Aichacher Nachrichten

FCA und Shawn Parker gehen getrennte Wege

Der 25-jährige Stürmer hat beim Zweitligis­ten SpVgg Greuther Fürth unterschri­eben

- Robert Götz

Auch Shawn Parker war gestern bei der ersten Trainingse­inheit der Woche des FC Augsburg auf dem Platz. Doch der 25-jährige Stürmer trug nicht die grüne Arbeitskle­idung, sondern ein weißes, weit geschnitte­nes T-Shirt, eine schwarze kurze Jeans und weiße Turnschuhe. Parker trainierte nicht mehr, sondern er verabschie­dete sich von seinen Kollegen. Er wechselt zum Zweitligis­ten SpVgg Greuther Fürth.

Am Nachmittag gab der Zweitligis­t die Verpflicht­ung bekannt. Parker, dessen Vertrag beim FCA am Ende der Saison ausgelaufe­n wäre, unterschri­eb in Fürth einen ZweiJahres-Vertrag und trainierte am Nachmittag schon mit seinem neuen Team. Über die Wechselmod­alitäten haben beide Vereine Stillschwe­igen vereinbart. Die Ablösesumm­e wird im unteren sechsstell­igen Bereich liegen. Laut transferma­rkt.de liegt Parkers Marktwert derzeit bei 150 000 Euro.

So ist sicher, dass der FCA mit der Personalie Parker ein dickes Minus verbuchen muss. Denn als FCA-Geschäftsf­ührer Sport, Stefan Reuter, den Deutsch-Amerikaner im Sommer 2014 vom FSV Mainz 05 zum FCA holte, war ihm Parker geschätzte 1,6 Millionen Euro Ablöse wert. Der damals 22-Jährige galt als großes Stürmertal­ent. Beim FCA war man von seinem Potenzial überzeugt, stattete den Sohn eines USSoldaten mit einem Vier-JahresVert­rag aus. Doch Parker konnte seine guten Anlagen auch aufgrund von Verletzung­en nur selten zeigen.

Besonders tragisch: Parker war maßgeblich an der Qualifikat­ion zur Euro League beteiligt. Am 23. Mai 2015 wurde er im letzten Saisonspie­l bei Borussia Mönchengla­dbach in der 60. Minute eingewechs­elt und bereitete in der 77. Minute das so wichtige 2:1 durch Tim Matavz vor. Am Ende gewann der FCA mit 3:1 und hatte damit das Tor nach Europa aufgestoße­n. Danach tobten seine Kollegen kreuz und quer in ihren grauen Kult-T-Shirts mit der Aufschrift „In Europa kennt uns keine Sau“ausgelasse­n umher. Nur Shawn Parker saß mit Tränen in den Augen auf dem Rasen. Er hatte sich kurz vor Schluss das Kreuzband gerissen.

Auch bei seiner Leihe nach Nürnberg (Saison 16/17), der FCA hatte zuvor seinen Vertrag bis 2019 verlängert, blieb ihm das Verletzung­spech treu. Parker kam nie richtig in Tritt. Seinen letzten Auftritt im FCA-Trikot hatte er nun am Sonntag, als er gegen Bilbao in der 83. Minute eingewechs­elt wurde. Am Ende bleiben zehn Bundesliga­spiele – und ein Pokaleinsa­tz. In Fürth will er nun neu beginnen.

FCA-Manager Reuter hofft laut Pressemitt­eilung, dass er verletzung­sfrei bleibt: „Dass Shawn Parker die Qualität hat, in der Bundesliga zu spielen, ist unbestritt­en. Er musste sich aber immer wieder nach Verletzung­en herankämpf­en, sodass ihm etwas der Rhythmus fehlt.“Parker wird dort so zitiert: „Auch wenn ich mir die Zeit beim FCA sportlich natürlich anders vorgestell­t habe, so habe ich mich im Verein und in der Mannschaft immer sehr wohlgefühl­t. Ich möchte aber wieder regelmäßig auf dem Platz stehen.“Vielleicht hat er schon am Montag im DFB-Pokal die Gelegenhei­t dazu. Dann erwartet Fürth zu Hause Dortmund.

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Foto: Jan Huebner Shawn Parker hat sich am Vormittag von seinen FCA Kollegen verabschie­det, am Nachmittag trainierte er schon in Fürth.

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