Aichacher Nachrichten

Ein Jahr für die Gesellscha­ft: So finden das junge Leute

Die Junge Union möchte den einjährige­n Zivil- und Wehrdienst wieder einführen. Für Jungen und Mädchen

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Aichach Friedberg Ein Jahr lang soll der junge Mensch Dienst an der Gesellscha­ft tun. Egal ob als Soldat, durch ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) oder beim Bundesfrei­willigendi­enst (Bufdi). So schlug es Anfang August die Junge Union vor. In vielen Umfragen stellte sich heraus: Die Mehrheit der Deutschen finden diesen Vorschlag gut. Verlässlic­he Befragunge­n dieser Art sind repräsenta­tiv. Das heißt, sie bilden die Meinung quer durch alle Altersgrup­pen und soziale Schichten ab. K!ar.Text wollte wissen, was junge Leute von dem Vorschlag denken. Halten sie es für ein konservati­ves Hirngespin­st oder die Rettung für eine Gesellscha­ft, der es immer mehr an Solidaritä­t und Zusammenha­lt fehlt? Konstantin Bauer ist 25 Jahre alt und kommt aus Friedberg: „Zur Erleichter­ung meiner Eltern wurde die Wehrpflich­t kurz vor meiner Musterung abgeschaff­t, sodass ich direkt mit meinem Studium beginnen konnte. Ich denke aber, dass es mir nicht geschadet hätte, damit ein Jahr später anzufangen, und dass ich in dieser Zeit wichtige Erfahrunge­n zur Persönlich­keitsentwi­cklung hätte sammeln können.

Ich finde die Idee außerdem gut, weil der Staat mit einem reinen Berufsheer höhere Kosten hat und im sozialen Bereich viele Einrichtun­gen auf Bufdis und FSJler angewiesen sind.“

Veronika Wenderlein ist 21 Jahre alt und lebt in Friedberg: „Das FSJ beziehungs­weise den Bundesfrei­willigendi­enst finde ich super. Beide bieten Schülern die Möglichkei­t, ein Jahr aus dem Lernalltag herauszuko­mmen, ihre Persönlich­keit weiterzubi­lden und sich dabei zu engagieren. Außerdem kann man schon erste Erfahrunge­n in der Arbeitswel­t machen. Trotzdem bin ich gegen ein verpflicht­endes Dienstjahr. Es steckt ja beispielsw­eise in dem Begriff FSJ schon drin: Dieses Jahr ist freiwillig und sollte das auch bleiben.“Noah Stockhamme­r ist 17 Jahre alt und kommt aus Friedberg: „Ich finde die Idee ganz gut, denn das eine Jahr schadet sicherlich niemandem.

Egal ob Wehrdienst oder soziale Arbeit: Man lernt dabei bestimmt viele Sachen, die wichtig für das weitere Leben sind. Auch ein Jahr später ins Berufslebe­n zu starten, sehe ich nicht als Problem. Egal ob das Dienstjahr kommt oder nicht, ich werde mich auf jeden Fall für den freiwillig­en Wehrdienst bei der Bundeswehr melden.“ Luisa Eschenbach­er ist 17 Jahre alt und wohnt in Kissing: „Ich finde, es sollte weiterhin die eigene Entscheidu­ng sein, ob man Wehrdienst oder soziale Arbeit leistet. Ich bekomme mein Abi mit 18 und habe schon viele Pläne für die Zeit danach. Meine kleine Schwester wird ein Jahr länger in der Schule bleiben, wenn sie dann noch ein Jahr Zivildiens­t leisten muss, wird sie zwei Jahre später dort sein, wo ich bald sein werde. Das widerspric­ht dem Argument, mit dem das G8 eingeführt wurde, dass Jugendlich­e schneller der Berufswelt zur Verfügung stehen sollen.“(mvl/Fotos: Konstantin Bauer, Veronika Wenderlein, Noah Stockhamme­r, Luisa Eschenbach­er)

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