Endlich dürfen die Schüler selbst ran
Schüler gründen für ein Seminar ihre eigene Firma und entwickeln ein Kartenspiel? Zugegeben, das klingt ziemlich gut. Endlich einmal etwas Praxis im (zu) oft (zu) drögen Schulunterricht. Man denke nur an die zahllosen Mathematikstunden – Mengenlehre, Kurvendiskussion, Integralrechnung. Naja, man denke wohl besser nicht ...
Bevor das hier aber zu einer wild umherschlagenden Kritik an unserem Schulsystem ausufert, schnell zurück zu den positiven Aspekten. Es ist schließlich nicht alles schlecht, an unseren Schulen. Denn wie erfrischend mutet das Projekt der Elftklässler vom DeutschherrenGymnasium an. Statt blind einem Monolog des Lehrers zu folgen, lässt man die Schüler lieber selbst machen. Tolle Sache! Und dass dabei etwas Großartiges herauskommen kann, haben die DHG’ler eindrucksvoll bewiesen.
Viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass die Schüler in den Seminarwochen wohl eine ganze Menge gelernt haben dürften. Denn eine Firma zu gründen und sie erfolgreich zu führen, der wohl deutlich schwerere Punkt, dazu bedarf es schon einer breiten Palette an Fähigkeiten. Fähigkeiten, die im gewöhnlichen Schulunterricht (zu) oft (zu) weit auf der Strecke bleiben – wie etwa Teamkompetenz und Kreativität, aber eben auch Mut und organisatorisches Geschick. Warum lässt man die Schüler eigentlich nicht noch viel öfter selbst ran?