Landvernichtung ist ungebremst
Zum Artikel „Flächenverbrauch unter der Lupe“vom 28. Juli:
Im Rahmen Ihres Bachelor-Studiums stellte laut Aichacher Nachrichten die Studentin Victoria Grolik ein Landschaftsentwicklungskonzept für den Raum Dasing und Aichach vor. In einem Auszug darin heißt es: „Die Folgen der Flächeninanspruchnahme sind zum großen Teil irreversibel oder können nur über lange Zeiträume wieder rückgängig gemacht werden. Die Inanspruchnahme neuer Flächen, vor allem für Baulandausweisung sollte daher gut überlegt sein.“Wie wirkt diese Forderung in den Köpfen der Parlamentarier, welche für die Inanspruchnahme von 70 Hektar wertvollsten Ackerlandes zum Bau der B300 und des interkommunalen Gewerbegebietes verantwortlich sind? Bereits 2003 wurde zwischen dem bayerischen Umweltministerium und vielen Kommunen in Bayern ein Bündnis zum Flächensparen gegründet. In Anbetracht der ungebremsten Landvernichtung in der Größenordnung des Ammersees pro Jahr in Bayern ist festzustellen, dass dieses Bündnis nicht das Hochglanzpapier wert ist, auf welchem es dargestellt wird. So zeigt sich, dass in Bayern immer noch etwa 8000 Hektar sofort bebaubare Gewerbefläche brach liegt.
Trotzdem planen Augsburg und Friedberg weitere 80 Hektar Gewerbeflächen. Wie kann diesem Raubbau an nicht vermehrbarer Ressource begegnet werden? Mit einer für manchen höchst fragwürdigen Begründung wurde das Volksbegehren „Betonflut eindämmen“vom bayerischen Verfassungsgericht abgelehnt. Es bedarf also weiterhin eines breiten gesellschaftlichen Protestes gegen eine weitere Zurichtung ehemals schöner bayerischer Landschaft. ine gute Gelegenheit dazu bietet die Teilnahme an einer großen Demo „für Natur – gegen Beton“am 6. Oktober in München.
Stephan Kreppold, Aichach Wilpersberg