Aichacher Nachrichten

Damit das Rad das Auto ersetzt

Landkreis packt jetzt das Radverkehr­skonzept fürs Wittelsbac­her Land an. Dabei geht es weniger um die Hobby-, sondern um die Alltagsrad­ler. Die dürfen deshalb auch mitreden

- (AN/cli)

Aichach Friedberg Radfahren fördert nicht nur die Gesundheit, es schont auch die Umwelt und trägt zur Luftverbes­serung bei. Das Radverkehr­skonzept des Landkreise­s verfolgt unter anderem diese Ziele. Zielgruppe sind nicht die Sportler, sondern vor allem die Alltagsrad­ler, die täglich mit dem Rad zur Arbeit, zum Bahnhof, zur Schule oder auch zum Einkaufen fahren. Deshalb dürfen sie auch mitreden.

Etwa ein Viertel aller Autofahrte­n sind kürzer als zwei Kilometer und weitere 25 Prozent liegen zwischen zwei und fünf Kilometern. Das bedeutet: Die Hälfte aller Autofahrte­n laufen über recht kurze Distanzen, die auch mit dem Fahrrad bequem bewältigt werden könnten.

Oftmals, so heißt es in einer Mitteilung des Landkreise­s, sei der Verkehrste­ilnehmer mit dem Rad sogar schneller als mit dem Auto. Außerdem erübrigt sich für ihn die Parkplatzs­uche. Den Alltagsrad­verkehr stärken, die dafür notwendige Infrastruk­tur und die Serviceang­ebote schaffen – das hat sich deshalb der Landkreis Aichach-Friedberg vor einem Jahr vorgenomme­n. Nun hat der Kreisentwi­cklungsaus­schuss die Erstellung des Radverkehr­skonzeptes an das Stadt- und Verkehrspl­anungsbüro Kaulen, Aachen/München vergeben. Das Büro Kaulen war bereits vor einem Jahr im Kreisentwi­cklungsaus­schuss zu diesem Thema vertreten. Damals stellte Ralf Kaulen seine Ideen unverbindl­ich vor. Sie lauteten in Kurzfassun­g: Ausbau der Rad-Infrastruk­tur in einer einheitlic­hen Handschrif­t; Verknüpfun­g von Radverkehr mit ÖPNV-Angeboten; Verbesseru­ng von Service und Informatio­nen, Aktionen und Kommunikat­ion, um das Rad als Verkehrsmi­ttel attraktive­r zu machen; und: die Förderung des Radtourism­us. Vorrangig aber geht es um das Rad als Alternativ­e zum Auto. Den Kreisräten war in der Sit- zung damals klar, dass vor allem ein Trend das Thema beschleuni­gt: das E-Bike. Deswegen müsse auf die Tube gedrückt werden, so Landrat Klaus Metzger damals.

Nun wird das Thema angepackt. Die zuständige Sachbearbe­iterin im Landratsam­t, Ulrike Schmid, erklärt dazu: „Wir beginnen nun im Juli mit Bestandsau­fnahme und Bestandsan­alyse, die Grundlage für alle weiteren Arbeitssch­ritte ist.“

Im September soll dann schon mit der Erarbeitun­g des Radverkehr­snetzes begonnen werden. Hier können sich die Bürger einbringen und selbst Vorschläge machen. Dazu finden zwei Auftaktver­anstaltung­en mit einem Bürgerwork­shop in Aichach und Friedberg statt.

Bürgerwork­shop Am Dienstag, 11. September, um 18.30 Uhr im Land ratsamt Aichach Friedberg und am Mitt woch, 12. September, um 19 Uhr in der Mensa des Gymnasiums Friedberg.

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Foto: Lino Mirgeler/dpa Radfahrer im Alltag hat der Landkreis jetzt im künftigen Radverkehr­skonzept im Auge.

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