Motorradfahrer im Fokus der Aichacher Polizei
145 Fahrer zwischen Sand und Thierhaupten kontrolliert. Ein Drittel davon saß auf einem Motorrad
Aichach Die Motorradfahrer stehen in diesen Tagen unter besonderer Beobachtung. Das hat die Aichacher Polizei jetzt mitgeteilt. Sie hatte am Freitag zwischen 16 und 20 Uhr Kontrollen mit vier Streifen und einer Motorradstreife an der Staatsstraße 2381 zwischen dem Todtenweiser Ortsteil Sand und Thierhaupten und in Rehling-Unterach durchgeführt. 145 Fahrer wurden kontrolliert, darunter auch 50 Motorradfahrer.
Sie stehen im Mittelpunkt der bayernweiten Schwerpunktkontrollen. Das Motto: „Ankommen statt Umkommen“. Wie die Polizei berichtet, zielen die Kontrollen nicht nur auf Temposünder ab, sondern auch auf die Fahrtüchtigkeit und die Vorschriftsmäßigkeit der Motorräder. Insgesamt wurden bei der Kontrolle am Freitag 31 Fahrzeuge beanstandet, darunter elf Motorräder. Sechs Mal waren es Anzeigen und 25 Mal Verwarnungen. Unter den Anzeigen sind drei Geschwindigkeitsverstöße, ein zu lauter Motorradauspuff, abgefahrene Reifen bei einem Biker und eine Fahrt unter Drogeneinfluss. Bei einem 24-jährigen Autofahrer wurden drogenbedingte Ausfallerscheinungen festgestellt. Er durfte nicht mehr weiterfahren. Ein Motorradfahrer fuhr mit 128 bei erlaubten 100 Stundenkilometern in die Kontrollstelle. Ein 22-jähriger Autofahrer schaffte sogar 150 Kilometer pro Stunde. Gerade in der nächsten Zeit wird die Polizei ein wachsames Auge auf die Motorradfahrer haben. Motorradfahren bedeutet für viele Biker Freiheit und Lebensfreude. Jedoch sollten die Regeln der Sicherheit beachtet werden, um sich und andere nicht zu gefährden, so die Polizei. Häufig seien zu riskantes und schnelles Fahren Ursache für schwere Motorradunfälle. Mit 123 Bikern war 2017 jeder fünfte tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer auf Bayerns Straßen ein Motorradfahrer. Auch im Landkreis AichachFriedberg kam es bei den motorisierten Zweirädern 2017 zu 69 Unfällen mit 61 Verletzten. Bei Unfällen mit Kleinkrafträdern und Mofas passierten im Bereich der Aichacher Polizei 19 Unfälle mit 13 Verletzten und einem Toten. Im Rahmen der im Landkreis Aichach-Friedberg stattfindenden Kontrollen wird gezielt auf Prävention und Aufklärung über die Gefahren beim Motorradfahren gesetzt. Wenn die Motorräder nicht in einem vorschriftsmäßigen Zustand sind, also etwa abgefahrene Reifen und schlechte Bremsen auffallen oder umgebaute Auspuffanlagen nicht entsprechend eingetragen sind, will die Polizei durchgreifen.
Die Schwerpunktkontrollen sind Teil des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“. Motorradfahren wird immer beliebter. Allein im Landkreis Aichach-Friedberg waren 2017 rund 12000 Kraft- und Kleinkrafträder zugelassen und damit über drei Prozent mehr als 2016. Das entspricht fast zehn Prozent aller Fahrzeuge, die auf den heimischen Straßen unterwegs sind.
Bayernweit wurden mehr als zwei Drittel der tödlichen Motorradunfälle 2017 von den Motorradfahrern selbst verursacht. Vernünftiges Fahrverhalten und passende Schutzkleidung sowie die regelmäßige Kontrolle der technischen Ausrüstung sind laut Polizei neben einem vernünftigen Fahrstil die beste Möglichkeit, die Sicherheit beim Motorradfahren zu erhöhen. Fahrsicherheitstrainings können dazu beitragen, das Motorrad auch in Gefahrensituationen besser zu beherrschen.