Es geht um mehr als eine Brücke
Die jetzt aufkommende Diskussion über einen neuen Lechsteg im Siebentischwald ist keine Gespensterdebatte, auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt: Formal wird momentan ja nur darüber diskutiert, ob das Projekt im Stadtentwicklungskonzept auftauchen soll. Das Papier zeigt strategisch auf, wie die Stadt sich von Verkehr über Ökologie bis zum Sozialsektor aufstellen möchte und wird am Ende hunderte von Einzelmaßnahmen benennen.
Sollte der Bauausschuss entscheiden, dass der Lechsteg ins Konzept kommt, ist das noch kein Beschluss zum Bau. Papier ist bekanntermaßen geduldig. Gleichwohl wäre es eine erste Weichenstellung. Die Stadt wird, wenn sie sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, einen Papiertiger produziert zu haben, früher oder später bei den Einzelprojekten etwas vorzeigen müssen. Der Lechsteg als sehr konkretes Projekt, das seit Jahrzehnten in der Diskussion ist, wird sicher besonders im Blickpunkt stehen.
Inhaltlich lassen sich alle Argumente hören. Ausgeklammert in der ganzen Diskussion wurde bisher, dass es mit dem Bau eines Stegs nicht getan wäre, wenn man dauerhaft Pendler auf die Strecke ziehen will. Wie sieht es mit der Frage der Wegebeleuchtung aus, wenn die Achse außerhalb des Sommers genutzt werden soll? Und was ist im Winter bei Schnee? Diese Punkte gehören ehrlicherweise jetzt schon mitdiskutiert.