Aichacher Nachrichten

„Lying Cards“: Hier ist Lügen Pflicht

Schüler am Deutschher­ren-Gymnasium in Aichach haben ihre eigene Firma gegründet und ein Kartenspie­l entwickelt. Eine K!ar.Texterin hat für uns hinter die Kulissen geblickt

- VON MELANIE NIESSL

Aichach Im Aichacher Deutschher­ren-Gymnasium haben Schüler der elften Klasse für ein Seminar eine Firma gegründet und dabei ein Kartenspie­l entwickelt. Unter dem Firmenname­n „Lying Cards“wurde das gleichnami­ge Kartenspie­l erstellt. Und das hat es faustdick hinter den Ohren.

Das Seminar, in dessen Rahmen die Schüler das Unternehme­n gegründet haben, ist das sogenannte P-Seminar Wirtschaft. „Ziel des Seminars ist es, ein Jahr lang in einer Gruppe ein Projekt zu gestalten“, erzählt Tim Wunderer, Firmenvors­tand von „Lying Cards“. Neben Tim gibt es auch einen zweiten Vorstand, Thomas Schillinge­r, er war auch maßgeblich an der Spielentwi­cklung beteiligt. Die Schüler hatten einige Ideen und letztendli­ch hat es knapp zwei Monate gedauert, ein Spielkonze­pt zu entwickeln. Es gab wöchentlic­he Treffen der Firmenmitg­lieder, bei denen über das Seminar gesprochen wurde.

Julius Heyer, Julian Sedlmayr und Samuel Pürner hatten letztendli­ch die Idee, ein Kartenspie­l zu entwickeln: „Diese Idee wurde dann in einer unserer wöchentlic­hen Sitzun- gen angesproch­en und darüber abgestimmt. Somit stand unser Produkt fest“, erklärt Tim. Gemeinsam haben die Schüler die Karten entwickelt, gestaltet und umgesetzt: „Es wurde in den Raum gefragt, ob vielleicht jemand fünf Symbole zeichnen könnte. Marlene Mayr meldete sich freiwillig und zeichnete diese. Dann hat Julius Heyer die Symbole digitalisi­ert und den Rest der Karte in einem Bildbearbe­itungsprog­ramm erstellt“, erklärt Tim. Anschließe­nd bestellten die Schüler die fertig gestaltete­n Karten im Internet. Auch die dazugehöri­gen Spiel- regeln wurden von der Gruppe erstellt. So ist zum Beispiel klar: Das Spiel ist für drei bis sieben Spieler geeignet.

Damit die Karten auch offiziell verkauft werden können, haben die insgesamt 16 Schüler im Alter zwischen 16 und 17 Jahre gemeinsam die Firma gegründet, die von Pädagogin Isabel Zettler geleitet wird. Denn natürlich sollen die gegründete Firma und die Arbeit, die die Schüler in sie gesteckt haben, auch belohnt werden. Deshalb durften die jungen Firmengrün­der ihr Kartenspie­l beim gestrigen Schulfest am Deutschher­ren-Gymnasium in Aichach verkaufen. Für alle, die nicht auf dem Schulfest waren oder schlicht vergessen haben, sich eines der begehrten Kartendeck­s zu sichern, hat Tim Wunderer aber gute Nachrichte­n: „Wir werden die Karten auch im nächsten Schuljahr an unserer Schule in den Pausen verkaufen. Eventuell werden wir diese sogar auf Amazon anbieten“, erzählte Tim.

Doch was sind die Pläne für das erwirtscha­ftete Geld? Auch dafür hat Tim eine Antwort: „Das Geld wird unter den Aktionären aufgeteilt, wie es normal in einer Aktiengese­llschaft üblich ist. Was die Aktionäre letztendli­ch mit ihrem Gewinn anfangen, das bleibt ihnen selbst überlassen“. Ein Anteilssch­ein an dem Kartenspie­l liegt bei zehn Euro. Die insgesamt 90 Anteilssch­eine werden grundsätzl­ich zwar an jeden verkauft, sind allerdings hauptsächl­ich für Schüler und deren Freunde und Familien reserviert.

Ob es diese Firma auch in Zukunft geben wird, steht übrigens auch schon fest, erklärt Tim: „Wenn wir die Schule beendet haben, wird auch unsere Firma aufgelöst.“

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Fotos: Melanie Nießl 16 Schüler des Deutschher­ren Gymnasiums Aichach haben ihr eigenes Unternehme­n gegründet und ein Kartenspie­l entwickelt. Beim Schulfest haben sie „Lying Cards“erstmals verkauft: (sitzend von links) Isabel Glanz, Laura Liebler, Marlene Mayr, Anna Euba...
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Bei dem Kartenspie­l „Lying Cards“geht es vor allem um eines: Bluffen.

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