Wie die Ach ihren Lauf änderte
Über Geschichte und Nutzung des Friedberger Gewässers / Serie (5)
Aichach Friedberg Heimatgeschichte aus dem Wittelsbacher Land steht bei der Buchreihe „Altbayern in Schwaben“im Mittelpunkt. Acht Autoren haben Beiträge für den reich bebilderten 16. Band verfasst. Wir stellen sie in einer Serie vor. Der Leiter des Redaktionsteams, Wolfgang Brandner, hat sie zusammengefasst. Kreisheimatpfleger Dr. Hubert Raab stellt mit seinem Beitrag das zweitgrößte Fließgewässer nach der Paar im Wittelsbacher Land vor.
Auf dem Lechfeld, etwa einen Kilometer westlich des Paardurchbruchs bei Rederzhausen, entspringt die Friedberger Ach. Auf engem Raum sprudeln zahlreiche Quellen aus dem Boden. Zwei Hauptquellbäche vereinigen sich nach wenigen Metern zu einem rasch fließenden Gewässer, das in der topografischen Karte heute als Riedbachgraben bezeichnet wird. Merkwürdig ist die Entstehungsgeschichte der Friedberger Ach, die eng mit der Geschichte der Paar zusammenhängt. Am Ende der letzten Kaltzeit, gewöhnlich Würmeiszeit genannt, mündete eine obere Paar bei Mering in den Lech. Eine Hochflut versperrte ihr jedoch schon bald den Weg zum Fluss, und so floss sie entlang des Lechrains in einem eigenen Bett bis in die Gegend von Thierhaupten, wo sie in den Lech mündete.
Eine Untere Paar entsprang zu dieser Zeit bei Ottmaring. In einer rückwärts schreitenden Erosion nagte diese sich nach und nach in den Lechrain ein, durchbrach diesen schließlich und zapfte die Obere Paar an, die seither westlich von Ottmaring in einem scharfen Knick nach Osten durch den Lechrain fließt und in nordöstlichem Lauf der Donau zustrebt. Seit der Laufänderung der Paar entspringt die Ach westlich des Paardurchbruchs und benützt fortan das ehemalige Flussbett der Paar.
Sowohl in Oberach wie in Unterach – beide Gemeinden haben ihren Namen von der Ach – wurden vom Flüsschen Mahlmühlen betrieben. Die Obermühle war einst eine Mahlmühle, dazu kam ein Sägewerk.
Das Sägewerk ist immer noch intakt und weist das alte Mühlrad auf. Der
Betrieb ist aber eingestellt. Die Untermühle, die die Mühle der Turmhügelburg der Herren von Rehling darstellt, ist urkundlich bereits vor 1322 nachgewiesen, doch dürfte ihr Alter noch höher sein, denn das Adelsgeschlecht der Rehlinger ist seit 1085 bezeugt.
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Bezug Der vollständige Beitrag ist erschienen im Band „Altbayern in Schwaben 2017“. Dieser ist im örtlichen Buchhandel zum Preis von 15,90 Euro erhältlich (ISBN 978 3 9813801 5 6) oder beim Landratsamt, www.lra aic fdb.de/hier leben/kultur/altbayern in schwaben.