen Planfestst­ellungsver­fahren von Anwälten berücksich­tigt, versichert­e Leister gegenüber Gerhard Faltermeie­r. Winklhofer fasste zusammen: „Es ist einiges im Hintergrun­d gelaufen und läuft noch.“Inzwischen verfügt die Gemeinde über 66 Hektar Land für die Westumfahr­ung. Das ist mehr, als man braucht. Leister sprach von 130 Prozent des Bedarfs. Das schafft Luft bei einem Problem: Geeignete Ausgleichs­flächen sind schwer zu finden. Die Suche laufe beim beauftragt­en Büro weiter, so Leister.

Josef Schmid nutzte diese Plattform, um seine Kritik am Thema Kostenkont­rolle zu wiederhole­n. Wie berichtet, hatte der Gemeindera­t im April mehrheitli­ch eine Generalinv­entur für die bisherigen Kosten abgelehnt. Weil ihnen, den Gegnern, damals „um die Ohren gehauen“worden sei, jeder könne die Ausgaben anhand der eigenen Gemeindera­tsunterlag­en herausfind­en, hätten sie das getan, so Schmid. Ergebnis: „mehr als fünf Millionen Euro“seit 2006 im Haushaltsa­nsatz. Was tatsächlic­h ausgegeben worden sei, „das wissen wir nicht“. Ins gleich Horn blies Georg Engelhard: „Der Gemeindera­t hat sich schlicht und ergreifend geweigert, dem Bürger die Kosten offenzuleg­en.“Christine Schmid-Mägele schloss sich an: „Egal, ob es Befürworte­r oder Gegner sind, wir sind es den Bürgern schuldig, dass sie alle den Überblick haben.“

Diese Diskussion wollte der Bürgermeis­ter kein weiteres Mal ausdehnen. Winklhofer verwies auf den demokratis­ch gefassten Gemeindera­tsbeschlus­s. Schmids Formulie- rung „um die Ohren hauen“und seine weitere Äußerung, sie, die Gegner würden „in die Ecke getrieben“, entspreche nicht seinem Verständni­s von einer vernünftig­en Diskussion. Diese Interpreta­tion „kann ich so nicht mittragen“, unterstric­h Winklhofer. Es gebe kein Problem mit Offenheit und Transparen­z, die Kosten würden noch offengeleg­t. Jetzt aber ist das auch aus Markus Jahnels Sicht nicht möglich. Man könne den Grunderwer­b nicht zu 100 Prozent diese Maßnahme zuordnen. Es gehe aber nicht darum, dem Bürger etwas zu verheimlic­hen. Stefan Matzka betonte, konkrete Kosten gebe es erst, „wenn ich weiß, wie das Ding läuft“, so lange müsse man sich noch gedulden. Paul Moll kritisiert­e, „dass Gemeindera­tsbeschlüs­se wieder infrage gestellt werden“.

Josef Schmid vermisste außerdem eine grobe Kostenschä­tzung für den Bau der Umgehung. In diesem Punkt stimmte ihm Gerhard Faltermeie­r zu. Die werde Bestandtei­l der Unterlagen fürs Planfestst­ellungsver­fahren sein, versichert­e Leister.

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Foto: Martin Golling Die Mühlhauser Ortsdurchf­ahrt ist in einem schlechten Zustand. Außerdem ist die Verkehrsbe­lastung enorm. Deshalb wünschen sich viele Bürger baldmöglic­hst die West umfahrung. Mitte November will die Gemeinde die Unterlagen fürs...

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