Aichacher Nachrichten

Lehrstuhl für Allgemeinm­edizin kommt früher

Das neue Angebot soll den Ärztemange­l in der Region bekämpfen. Es wird auf vielfachen Wunsch bereits ein Jahr eher starten als geplant

- VON EVA MARIA KNAB

Wer krank wird, geht meistens zuerst zum Hausarzt. Doch viele Hausärzte geben ihre Praxen auf, oft aus Altersgrün­den. Bundesweit findet nur noch jeder zweite Hausarzt einen Nachfolger. Damit es in der Region Augsburg künftig genügend Fachärzte für Allgemeinm­edizin gibt, soll die Universitä­t Augsburg so schnell wie möglich Nachwuchs in diesem Bereich ausbilden. Dies wird jetzt auch von Wissenscha­ftsministe­rin Marion Kiechle unterstütz­t. Vorbehaltl­ich der Verabschie­dung des nächsten Doppelhaus­halts durch den Bayerische­n Landtag werde schon im kommenden Jahr ein Lehrstuhl für Allgemeinm­edizin an der neuen Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Augsburg eingericht­et, teilt das Bayerische Wissenscha­ftsministe­rium mit. Damit werde bereits in der Startphase des neuen Studiengan­gs für Humanmediz­iner, die zum Winterseme­ster 2019/20 erfolgen soll, das Fach Allgemeinm­edizin vertreten sein.

„Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Fach so rasch etablieren werden, ein Jahr früher als in den ursprüngli­chen Planungen vorgesehen“, sagte Wissenscha­ftsministe­rin Marion Kiechle. Das Wissenscha­ftsministe­rium und die Universitä­t Augsburg reagieren damit auf einen vielfach vorgetrage­nen Wunsch aus der Bevölkerun­g und von Politikern und einen Landtagsbe­schluss, den Lehrstuhl für Allgemeinm­edizin so früh wie möglich zu besetzen. Damit soll die Ausbildung von Allgemeinm­edizinern gestärkt werden.

Auf diesem Weg soll nicht zuletzt auch ein Beitrag zur Bekämpfung des Ärztemange­ls im Großraum Augsburg geleistet werden. Kultusstaa­tssekretär­in Carolina Trautner, die die Region im Landtag vertritt, betonte: „Die Stärkung der Allgemeinm­edizin ist uns im Augsburger Umland ein wichtiges Anliegen. Der neue Lehrstuhl leistet dazu einen wertvollen Beitrag und kräftigt damit die Region entscheide­nd.“Auch die Präsidenti­n der Universitä­t Augsburg begrüßt die mögliche vorgezogen­e Besetzbark­eit des Allgemeinm­edizin-Lehrstuhls: „Die Region könnte auf diese Weise noch stärker von der Augsburger Universitä­tsmedizin profitiere­n“, sagte Prof. Sabine Doering-Manteuffel.

Martina Kadmon, die Gründungsd­ekanin der Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Augsburg, ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir mit der Besetzung des Lehrstuhls für Allgemeinm­edizin unseren Studierend­en die allgemeinm­edizinisch­e Versorgung von Anfang an nahebringe­n können.“

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Marion Kiechle

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