Musik verbindet Schüler und Lehrer
Wittelsbacher-Realschule Aichach präsentiert im Pfarrzentrum ihr breites musikalisches Spektrum: Von Austropop über Metallica-Rock bis zur „Rocky Horror Show“
Aichach Musik verbindet – Schüler mit Schülern, Lehrer mit Lehrern und an diesem Abend auch die Schüler mit den Lehrern. Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch das abwechslungsreiche Programm dieses Abends: Die Wittelsbacher-Realschule Aichach gibt im Pfarrzentrum ihr Sommerkonzert. Die beiden Musiklehrer Johannes Degendorfer und Ines Rampf haben dafür ein kurzweiliges Programm mit ihren Schülern zusammengestellt.
Moderiert wird der Abend von den Schülerinnen Gina Heinze und Anna Huus. „Bei uns gibt es keine Verlierer“, stellt Gina Heinze den zahlreichen Besuchern in Aussicht, die sich für das Sommerkonzert und nicht für die Fußball-WM-Konkurrenz entschieden haben.
Während Johannes Degendorfer die Gesamtleitung innehat und bei den verschiedenen Gruppen immer wieder professionell seine Gitarre zum Einsatz bringt, koordiniert Ines Rampf insbesondere die Big Band und die beiden Bläserklassen. Dass die neue Klasse 5a erst seit November mit ihren Instrumenten übt, ist weder beim Einsteiger „When the Saints“noch bei den drei weiteren Titeln zu erkennen, die die jungen Musiker – scheinbar ohne großes Lampenfieber – zum Besten geben. Bei sattem Sound kommt schnell Stimmung auf und schon beim Queen-Hit „We will rock you“geht ein rhythmisches Klatschen und Schenkelklopfen durch die Reihen.
Wahre Begeisterungsstürme löst die 13-köpfige „Beach Boys Revival“-Lehrer-Band bei Schülern und Besuchern aus. Insbesondere der vielstimmige Lehrerchor und Degendorfers Kopfstimme bei „Barbara Ann“kommen dabei gut an. Mit einem anspruchsvollen Repertoire lässt die Bläserklasse 6a aufhorchen. Nach einem „Sunny day“meistert Alina Singer, die erst seit sechs Wochen am Schlagzeug spielt, bravourös ihren ersten Einsatz bei „I get around“. Wenn es nach dem Willen ihrer Musiklehrerin geht, soll Alina einmal in die Fußstapfen des Schulabgängers Jonas Sedlmair treten, der bislang bei allen Gruppen für Percussion sorgt. Bezeichnend für die Stimmung lassen die 6a-Bläser „I feel good“von James Brown er- klingen. Und dass sie sich auf der Bühne mit ihrem Sound wohlfühlen, merkt man spätestens beim Titelsong der „Muppet Show“. Die Puppen tanzen lassen sie dann auch bei Ausschnitten aus der Oper „Carmen“von George Bizet. Als Sänger agieren dabei, aus Leinwand-Fenstern heraus, neben der schönen Carmen einige Puppen, denen Chormitglieder im Hintergrund ihre Stimme leihen. Die zweite LehrerBand, Die Fantastischen 6, sorgt mit zwei Rock-Titeln und dem R&B-Hit „Just the Two of Us“für ein weiteres Highlight. Ein Novum hat die Schüler-Big-Band auf Lager. Nach drei Anheizern, unter anderem „King of the Road“, geben sie – unter dem Beifall der Besucher – der Schulleitung und einigen Lehrern einen Musical-Tanz-Kurs zur „Rocky Horror Show“-Melodie „Time Warp“. Die Schülerband 18 Minutes startet mit der wunderschönen Rockballade „Nothing else matters“von Metallica und den beiden voluminösen Stimmen von Marie Grabmann aus Sainbach, Klasse 9a, und Elisabeth Schadl aus Igenhausen, Klasse 8e. Letztere traut sich sogar an das Christina-Aguilera-Stück „Hurt“heran und erntet dafür großen Beifall. Und nach der Ofenbach-Hymne „Katchi“, zu dem das begeisterungsfähige Publikum den Background-Chor übernehmen durfte, gehts bayerisch-österreichisch in die letzte Runde. Ein Heimspiel für Elisabeth und Marie, die bei „Hoamat“und dem GoisernHit „Brenna tuats guat“über sich hinauswachsen. Dafür packt Marie auch ihre Quetschn aus und jodelt.
Und noch einmal gerät auf der Bühne einiges durcheinander, wenn es bei „I kenn Di von meim Handy“um die Verwirrungen und Verwicklungen rund um das Smartphone geht: So werden Schlagzeuger Jonas und die Gitarristin Sophia kurzerhand zu Sängern, während die Pianistin Katharina das Schlagzeug übernimmt. Das zeugt von der musikalischer Vielseitigkeit der Band.
Als Zugabe gibt’s noch einmal den Song „Katchi“, zu dem der ganze Saal mit einem vielstimmigen „Schubidubidu“lautstark einstimmt. Ein unterhaltsamer musikalischer Abend geht zu Ende, an dem offensichtlich nicht nur die Besucher, sondern auch Schüler und Lehrer ihre Freude hatten.