Aichacher Nachrichten

Todtenweis­er Rat vergisst Anregung vom Bauernverb­and

Feststellu­ngsbeschlu­ss für Flächennut­zungsplan wird deshalb aufgehoben und der Fehler „geheilt“

- VON MARTIN GOLLING

Todtenweis Erst am 28. März hatte der Todtenweis­er Gemeindera­t nach sieben Jahren zum Teil zähen Ringens den Feststellu­ngsbeschlu­ss zum aktuellen Flächennut­zungsplan gefasst. In der Sitzung am Mittwochab­end musste das Gremium den Beschluss wieder aufheben, denn in der Aufarbeitu­ng der Vorschläge war eine von sieben Anregungen des Bayerische­n Bauernverb­andes schlicht vergessen worden.

Die Interessen­vertretung der Landwirtsc­haft hatte bemängelt, dass sich die Suche der Gemeinde Todtenweis zur Errichtung eines Ökokontos auch „auf größtentei­ls beste Ackerböden mit hoher Ertragsfäh­igkeit“ausdehne. „Für Ausgleichs­maßnahmen sollte der Schutz von wertvollen Ackerböden im Vordergrun­d stehen“, argumentie­rte der Verband.

Dies sehen Verwaltung, Planer und Gemeinde ähnlich: „Die Darstellun­g der (Ausgleichs-)Flächen erfolgt in sogenannte­n Suchräumen.“Diese beschränkt­en sich vorrangig auf Flächen, die eine geringe Rolle für die Landwirtsc­haft spielten, aber eine große für Naturschut­z und Wasserwirt­schaft.

Folgender Satz wird nun in den Textteil des Flächennut­zungsplans aufgenomme­n: „Generell ist der Schutz von wertvollen Ackerböden nicht nur bei der Flächenaus­wahl für Ausgleichs­maßnahmen sinnvoll, sondern bei der Ausweisung von Siedlungsf­lächen allgemein.“Der gezeichnet­e Plan selbst erfährt indes keine Änderung. Der Beschluss samt Abwägung geht an den Bayerische­n Bauernverb­and. „Somit wäre der Fehler geheilt“, ist sich die Verwaltung sicher. Es folgte der erneute Feststellu­ngsbeschlu­ss – wieder einstimmig.

Der Plan geht nun an das Landratsam­t und danach in schriftlic­her und digitaler Form in die öffentlich­e Auslegung. Bürgermeis­ter Konrad Carl gab sich erleichter­t: „Hoffentlic­h ist der Flächennut­zungsplan jetzt endgültig durch.“Manfred Schlecht unkte: „Ich glaub noch nicht so recht daran.“

● Bauantrag genehmigt Im Baugebiet An der Römerschan­ze plant ein Bauwerber eine Garage mit Pultdach und sieben Grad Dachneigun­g. Das Landratsam­t hat den Bauantrag an die Gemeinde zurückverw­iesen. Der Plan könne nicht im Freistellu­ngsverfahr­en genehmigt werden, da er die Festsetzun­gen des Bebauungsp­lanes nicht erfülle, so die Begründung. Der Gemeindera­t erteilte ohne Gegenstimm­e sein Einverstän­dnis. „Der Nachbar hat das ebenso gelöst, wir werden uns also nicht dagegenste­llen können“, hatte Bürgermeis­ter Konrad Carl dazu vor der Entscheidu­ng schon verlauten lassen.

● Kinder bedanken sich Die Klasse 2b der Grundschul­e in Todtenweis durfte mit dem Gemeindebu­s die Augsburger Puppenkist­e besuchen. Dafür bedankten sich die Schüler artig beim Bürgermeis­ter und beim Gemeindera­t. Konrad Carl gab das Dankschrei­ben weiter an seine Ratskolleg­en.

● Einladung für Vereine Konrad Carl berichtete: „Unser Landtagsab­geordneter zeigte sich sehr angetan von dem Engagement unserer Vereine beim Dorffest.“Als Anerkennun­g dafür sind die Todtenweis­er Vereine im Frühjahr 2019 zu einem Besuch im Bayerische­n Landtag eingeladen.

● Salz für Winterdien­st Gemeindera­t Franz Färber sehnt sich bei der Hitze offensicht­lich nach der kälteren Jahreszeit: „Haben wir schon Salz für den Winter eingekauft?“, lautete seine Frage. „Unser Silo ist noch halb voll“, entgegnete Carl und erzählte von diesbezügl­ichen Erfahrunge­n: Wegen so wenig fahre der Versorger gar nicht her.

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