Wie man das Parkhäusl vergrößern könnte
Der Ansturm in der romantischen Waldschänke hinter dem Zoo ist an schönen Tagen kaum mehr zu bewältigen. Studenten machen Vorschläge für Umbauten. Die Pläne hängen jetzt an Bäumen aus
An schönen Sommertagen ist der Biergarten des Parkhäusls übervoll. Rund 2000 Besucher täglich pilgern zur Waldschänke hinter dem Zoo im Siebentischpark. Im Biergarten heißt es dann zusammenrücken, auch das Personal in der Gastro kommt kaum noch hinterher. Architekturstudenten der Hochschule Augsburg zeigen jetzt auf Plakaten an Bäumen, wie man das denkmalgeschützte Parkhäusl vergrößern könnte.
Das romantische Gebäude im Park wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Architekt Otto Holzer gebaut. Heute steht es unter Denkmalschutz und darf nicht so ohne Weiteres umgebaut werden. Pächterin Maria Cierro würde sich allerdings einen Umbau der städtischen Immobilie wünschen. Sie habe schon einmal eine Anfrage an die Stadt gestellt, erzählt sie. Gerade der Kühl- und Schankbereich reiche bei großer Hitze nicht mehr aus. „Besu- müssten dann lange warten“, sagt Cierro. Beim städtischen Liegenschaftsamt plant man derzeit zwar keinen Ausbau der Waldschänke, zuletzt seien die öffentlichen Toiletten saniert worden, so die Auskunft. Denkanstöße, was man im Parkhäusl verbessern könnte, sind aber auch dort willkommen. Besonders die extrem hohen Energiekosten in dem Altbau sollen genauer unter die Lupe genommen werden.
Der städtische Hochbauamtsleiter Günter Billenstein hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg ein Studentenprojekt begleitet, das verschiedene Vorschläge für einen Ausbau der beliebten Waldschänke macht. Studierende des Fachs „Energieeffizientes Planen und Bauen“hatten im Sommersemester die Aufgabe, eine Bestandsaufnahme im Parkhäusl zu machen und Konzepte für eine Sanierung und Erweiterung zu entwickeln.
Was dabei herausgekommen ist, davon können sich Besucher des Biergartens selbst ein Bild machen. Fünf ausgewählte Arbeiten wurden auf große Lastwagen-Planen gecher druckt und an den Bäumen vor dem Eingang aufgehängt. „Die Leute sollen sich Gedanken machen, was gut zu diesem Ort passen würde“, sagt Professorin Susanne Runkel, die das Projekt zusammen mit Kollegen betreute.
Die studentischen Teams entwarfen für eine Vergrößerung des Parkhäusls verschiedene Anbaulösungen in Holz- oder Massivbauweise. Ein großes Thema war, die Betriebsabläufe in der Küche zu überdenken und mehr Platz für die Gastronomie zu schaffen. Ein anderes Thema war, wie man das denkmalgeschützte Gebäude so sanieren könnte, dass es weniger Energie verbraucht. Die Studenten schlugen Lösungen für eine bessere Dämmung und eine neue Heizung mit Holzpellets statt mit Strom vor. Die Heizung könnte danach im Keller eingebaut werden. „Wir sind mit den Ergebnissen der Arbeiten sehr zufrieden“, sagte Lehrbeauftragter Harald Tiefenbacher.
Doch wäre größerer Umbau des Parkhäusls überhaupt wünschenswert, wenn es seinen Charme behalten soll? Bei der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Augsburg sagt man dazu: „Nur das Original hat die volle Aussagekraft“. Veränderungen müsse man immer zuerst prüfen.