Der Täter stammt aus dem Sudan
Londoner Polizei geht von Terror aus
London Es wirkt, als hätte er sich erst im letzten Moment entschieden. Dazu, nicht der Straße am Parlamentsplatz zu folgen, sondern stattdessen über die Verkehrsinsel zu fahren, an der Pendler und Touristen auf das grüne Licht der Ampel warteten. Dazu, selbst nachdem er Fahrradfahrer und Fußgänger erfasst hatte, nicht anzuhalten, sondern stattdessen seinen silberfarbenen Ford Fiesta zu beschleunigen und weiter über die Gegenfahrbahn in Richtung Westminster-Palast zu rasen. Erst hier stoppt eine Sicherheitsabsperrung seinen Wagen, innerhalb von wenigen Momenten umzingeln Polizisten das Auto, zwingen den Mann zum Aussteigen und legen ihm Handschellen an.
Wieder einmal schockt ein Anschlag die Briten. Etwa 15 Radfahrer und Fußgänger werden angefahren. Drei Personen erleiden Verletzungen. Der Täter: ein Brite sudanesischer Herkunft. Der 29-Jährige lebte allein in einer Wohnung in Birmingham, wie unter anderem die Zeitung The Telegraph unter Berufung auf Regierungsquellen bestätigen. Nach Angaben von Bekannten soll der Mann vor fünf Jahren von Nordostafrika nach Großbritannien gekommen sein.
Auch wegen des symbolischen Orts gehen die Behörden schnell von einem Anschlag aus. Westminster ist das Zentrum der britischen Demokratie und Pflichtstation aller Besucher Londons. Die aktuellen Bilder wecken zudem schreckliche Erinnerungen an den 22. März 2017. Am Nachmittag jenes Tages raste ein Mann auf der Westminster-Brücke mit einem Mietwagen auf den Bürgersteig. Fünf Menschen starben infolge der Attacke. Es war der Start einer schrecklichen Serie von insgesamt fünf Terroranschlägen, die das Land binnen weniger Monate treffen sollten.