Wer wandert in den Landkreis ein?
● Zahl der Neuankömmlinge Kamen im Herbst 2015 noch 65 Personen pro Woche, waren es im Dezember 2016 zwei bis fünf Personen pro Wo che. Anfang 2018 lebten 1478 Men schen mit Fluchthintergrund im Landkreis. Seit 2013 sind außerdem 2660 Menschen aus der Europäi schen Union (EU) in den Landkreis ge zogen.
● Herkunftsländer Unter den Zuwan derern aus der EU kommen etwa 80 Prozent aus Ost und Südost Europa. Davon sind 29 Prozent aus Rumä nien, 20 Prozent aus Polen, 15 Prozent aus Ungarn, sechs Prozent aus Kroa tien, je vier Prozent aus der Slowakei und Bulgarien und ein Prozent aus Tschechien. Zwölf Prozent kommen au ßerdem aus Italien. Bei den Zuwan derern aus Nicht EU Ländern sind 31 Prozent aus Syrien, 21 Prozent aus Afghanistan, elf Prozent aus Nigeria, sieben Prozent aus Eritrea, jeweils vier Prozent aus dem Irak und Pakistan, drei Prozent aus Somalia, jeweils zwei Prozent aus dem Sene gal, aus der Ukraine, Russland und Äthiopien und ein Prozent aus dem Iran. Weitere zehn Prozent kommen aus anderen Ländern.
● Bleiberecht Etwa 17 Prozent der Flüchtlinge haben eine geringe Chance auf ein Bleiberecht (bundesweit sechs Prozent), weil sie aus Ländern wie Nigeria, Pakistan und dem Senegal zugewandert sind. 21 Prozent haben eine mittlere Schutzquote (bundesweit acht Prozent) und kommen aus Län dern wie Afghanistan. 43 Prozent, die etwa aus Syrien, Irak, Iran und Eri trea zuwandern, haben deutlich bessere Chancen auf ein Bleiberecht (bun desweit 45 Prozent).
● Kinder mit Migrationshinter grund In 96 Kindertagesstätten wer
den im Landkreis insgesamt 5629 Kin der betreut. 14 Prozent haben Eltern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. 42 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge betreut das Kreisjugendamt. 1597 Schulkinder haben einen Mi grationshintergrund (14 Prozent). Ein Viertel von ihnen geht in die Mittel schule, vier Prozent besuchen ein Gym nasium.
Auszubildende 2015/2016 waren 114 Schüler mit Fluchthintergrund in Berufsintegrationsklassen (BIK) oder Vorklassen, 2017/2018 waren es 106 und 2018/2019 werden es voraus sichtlich 48 sein. Die Zahl der Regel schüler zur dualen Ausbildung mit Mi grationshintergrund hat sich dement sprechend auf 46 verdoppelt. In Aichach haben 35 Schüler 2017 die BIK ab geschlossen (Friedberg 37). 26 von ih nen haben einen Mittelschulab schluss erhalten (Friedberg 21). Von
insgesamt 73 Absolventen sind 14 Prozent in Arbeit und 23 Prozent in Aus bildung. Sie werden zum Beispiel Al tenpflegehelfer, Fliesenleger, Metall bauer, Tischler, Industriemechaniker oder Zahnmedizinischer Fachangestell ter. Bei zehn Prozent ist die Perspek tive unklar oder die Ausbildung wurde abgebrochen.
Beschäftigte Die Zahl der sozialver sicherungspflichtig Beschäftigten ohne deutsche Staatsangehörigkeit hat sich von etwa 2540 im Jahr 2010 auf etwa 4800 im Jahr 2017 gesteigert. Geringfügig entlohnt werden 1331 (2010 waren es 745).
Ohne Job Beim Jobcenter sind im Februar 1150 ohne Job gemeldet ge wesen (2010 waren es 594). Die Zahl der Hartz IV Empfänger mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit stieg von 354 im November 2010 auf 1155 im November 2017. (kabe)