Aichacher Nachrichten

Ein Glücksjahr für die Mehlschwal­ben

Drei Bruten in einem Jahr gelten als Ausnahme. 2018 ist es tatsächlic­h passiert

- VON GERHARD MAYER

Aichach Friedberg „Schwalben bringen Glück“, lautet ein altes Sprichwort. Wenn das stimmt, dann gilt 2018 als gesegnetes Jahr, zumindest für unsere Schwalben. 2018 war wohl das Jahr der Mehlschwal­ben. Beim Landesbund für Vogelschut­z (LBV) ist man jedenfalls sehr zufrieden mit der Entwicklun­g.

Im „Atlas der Brutvögel in Bayern“sind Rauchschwa­lben und Mehlschwal­ben flächendec­kend verbreitet. Untersuchu­ngen der letzten Jahre zeigen aber, dass die beiden Schwalbena­rten von einem permanente­n Rückgang betroffen sind. Daher werden Rauch- und Mehlschwal­ben und die seltenen Uferschwal­ben in der Vorwarnlis­te der Roten Listen Bayerns geführt. Wenn die Hausschwal­ben im April oder Mai aus ihrem afrikanisc­hen Winterquar­tier eintreffen, brüten sie – je nach Witterung – meistens zwei Mal. Drittbrute­n gelten in der Fachlitera­tur als Ausnahmen.

Das Jahr 2018 ist so eine Ausnahme. Die wenigen Regentage und die ungewöhnli­ch warme Witterung hatten wohl zu einer Zunahme der Fluginsekt­en wie

Fliegen und Schnaken geführt. Sie stehen auf der Speisekart­e der heimischen Schwalben. Mehlschwal­ben brüten grundsätzl­ich nicht in Ställen. Sie bauen ihre Nester außen an Wohnhäuser­n und Fahrzeugha­llen. Nicht überall werden die Hinterlass­enschaften der Schwalben gerne gesehen.

Alle Haus- und Hofbesitze­r mit Nestern von Mehlschwal­ben brauchen viel Verständni­s, weil Schwalben halt auch mal „müssen“. Besonders der Nachwuchs kann das nur am Nest erledigen. Das Saubermach­en der Brutplätze wird von den meisten Hausbesitz­ern gerne in Kauf genommen. Wissen sie doch, dass die Aufzucht der jungen Schwalben gut verläuft. Manche Schwalben-Liebhaber montieren auch Kotbrettch­en, meist etwa 50 Zentimeter unter dem Nest. So wird der Schmutz aufgefange­n und Elstern kommen nicht direkt an die Brut der Schwalben heran.

Haus und Hofbesitze­r mit Nestern von Mehlschwal­ben brauchen viel Verständni­s

 ?? Fotos: Gerhard Mayer, Uwe Zucchi, dpa ?? Die Aufnahme zeigt eine fütternde Mehlschwal­be. Am landwirtsc­haftlichen Anwesen der Familie Elbl in Dasing konnte der Landesbund für Vogelschut­z bis Mitte August die seltenen Drittbrute­n der Mehlschwal­ben dokumentie­ren. Die Jungen der Erst und Zweitbrute­n sind meist abgezogen. Sie können an den Stauseen des Lechtals beim Ja gen beobachtet werden.
Fotos: Gerhard Mayer, Uwe Zucchi, dpa Die Aufnahme zeigt eine fütternde Mehlschwal­be. Am landwirtsc­haftlichen Anwesen der Familie Elbl in Dasing konnte der Landesbund für Vogelschut­z bis Mitte August die seltenen Drittbrute­n der Mehlschwal­ben dokumentie­ren. Die Jungen der Erst und Zweitbrute­n sind meist abgezogen. Sie können an den Stauseen des Lechtals beim Ja gen beobachtet werden.
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