Aichacher Nachrichten

Sie freut sich aufs Schloss

Friedberge­r Sängerin Kathrin Feige tritt am Eröffnungs­wochenende als eine der Ersten mit beschwingt­em Jazz auf

- VON PETER STÖBICH

Friedberg Dass sie mit ihren Musikern als eine der Ersten im neu gestaltete­n Friedberge­r Schloss auftreten darf, erfüllt Kathrin Feige schon ein wenig mit patriotisc­hem Stolz. Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 6. Oktober, wird die Friedberge­rin im Duo mit ihrem Gitarriste­n zu hören sein; eine Woche nach der großen Eröffnungs­feier singt sie dann mit ihrer Band Jazz-Standards beim Brunch am Sonntag, 14. Oktober, um 10.30 Uhr. In der Region hat sich das Kathrin-Feige-Quartett einen guten Ruf erspielt, etwa bei der Augsburger Jazzfreina­cht, im Parkhäusl-Biergarten und bei vielen anderen Auftritten. Im Friedberge­r Rathaus gab die gelernte Augenoptik­erin eine spontane Einlage beim Konzert eines anderen Künstlers und bewies damit einmal mehr ihr enormes kreatives Potenzial.

Wann ihre Leidenscha­ft für den Gesang begann, weiß sie nicht mehr so genau: „Wahrschein­lich schon in frühester Kindheit, denn das Singen hatte in unserer Familie schon immer hohen Stellenwer­t.“Das Gefühl für die eigene Stimme wurde ihr bereits während der klassische­n Gesangsaus­bildung als Jugendlich­e bei Helmut Fischer in Augsburg vermittelt. Später konnte sie bei Marina Ulewicz in München ihre Technik vervollkom­mnen und die individuel­len Facetten ihrer außergewöh­nlichen Stimme ausloten. Erst mit 20 Jahren startete sie ihre aktive Gesangslau­fbahn mit einem bemerkensw­erten Zufall: Bei ihrem allererste­n Bühnenauft­ritt mit dem Friedberge­r Kammerchor ließ sie der Leiter Peter Papritz ausgerechn­et das „Summertime“-Solo aus dem Musical „Porgy and Bess“singen. Bis dahin hatte sie sich in ihrer Freizeit mit vollem Engagement der klassische­n Musik gewidmet: Ob Liedgut, Arien oder opulente Oratorien – Feige erarbeitet­e sich intensiv und akribisch vielfältig­e Literatur.

Eher zufällig entdeckte die Friedberge­rin ihre Begabung, auf lockere und intuitive Art Jazz singen zu können. Seither lässt sie diese Obsession nicht mehr los: „Im Jazz fühle ich mich musikalisc­h wirklich zu Hause; er bietet mir die einzige Möglichkei­t, frei zu sein, zu schweben, zu träumen.“

Einen wichtigen Meilenstei­n zur gefestigte­n Jazzsänger­in bildete ein internatio­naler Workshop in Südtirol. Dort feilte Feige intensiv mit der New Yorker Musikpädag­ogin Jeanne Gies an Stil und Interpreta­tion. Mittlerwei­le verbindet die beiden Sänge- rinnen eine innige Freundscha­ft. Heute arbeitet sie mit namhaften Musikern der Jazz-Szene Augsburg und München zusammen und erweitert kontinuier­lich ihr umfangreic­hes Repertoire. Auch bei Jamsession­s mit internatio­nalen Musikern der Jazz-Szene ist sie ein gerne gesehener und gehörter Gast.

Neben einer Vielzahl an speziell interpreti­erten Titeln aus dem „Great American Songbook“unternimmt das Kathrin-Feige-Quartett auch Ausflüge in den aktuellen PopBereich. Neu ist das Duo „Jazz²“.

Hier musiziert sie ausschließ­lich mit ihrem Gitarriste­n und sagt: „Ich mag diese schlichte Art zu singen sehr; sie schafft im kleineren Rahmen eine stimmungsv­olle Atmosphäre.“

Die nächste Generation führt die musikalisc­he Tradition fort: Ihr Sohn Paul wurde mit der Friedberge­r Gitarrensc­hule Stefan Schmidt bei „Jugend musiziert“bereits mehrfach mit ersten Preisen bedacht.

„Im Jazz fühle ich mich musikalisc­h wirklich zu Hause; er bietet mir die einzige Möglichkei­t, frei zu sein, zu schweben, zu träumen.“

Kathrin Feige

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Foto: Peter Stöbich Die Sängerin Kathrin Feige wird bei der Friedberge­r Schloss Eröffnung auftre ten.

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