FCA und Shawn Parker gehen getrennte Wege
Der 25-jährige Stürmer hat beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth unterschrieben
Auch Shawn Parker war gestern bei der ersten Trainingseinheit der Woche des FC Augsburg auf dem Platz. Doch der 25-jährige Stürmer trug nicht die grüne Arbeitskleidung, sondern ein weißes, weit geschnittenes T-Shirt, eine schwarze kurze Jeans und weiße Turnschuhe. Parker trainierte nicht mehr, sondern er verabschiedete sich von seinen Kollegen. Er wechselt zum Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth.
Am Nachmittag gab der Zweitligist die Verpflichtung bekannt. Parker, dessen Vertrag beim FCA am Ende der Saison ausgelaufen wäre, unterschrieb in Fürth einen ZweiJahres-Vertrag und trainierte am Nachmittag schon mit seinem neuen Team. Über die Wechselmodalitäten haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart. Die Ablösesumme wird im unteren sechsstelligen Bereich liegen. Laut transfermarkt.de liegt Parkers Marktwert derzeit bei 150 000 Euro.
So ist sicher, dass der FCA mit der Personalie Parker ein dickes Minus verbuchen muss. Denn als FCA-Geschäftsführer Sport, Stefan Reuter, den Deutsch-Amerikaner im Sommer 2014 vom FSV Mainz 05 zum FCA holte, war ihm Parker geschätzte 1,6 Millionen Euro Ablöse wert. Der damals 22-Jährige galt als großes Stürmertalent. Beim FCA war man von seinem Potenzial überzeugt, stattete den Sohn eines USSoldaten mit einem Vier-JahresVertrag aus. Doch Parker konnte seine guten Anlagen auch aufgrund von Verletzungen nur selten zeigen.
Besonders tragisch: Parker war maßgeblich an der Qualifikation zur Euro League beteiligt. Am 23. Mai 2015 wurde er im letzten Saisonspiel bei Borussia Mönchengladbach in der 60. Minute eingewechselt und bereitete in der 77. Minute das so wichtige 2:1 durch Tim Matavz vor. Am Ende gewann der FCA mit 3:1 und hatte damit das Tor nach Europa aufgestoßen. Danach tobten seine Kollegen kreuz und quer in ihren grauen Kult-T-Shirts mit der Aufschrift „In Europa kennt uns keine Sau“ausgelassen umher. Nur Shawn Parker saß mit Tränen in den Augen auf dem Rasen. Er hatte sich kurz vor Schluss das Kreuzband gerissen.
Auch bei seiner Leihe nach Nürnberg (Saison 16/17), der FCA hatte zuvor seinen Vertrag bis 2019 verlängert, blieb ihm das Verletzungspech treu. Parker kam nie richtig in Tritt. Seinen letzten Auftritt im FCA-Trikot hatte er nun am Sonntag, als er gegen Bilbao in der 83. Minute eingewechselt wurde. Am Ende bleiben zehn Bundesligaspiele – und ein Pokaleinsatz. In Fürth will er nun neu beginnen.
FCA-Manager Reuter hofft laut Pressemitteilung, dass er verletzungsfrei bleibt: „Dass Shawn Parker die Qualität hat, in der Bundesliga zu spielen, ist unbestritten. Er musste sich aber immer wieder nach Verletzungen herankämpfen, sodass ihm etwas der Rhythmus fehlt.“Parker wird dort so zitiert: „Auch wenn ich mir die Zeit beim FCA sportlich natürlich anders vorgestellt habe, so habe ich mich im Verein und in der Mannschaft immer sehr wohlgefühlt. Ich möchte aber wieder regelmäßig auf dem Platz stehen.“Vielleicht hat er schon am Montag im DFB-Pokal die Gelegenheit dazu. Dann erwartet Fürth zu Hause Dortmund.