Spatenstich für die Aichacher Sportbox
Neubau entsteht neben der TSV-Halle an der Donauwörther Straße. Bis wann er voraussichtlich fertig sein soll
Aichach Jetzt sind die Bauarbeiter an der Reihe. Gestern Vormittag war Spatenstich für die Sportbox, den Neubau des TSV Aichach neben dessen bestehender Halle an der Donauwörther Straße in Aichach. Bei strahlendem Sonnenschein griffen Vertreter von Verein, Stadt, Landkreis und weitere zu den Schaufeln.
Wenn alles gut läuft, werde der Bau möglicherweise im Frühjahr fertig sein, hofft Klaus Laske, Vorsitzender des TSV. Knapp über eine Million Euro soll das Gebäude kosten. Rund 600 000 Euro werden durch staatliche und kommunale Fördergelder, Eigenmittel sowie Eigenleistungen des Vereins abgedeckt, gut 450 000 Euro über Darlehen finanziert.
Die Sportbox wird ein Erdgeschoss und einen ersten Stock erhalten. Einen Keller gibt es nicht. Das Haus mit Flachdach soll auf dem rückwärtigen Teil des 900 Quadratmeter großen Grundstücks entstehen, also in Richtung des dahinter liegenden Sportplatzes. Es wird drei Gymnastikräume, ein Büro, ein Archiv sowie Duschen, Toiletten, Umkleiden und Geräteräume enthalten.
Schmunzelnd berichtete Klaus Laske beim Spatenstich, wie es überhaupt zu dem Bau gekommen war. Vor zehn Jahren hatte er einen Tipp bekommen, dass das sogenannte Sitzmann-Anwesen neben der TSV-Halle verkauft werden soll: Er wurde überraschend gefragt, ob er Interesse habe und verneinte prompt. Sehr zur Verwunderung seiner Ehefrau Brigitte, die das Telefonat mitbekam und prompt Einspruch erhob. „Sie hat klargemacht, dass das eine einmalige Chance für den Verein ist“, erzählte Klaus Laske. Ihm sei schnell klar geworden, dass sie recht hatte. „Sofort“habe er damals zurückgerufen.
Längst ist man beim Verein froh über diese Entscheidung. „So viele Abteilungen wie möglich, die bislang in kommunalen Hallen untergebracht sind“, wolle der Verein in die Sportbox verlagern, machte Laske deutlich. Der Bau kostet den Verein zwar Geld, spart ihm aber langfristig Mietkosten für andere Räume. So soll unter anderem der Turnbetrieb in den Neubau verlagert werden, darunter zum Beispiel Zumba, Pilates oder die Rückengymnastik. Auch Abteilungen, die bisher ganz oder zeitweise in der Justizvollzugsanstalt oder in Ecknach trainieren, sollen in dem Gebäude unterkommen – darunter Ringen, Boxen, Judo oder Ju-Jutsu. Ballsportarten werden an ihren jetzigen Standorten bleiben, da sie mehr Platz benötigen. Auch Wettkämpfe wird es in der neuen Sportbox nicht geben.
Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann und Landrat Klaus Metzger hoben beim gestrigen Spatenstich die Bedeutung des Bauvorhabens und des mit rund 2800 Mitgliedern weitaus größten Vereins der Stadt für Aichach und die gesamte Region hervor. Architekt Raymond Fay erläuterte den weiteren Ablauf des Bauvorhabens.
Zum Spatenstich kamen außerdem Aichachs Zweiter und Dritter Bürgermeister, Helmut Beck und Karl-Heinz Schindler, Sportreferent Raymund Aigner, Michael Appel, Vorstandsmitglied der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Mitglied des Turnrats des TSV, Hannes Meisinger, Ehrenbürger der Stadt Aichach und dem TSV seit langer Zeit – auch als Geldgeber – eng verbunden, und Brigitte Laske, Kreisvorsitzende des Bayerischen Landes-Sportverbands. Vom TSV Aichach waren die stellvertretenden Vorsitzenden Robert Held und Peter Hermannstädter, Geschäftsführerin Nicole Vogt und Turnhallenverwalter Wolfgang Opiela anwesend. Hermannstädter und Opiela sind nun die Hauptansprechpartner für den Architekten. Der Vereinsvorsitzende sagt: „Wir hoffen, dass beim Bau alles glattgeht und wir von Unfällen verschont bleiben.“
Der Spatenstich fällt für den Verein in eine ereignisreiche Zeit. Der Vorsitzende sprach von der „wichtigsten Woche für den Verein seit Jahren“. Von Freitag bis Sonntag findet in Aichach das Bayerische Kinderturnfest statt (siehe Artikel oben). Es ist der Höhepunkt dieses Jahres, in dem der Verein sein 150-jähriges Bestehen feiert.