Todtenweis putzt sich zum Gmoafest heraus
Der Ort wird 985 – seit 200 Jahren verwaltet sich die Gemeinde außerdem schon selbst. Das feiern die Bewohner mit einem zweitägigen Dorffest. Die Vereine stellen sich vor. Und Besinnliches gibt’s beim Gottesdienst
Todtenweis Das Todtenweiser „Gmoafest“am Wochenende war ein Erfolg: 200 Jahre kommunale Selbstständigkeit, 200 Jahre unveränderte Gebietskörperschaft und 985 Jahre Todtenweis wurden gebührend gefeiert. Wie Bürgermeister Konrad Carl in seiner Begrüßungsansprache am Samstagabend sagte: „Es hod in den letzten Tagen ganz schön gwuselt. Es lasst sich seha, was alles aufgebaut ist.“
Der Bürgermeister meinte damit, dass sich die Vereine ganz viel Mühe gegeben haben. Rund um die Dorfmitte waren diese mit ihren Ständen vertreten und boten ein Bild des harmonischen Miteinanders. Als Ehrengäste konnte Konrad Carl Altbürgermeister Josef Kodmeir, Rehlings Bürgermeister Alfred Rappel, den Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange und den ehemaligen Pfarrer Anton Tischinger begrüßen. Zur Unterhaltung spielten De junga Oidborischn auf. Mit zwei Schlägen schaffte es Konrad Carl, das erste Fass Bier anzuzapfen. Er schenkte Freibier aus und stieß mit Ulrich Lange und allen Gästen auf ein gelungenes Fest an.
Lange bezeichnete Todtenweis als „gallisches Dorf“, da es sich nicht unterkriegen lasse. Als Berliner sagte er zu den Todtenweisern: „Nehmt’s, was ihr kriegen könnt.“Er dankte für die Dorfgemeinschaft, die das Dorf leben lasse – und dies ganz besonders an diesem Wochenende. Pfarrer Anton Tischinger lobte die Dorfgemeinschaft musikalisch. Auf die Melodie der Deutschlandhymne sang er a cappella: „Heute feiert ihr Geburtstag, Todtenweis wird 200 Jahr. Stoßet an und wünscht Gelingen, Sekt und Wein sind reichlich da. Drum lasst uns alle singen und stimmt alle fröhlich ein. Schenke mir noch, schenke dir noch, schenke uns noch einen ein.“Anschießend verteilten sich die Besucher auf die Plätze der einzelnen Vereine, die mit unterschiedlichsten Essensangeboten und Attraktionen aufwarteten. Bis weit in die Nacht wurde bei sommerlichen Temperaturen das Jubiläum gefeiert.
Der Sonntag begann wieder mit dem Empfang der Vereine mit Fahnenabordnungen an der Linde. Im gemeinsamen Kirchenzug ging es zum Gottesdienst in die Pfarrkirche, den Pfarrer Babu zelebrierte. In sei- Ansprache ging er auf die Gemeinde und Gemeinschaft ein: Wir sollten Gott danken für die gemeinsame Zeit, die ohne Engagement und Einheit nicht gehe. Er wünschte der Gemeinde weiterhin viel Kraft und Mut zum Gelingen und betonte, dass man nur gemeinsam stark sei.
Nach dem feierlichen Gottesdienst ging es zurück zum Dorfplatz zum Feiern. Dort sprach Bürgermeister Konrad Carl nochmals Dankesworte an alle Helfer und wünsch- weiterhin ein gutes Gelingen und ein schönes Fest. Die Kleinen von Todtenweis führten einen Tanz unter Leitung von Daniela Marquart auf. Nachdem sich die meisten gestärkt hatten, wurden am „Hau den Lukas“fleißig die Kräfte erprobt. Manche versuchten auch, mit dem Blasrohr in die Mitte der Zielscheibe zu treffen. Weiter wurden die alten Traktoren der Ellgauer Bulldogfreunde besichtigt. Die Festbesucher konnten auch einem Kunstner schnitzer dabei zusehen, wie er mit der Motorsäge aus einem Eichenstamm einen Alligator fertigte. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko lud die Todtenweiser zu einer Besichtigung des Bayerischen Landtags ein, um zu sehen, wo die Zuschussanträge verabschiedet werden. Landrat Klaus Metzger freute sich, dass Todtenweis so ein Fest auf den Weg gebracht habe. Der Zauberer Werner Link bastelte für die Kinder Hunde, Spinnen oder Flate mingos aus Luftballonschlangen und verzauberte sie damit. Nachmittags öffnete zudem das Heimatmuseum mit einer Ausstellung über die 200-jährige Geschichte der Kommune Todtenweis mit ihrer langjährigen Selbstständigkeit.
Die vielen Gäste aus nah und fern waren von der heimeligen Atmosphäre und dem Einfallsreichtum im Aufbau der Buden beeindruckt und fanden das Fest einfach schön anzusehen.