Rekordgaudi in der Donau
So viele Teilnehmer wie noch nie stürzten sich am Samstag bei der 14. Auflage in die Fluten. Weshalb immer mehr Begeisterte dem Flussschwimmen frönen
Neuburg „Schwimmen im Fluss macht viel mehr Spaß als in einem stehenden Gewässer. Ich gehe hier die ganze Saison zum Baden“, schwärmte Hubert Fischer. Und am Samstag war der 93-Jährige bei der 14. Auflage des Sommer-Donauschwimmens nicht alleine: Mehrere Hundert Kinder, Frauen und Männer stürzten sich johlend in die gar nicht so blauen Donaufluten.
„Das ist absoluter Rekord, auch wenn man die Teilnehmerzahl nur schwer schätzen kann. Auf alle Fälle haben wir die bisherige Marke von 500 weit übertroffen“, freute sich Vanessa Korn vom Organisationsteam des Stadtmarketings. Und auch die tropisch anmutenden Temperaturen mit 35 Grad Lufttemperatur und 24 Grad im Wasser empfanden die Schwimmer heuer als so warm wie nie zuvor. „Ich erinnere mich an ein Jahr, da träumten wir im eiskalten Wasser von einem heißen Jagertee. Heute gönnen uns hinterher ein kühles Weißbier“, scherzte Dietmar Wuka. Er ist mit Handballern vom TSV Neuburg alle Jahre dabei.
Treffpunkt für die Flussschwimmer war am Startpunkt an der Brandlwiese. Dorthin wurden die Teilnehmer mit Bussen transportiert. Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zeigte sich bei der Begrüßung erfreut, dass just an dieser Stelle eine alte Tradition wieder auflebe. Früher gab es kein Freibad in Neuburg und auch keine Kiesweiher. Historische Aufnahmen belegen aber an der Brandlbucht am südlichen Donauufer eine städtische Badeanlage. Diese ist längst verschwunden. Aber das Baden im Fluss gewinnt wieder an Beliebtheit, was sich täglich an der Schlösslwiese und an der Leopoldineninsel zeigt. Früher sei das Donauwasser glasklar gewesen und man habe ein ständiges Rauschen der Kieselsteine am Grund vernommen, erinnerte sich Hubert Fischer. Geblieben ist der Spaß beim Schwimmen in der Strömung. Darauf freute sich Elke Stachel bei ihrer zweiten Teilnahme. „Das Schwimmen in der Donau ist einfach super. Und hinterher mache ich beim Stadtlauf mit.“
Den sogenannten Duathlon absolvierten am Samstagnachmittag mehrere Teilnehmer. Nach dem Startzeichen gab es an der Treppe zum Fluss hinunter kein Zurück mehr. Teils ausgerüstet mit Schwimmreifen, Badeinseln oder kleinen Floßaufbauten stürzten sich die Badebegeisterten johlend in den Fluss. Nach rund 15 Minuten erreichten die Schwimmer die Donaubrücke. Als das Team des Stadtmarketings dort 500 kleine Quietscheentchen ins Wasser warf, wurde es in der Donau so richtig quirlig. Die Teilnehmer hechteten nach den Julius-Badeentchen und verstauten sie überall dort, wo im Badedress noch ein wenig Platz war. Die nummerierten Plastikentchen konnten die Teilnehmer nicht nur als Andenken mit nach Hause nehwir men und ihre Sammlung damit erweitern, sondern einige entpuppten sich später als Glückslos. Die Wasserwacht begleitete mit Booten das Feld, eingreifen musste sie nicht.
Beim Ausstieg am Steg des Donauruderclubs half Stadtsprecher Bernhard Mahler als Kavalier den Frauen aus dem Strom. „Alle lachen und sind gut drauf, ein Zeichen für Riesenspaß“, betonte er. „Am liebsten wäre ich bis Ungarn weitergeschwommen“, scherzte Franz Bartl. Doch nach 1,8 Flusskilometern war auch für den Senior Schluss und es ging zur Siegerehrung. Dabei verteilte Bernhard Gmehling die Preise. Auch aus den Partnerstädten Jesenik und Sète waren Schwimmer dabei, die versprachen, sich im nächsten Jahr wieder aus reiner Gaudi in die Donau zu stürzen.
Noch mehr Impressionen vom Donau schwimmen gibt’s im Netz unter www.aichacher nachrichten.de/ aichach