Derbykracher zum Saisonauftakt
Umgekehrte Vorzeichen vor Eröffnungsspiel zwischen Ecknach und Aindling. Hausherren lassen bei Prognosen Vorsicht walten, Gäste wollen gleich ersten „Dreier“einfahren. VfL hofft auf mindestens 500 Besucher
Ecknach/Aindling Die Zeit der Spekulationen neigt sich dem Ende zu. Ab dem heutigen Freitag darf in der Fußball-Bezirksliga Nord wieder über Leistungen und Resultate debattiert werden. Los geht’s mit dem offiziellen Eröffnungsspiel zwischen dem VfL Ecknach und dem TSV Aindling, das um 18 Uhr angepfiffen wird und nicht nur Interessenten aus den Fan-Lagern anziehen wird.
Der erste „Sieger“der neuen Saison in der Fußball-Bezirksliga Nord steht allerdings schon fest: der VfL Ecknach. Dieser Verein hatte sich rechtzeitig beworben um das offizielle Eröffnungsspiel und dann auch den Zuschlag erhalten. Bei solchen Partien kommt in der Regel immer eine ordentliche Besucherzahl zusammen. „Ab 500 bin ich zufrieden“, erklärt Jochen Selig, der Sportliche Leiter.
Gut eine halbe Stunde vor dem Anpfiff werden die einzelnen Bezirksligisten begrüßt und vorgestellt. Unter den Besuchern werden fünf Leute ausgelost, die während der Halbzeitpause von einem Strafraum aus den Ball Richtung Mittellinie befördern sollen. Wer diesem Ziel am nächsten kommt, der gewinnt einen Flug über München, die Zugspitze, den Walchensee, den Starnberger See und den Ammersee.
Der VfL sieht sich jedenfalls gerüstet für den Ansturm der Fans. Es ist vorgesehen, dass die Autos auf drei Parkplätzen abgestellt werden können. Die Gastgeber bauen einen Grill auf und zwei Getränkestände. „Und außerdem“, fügt Jochen Selig an, „ist unser Sportheim geöffnet.“Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf einen schönen Abend, der frei bleibt von Gewitter.
Aber nun zum Sportlichen. „Es wird für uns sicher eine schwierige Saison“, sagt Daniel Framberger, der neue Trainer auf Ecknacher Seite. „Wir wollen schauen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben, das ist unser erstes Ziel.“Dass seine Truppe gegen die Aindlinger die Punktejagd beginnt, bezeichnet er als Highlight. „Die Vorbereitung war gut“, so der ehemalige Bayernligakicker von Schwaben Augsburg: „Wir haben die Zeit genutzt, um uns kennenzulernen. Ein Trainerwechsel ist immer was Neues für die Mannschaft.“Und natürlich auch für ihn und seinen Co-Trainer Jan Plesner, den er von den Schwaben mitgebracht hat. Framberger berichtet ferner von positiven Trends in den vergangenen Wochen: „Wir haben uns immer gesteigert.“Grundsätzlich rechnet er damit, dass es noch etwas dauern wird, bis sich die neue Formation gefunden hat. Einige Kandidaten sind zum Saisonstart kein Thema. Bashar Broo muss noch drei Spiele zuschauen aufgrund einer Roten Karte, die er sich bei seinem früheren Klub in Pfaffenhofen eingehandelt hatte. Elias Sultani war länger krank und gehört damit ebenso wenig zum Kader. Und Tobias Baiter ist erst am Mittwoch ins Training eingestiegen. Damit darf der 24-jährige Defensivmann, der aus der Hammerschmiede gekommen ist, nur zuschauen.
Abgesehen von Julian Mayr, der nach einem Kreuzbandriss noch län- ger fehlen wird, können die Gäste alle Spieler aufbieten. Die Startelf heute wird ähnlich aussehen wie zuletzt beim Test gegen Stätzling, der mit 3:1 gewonnen worden ist. „In so einem Spiel ist alles möglich“, meint TSV-Trainer Thomas Wiesmüller zur Favoritenrolle für sein Team: „Es kommt immer darauf an, was man auf den Platz bringt.“An seiner Zielsetzung für den Auftakt in die neue Runde lässt er keinen Zweifel zu: „Wir fahren dahin, um zu gewinnen.“
Auch Wiesmüller äußert sich positiv und zufrieden über den Verlauf der vergangenen Wochen: „Wir haben alles wie geplant durchgezogen. Wir haben alle Spieler durchgetestet, es sind alle auf Drehzahl.“Es gab also weder an Training noch an den Testspielen was auszusetzen – abgesehen von einer Anmerkung: Den einen oder anderen Gegentreffer hätte Wiesmüller gerne vermieden. Es ist demnach bislang nicht gelungen, die Defensivprobleme abzustellen. Mit 70 kassierten Toren bildeten die Aindlinger zuletzt das Schlusslicht in der Landesliga, was ein wichtiges Kriterium beim Abstieg war.