„Warten ist manchmal blöd“
Im Sommer wechselte Felix Götze zum FCA, dort will der 20-Jährige seine Profikarriere vorantreiben. Ein Gespräch über die Konkurrenz im Team des Bundesligisten und seinen berühmten Bruder Mario
Worin unterscheiden sich der FC Bayern und der FC Augsburg?
Götze: Das Umfeld, der Verein, alles wirkt in Augsburg familiärer. Hier kann man sich in Ruhe entwickeln und an das Bundesliga-Niveau gewöhnen. Zudem sind die Spielsysteme vollkommen unterschiedlich. Bayern legt Wert auf Ballbesitz, Augsburg auf Konter. Das ist eine Umstellung, aber ich finde langsam rein.
Auf welcher Position sehen Sie sich? Götze: Am wohlsten fühle ich mich als Sechser im defensiven Mittelfeld, dort kann ich meine offensiven und defensiven Qualitäten am besten einbringen. Ich spiele aber auch Innenund Außenverteidiger. Im defensiven Mittelfeld gilt Kapitän Baier als gesetzt. Wie beurteilen Sie den Konkurrenzkampf?
Götze: In jedem Verein wird um Positionen konkurriert. Ich werde immer hundert Prozent geben, dann werde ich meine Chance bekommen. Diese will ich nutzen.
Könnte sein, dass Sie Geduld mitbringen müssen?
Götze: Natürlich will ich spielen. Das will jeder. Warten ist manchmal blöd, manchmal muss es aber auch sein. Ich werde Gas geben und schauen, was sich ergibt.
Ihr Bruder Mario ist mit Deutschland Weltmeister geworden. Holen Sie sich Tipps von ihm? Götze: Natürlich. Ich schaue möglichst oft Spiele von ihm, er aber auch von mir.
Erteilt auch mal der kleine dem großen Bruder Ratschläge? Götze: Ja. Ich versuche, bei negativen Nachrichten positiv zu bleiben und ihn zu unterstützen.
Wie ist es eigentlich, der Bruder von Mario Götze zu sein? Götze: Das hat Vor- und Nachteile. Er hat bereits gegen die besten Spieler der Welt gespielt, diese Erfahrungen sind ein riesiger Vorteil. Ich will mich als Felix Götze etablieren.
Nerven Fragen nach dem Bruder? Götze: Man gewöhnt sich daran und versucht, den eigenen Weg zu gehen.
Sehen Sie sich noch oft?
Götze: Leider ist das schwierig. Dass wir beide gleichzeitig frei haben, passiert selten. Zuletzt haben wir uns zwei-, dreimal innerhalb eines halben Jahres gesehen. Zu meinem Bruder Fabian (28, Ex-Regionalligaspieler, wohnt in München, d.R.) habe ich mehr Kontakt.