Aichacher Nachrichten

Sein und Zeit

Die EU hat ihre Bürger befragt. Nun wird es spannend

- VON MARKUS BÄR Foto: dpa

Wenn heute die Turmuhren Mitternach­t schlagen, dann geht es um nichts weniger als die Zukunft unseres schönen Kontinente­s. Dann endet die Online-Meinungsum­frage der EU zur Zeitumstel­lung. Soll sie abgeschaff­t werden? Wenn ja, welche Zeit soll künftig dauerhaft gelten: die Sommer- oder die Winterzeit? Diese Fragen will die EU beantworte­t wissen. Und auf Basis der Ergebnisse wird die Kommission den Mitgliedsl­ändern und dem EUParlamen­t bald einen entspreche­nden Vorschlag unterbreit­en.

Ergebnisse liegen natürlich noch nicht vor. Aber Experten rechnen für Deutschlan­d mit einer deutlichen Mehrheit zugunsten einer ewigen Sommerzeit. Das will gut sein.

Erinnern wir uns doch noch mit Schaudern an das Deutschlan­d vor 1980. Was war die winterzeit­liche Bundesrepu­blik? Richtig: ein Schwarz-Weiß-Land. Symptomati­sch: Die verregnete Fußball-WM 1974, das legendäre PolenSpiel in der Badewanne von Frankfurt. Der Gegenentwu­rf: die sommerzeit­liche WM 2006. Wir bestellten bei Tageslicht um

22 Uhr noch einen Cocktail und bewiesen der Welt, dass das farbige Deutschlan­d inzwischen in der Karibik liegt. Und dass wir fröhlich feiern können wie die Weltmeiste­r, obwohl wir gar nicht Weltmeiste­r wurden. Kommt nun die dauerhafte Winterzeit zurück? Zur kalten Jahreszeit morgens weiter bei Dunkelheit aus dem Haus, abends bei Dunkelheit zurück? Wie entwürdige­nd! Gälte künftig die Sommerzeit auch im Winter, hätten wir zumindest abends noch ein bisschen Chance auf ein paar Lichtstrah­len. Von den schönen langen Sommeraben­den ganz zu schweigen. Ja, ab heute Nacht, da geht es um viel. ⓘInfo

Hier können Sie abstim men: https://ec.europa.eu/eu survey/runner/2018 summertime arrangemen­ts

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