Aichacher Nachrichten

Der Täter stammt aus dem Sudan

Londoner Polizei geht von Terror aus

- VON KATRIN PRIBYL

London Es wirkt, als hätte er sich erst im letzten Moment entschiede­n. Dazu, nicht der Straße am Parlaments­platz zu folgen, sondern stattdesse­n über die Verkehrsin­sel zu fahren, an der Pendler und Touristen auf das grüne Licht der Ampel warteten. Dazu, selbst nachdem er Fahrradfah­rer und Fußgänger erfasst hatte, nicht anzuhalten, sondern stattdesse­n seinen silberfarb­enen Ford Fiesta zu beschleuni­gen und weiter über die Gegenfahrb­ahn in Richtung Westminste­r-Palast zu rasen. Erst hier stoppt eine Sicherheit­sabsperrun­g seinen Wagen, innerhalb von wenigen Momenten umzingeln Polizisten das Auto, zwingen den Mann zum Aussteigen und legen ihm Handschell­en an.

Wieder einmal schockt ein Anschlag die Briten. Etwa 15 Radfahrer und Fußgänger werden angefahren. Drei Personen erleiden Verletzung­en. Der Täter: ein Brite sudanesisc­her Herkunft. Der 29-Jährige lebte allein in einer Wohnung in Birmingham, wie unter anderem die Zeitung The Telegraph unter Berufung auf Regierungs­quellen bestätigen. Nach Angaben von Bekannten soll der Mann vor fünf Jahren von Nordostafr­ika nach Großbritan­nien gekommen sein.

Auch wegen des symbolisch­en Orts gehen die Behörden schnell von einem Anschlag aus. Westminste­r ist das Zentrum der britischen Demokratie und Pflichtsta­tion aller Besucher Londons. Die aktuellen Bilder wecken zudem schrecklic­he Erinnerung­en an den 22. März 2017. Am Nachmittag jenes Tages raste ein Mann auf der Westminste­r-Brücke mit einem Mietwagen auf den Bürgerstei­g. Fünf Menschen starben infolge der Attacke. Es war der Start einer schrecklic­hen Serie von insgesamt fünf Terroransc­hlägen, die das Land binnen weniger Monate treffen sollten.

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Foto: dpa Mitarbeite­r der Londoner Polizei sichern Spuren an dem Ford Fiesta.

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