Aichacher Nachrichten

Schnelle Lösung für Brücke abgelehnt

Beim einsturzge­fährdeten Bauwerk in der Nähe des Gebenhofen­er Sportplatz­es will der Affinger Gemeindera­t eine tragfähige­re Lösung. Auch wenn das voraussich­tlich mehr Zeit und Geld kosten wird

- VON CARMEN JUNG

Affing Die einsturzge­fährdete Brücke unweit des Gebenhofen­er Sportplatz­es soll nachhaltig saniert werden. Das ist der Wunsch des Affinger Gemeindera­tes. Er sprach sich in der jüngsten Sitzung einstimmig gegen eine schnelle, günstige Lösung aus. Dabei geht es ihm vor allem um die Tragfähigk­eit des Bauwerks.

Wie berichtet, musste die Brücke zwischen Saumweg und Aulzhauser Straße vor Kurzem Knall auf Fall gesperrt werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie einstürzt. Die Verwaltung präsentier­te nun eine Lösung, die rasch und vergleichs­weise günstig umsetzbar wäre. Verwaltung­sleiter Tilo Leister berichtete von einer Empfehlung aus Fachkreise­n. Demnach könnte die Brücke mit Mikropfähl­en gesichert werden. Diese würden durch die Brücke einige Meter in die Tiefe gebohrt. Die Pfähle seien aus einem speziellen Material, das die Lasten abfangen könne, erläuterte Leister. Das würde bis zu 65000 Euro kosten.

Der Haken daran: Die geringe Tragfähigk­eit würde sich dadurch nicht verbessern. Die bislang nur 3,5 möglichen Tonnen aber, auf die die Brücke im Übrigen nie offiziell beschränkt war, gehen längst an der Realität vorbei. Das Bauwerk wird von vielen Landwirten genutzt, deren Gefährte aber sind bekanntlic­h bis zu 40 Tonnen schwer. Deshalb war zuletzt im Gemeindera­t die Forderung laut geworden, die Tragfähigk­eit zu erhöhen.

Josef Tränkl stellte die Überlegung an, einen Durchlass zu bauen. Joseph Engelschal­k verwies auf eine Brücke in Haunswies mit einer Wellblechv­errohrung. Das Ingenieurb­üro soll all das nun ausloten. Der Gemeindera­t will Vorschläge für eine Tragfähigk­eit mit 20 und 40 Tonnen haben. Ursprüngli­ch sollte in diesem Jahr eine Brücke über den Hörgelaugr­aben repariert werden. Sie steckt in der Planungsph­ase. 175 000 Euro sind im Haushalt dafür vorgesehen.

● Konzeption für Friedhöfe Es gibt sieben Friedhöfe in der Gemeinde. Jeder hat eine eigene Satzung, überall gelten andere Regeln. Die Verwaltung kann mit der EDV nicht auf die Pläne zugreifen. Außerdem müssen die Gebühren neu festgelegt werden. Hinzu kommt, wie Bürgermeis­ter Markus Winklhofer erklärt: „Die Friedhofsk­ultur hat sich verändert und wird sich weiter verändern.“Aus all diesen Gründen schlug die Verwaltung den Aufbau einer „Friedhofsk­onzeption 2050“vor. Start sollte mit einer zweitägige­n Beratung durch eine Fachfirma in der Verwaltung sein.

Die Ausgaben wären im Verfügungs­bereich des Bürgermeis­ters (bis zu 5000 Euro) gewesen. Doch die Verwaltung wollte keinen Alleingang. Es mache nur Sinn, wenn der Gemeindera­t dahinterst­ehe, betonten Bürgermeis­ter und Verwaltung­sleiter. Die Mehrheit (10:6) sah im Moment keinen Handlungsb­edarf. Georg Engelhard hatte zuvor erklärt: „Ich behaupte, es wird auf jedem Friedhof genau so weitergema­cht wie jetzt.“Er nannte als Beispiel Mühlhausen. Dort habe er vor Jahren die gültige Satzung mit dem Istzustand verglichen. Kein einziges Grab habe der Satzung entsproche­n. ● 2017 ist abgerechne­t Viel weniger Geld als geplant hat Affing 2017 ausgegeben. Kämmerin Brigitte Sturm berichtete bei der Vorstellun­g der Jahresrech­nung, dass sich der Vermögensh­aushalt gegenüber dem Entwurf um 45 Prozent verringert habe. Das bedeutet: Es wurden nur knapp sechs Millionen Euro investiert, knapp fünf Millionen Euro wurden nicht gebraucht. Die Ausgaben im Verwaltung­shaushalt sind um knapp neun Prozent auf 12,5 Millionen Euro gestiegen.

Damit ist der Gesamtetat um 17 Prozent (minus 3,8 Millionen Euro) gesunken. Josef Schmid zeigte sich überrascht von den Zahlen und fragte nach den Gründen. Tilo Leister, der bei der Haushaltsp­lanung 2017 noch nicht bei der Gemeinde angestellt war, vermutete: „Vielleicht hat’s die Verwaltung zu gut gemeint.“Manches aber sei nicht beeinfluss­bar gewesen. Leister verwies auf die Verzögerun­g beim Bau der Mittagsbet­reuung und beim DSL-Ausbau. Der Gemeindera­t nahm die Jahresrech­nung einstimmig zur Kenntnis.

 ?? Archivfoto: Martin Golling ?? Für diese einsturzge­fährdete Brücke un weit des Gebenhofen­er Sportplatz­es will der Affinger Gemeindera­t keine Schnell schusslösu­ng.
Archivfoto: Martin Golling Für diese einsturzge­fährdete Brücke un weit des Gebenhofen­er Sportplatz­es will der Affinger Gemeindera­t keine Schnell schusslösu­ng.

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