Aichacher Nachrichten

Welches Tier wird am ältesten?

- (fwo)

Augsburg Viele glauben, die Antwort schon zu kennen: Das muss doch die Schildkröt­e sein. Leider falsch. Die älteste derzeit lebende Schildkröt­e soll laut Guinness-Buch der Rekorde die angeblich 1771 geschlüpft­e – also 247 Jahre alte – Esmeralda sein. Schildkröt­en erreichen zwar ein stolzes Alter, doch es gibt einen, der sie um mehr als 100 Jahre übertrifft: der Grönlandha­i.

Der Fisch aus dem Polarmeer soll ein Alter von fast 400 Jahren erreichen können. Das konnten Forscher bei den schwer zu beobachten­den Tieren allerdings erst vor zwei Jahren feststelle­n. Sie untersucht­en Grönlandha­ie, die als Beifang in Fischerboo­ten landeten. Der größte davon soll laut den Forschungs­ergebnisse­n 392 Jahre alt und damit das älteste bekannte Wirbeltier sein.

Einen Grund für die hohe Lebenserwa­rtung sehen die Forscher im kühlen Polarmeerw­asser. In kalter Umgebung läuft der Organismus auf Sparflamme, was schließlic­h dazu führt, dass die Tiere langsamer altern. So sterben Grönlandha­ie nicht nur sehr spät, sie werden auch erst mit rund 150 Jahren geschlecht­sreif.

Im Polarmeer ist der Grönlandha­i aber nicht der einzige Methusalem. Grönlandwa­le können mehr als 200 Jahre alt werden. Die älteste bislang gefundene Islandmusc­hel, ein Weichtier, bringt es auf 507 Jahre. In den Schatten stellt sie aber alle der Riesenschw­amm Scolymastr­a joubini. Er lebt im Meer vor der Antarktis. Wissenscha­ftler gehen davon aus, dass der rund zwei Meter große vasenförmi­ge Schwamm um die 10 000 Jahre alt ist. Manche Forscher wagen sogar die Vermutung, er sei unsterblic­h.

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