Aus für Museum ist Entscheidung der Vernunft
Der mehrheitliche Beschluss der Pöttmeser Marktgemeinderäte, die Pläne für ein Heimatmuseum nicht weiterzuverfolgen, war letztlich eine Entscheidung der Vernunft. Trotzdem blutet das Herz.
Das Projekt auf dem denkmalgeschützten Kaschenbauer-Anwesen hätte großen Charme gehabt und Pöttmes gut zu Gesicht gestanden. Die Marktgemeinde verfügt mit dem Förderverein Heimatmuseum über einen Kreis von heimatverbundenen Leuten, die sich seit langer Zeit mit großer Leidenschaft für das Museum einsetzen. Eine Voraussetzung, die in vielen anderen Kommunen gar nicht gegeben ist.
Dennoch ist es verständlich, dass einige Gemeinderäte angesichts der Kostenschätzung von einer Million Euro Rot sahen. Sie wollten ihren Mitbürgern und Wählern nicht erklären, warum sie eine Million Euro ihrer Steuern für ein baufälliges Haus ausgeben, während sie andere Projekte aus finanziellen Gründen zurückstellen oder ablehnen. Pöttmes hat zuletzt mehrere Großprojekte geschultert. Der neue Kindergarten für 2,5 Millionen Euro steht noch nicht lange, die dicken Rechnungen für das über fünf Millionen teure Ärztehaus, das Anfang 2019 öffnet, kommen bald. Obwohl die Marktgemeinde finanziell gut da steht, musste sie ihre Schulden auf über drei Millionen Euro und damit fast das Zweieinhalbfache steigern, um all das zu stemmen. Auch sie kann Geld nur einmal ausgeben.
Möglicherweise hätte eine Kostenschätzung, wie sie nun vorliegt, zu einem früheren Zeitpunkt verhindert, dass Hoffnungen geweckt werden, die man nun fast zwangsläufig enttäuschen musste. Einige Gemeinderäte deuteten an, das Projekt nicht ganz begraben zu wollen. Vielleicht gibt es für das Museum zu einem späteren Zeitpunkt zu anderen finanziellen Rahmenbedingungen und mit neuen Fördergeldern eine neue Chance. Es hätte sie verdient.