Fast alle hinken den Erwartungen hinterher
Die „Wittelsbacher Bezirksliga“wird ihrem Ruf bisher nur in sehr eingeschränkter Form gerecht. Der VfL Ecknach nimmt aktuell den Relegationsrang ein, der BC Adelzhausen steht noch schlechter da
Aichach Friedberg Als „Wittelsbacher Bezirksliga“war die Bezirksliga Nord vor einigen Wochen an dieser Stelle bezeichnet worden. Die Beschreibung hat nach wie vor ihre Gültigkeit, denn fünf der 16 Klubs sind zu Hause im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg, der sich gerne als Wittelsbacher Land tituliert. Wer freilich dieses Quintett unter dem Gesichtspunkt der Qualität einstuft, der wird sich ein intensives Runzeln mit der Stirn nicht verkneifen können. Denn erst auf Rang neun findet sich nach exakt einem Fünftel der Saison der erste Klub aus dieser Region.
Dem TSV Hollenbach darf man daher in dieser Zwischenbilanz bescheinigen, dass er sich im Soll bewegt. Bislang gingen lediglich die Duelle mit Ehekirchen (0:4) und Meitingen (0:3), zwei Rivalen aus der Spitzengruppe, verloren. Auch beim FC Affing, einem Tabellennachbarn, herrscht kein Anlass für Katerstimmung. Acht Punkte in sechs Partien – für einen Neuling kann sich das sehen lassen. Wenn Manuel Steinherr und Nino Kindermann in den Kreis der einsatzfähigen Kicker zurückkehren, dürfte diese Mannschaft noch stärker werden.
Unmittelbar hinter Affing rangiert der TSV Aindling, womit wir bei den Sorgenkindern angelangt sind. Es sieht so aus, als ob man am Lechrain bereits im August die angepeilte sofortige Rückkehr in die Landesliga vertagen müsste. Elf Zähler beträgt der Rückstand zur Nummer eins, zum FC Ehekirchen. Eine Menge Holz. Aindling mangelt es an Alternativen in der Offensive. Simon Fischer hat sich nach Rain verabschiedet, Thomas Kubina ist nach Dinkelscherben zurückgekehrt. Als echte Spitze darf man derzeit genau genommen nur Alexander Lammer einstufen.
„Ein Königreich für einen Torjäger“– diesen Ruf kann zuallererst der VfL Ecknach anstimmen. Michael Eibel, Daniel Framberger und Christoph Jung haben bisher je einmal getroffen. Bei keinem anderen Bezirksligisten in Schwaben fällt diese Liste so mickrig aus. Framberger, zusammen mit Jan Plesner seit einigen Wochen als Spielertrainer im Einsatz, muss sich beinahe von Spiel zu Spiel mit seiner Analyse wiederholen. Es ist eine Binsenweisheit, die kein besonderes Fachwissen erfordert: „Wer nur ganz selten den Ball im Kasten des Gegners unterbringt, dem fällt das Punkten verdammt schwer.“Und darum rangiert Ecknach im zweiten Bezirksligajahr auf dem Relegationsplatz.
Noch schlechter steht der BC Adelzhausen da. Dass Dominik Müller als Torgarant einzustufen ist, das hat sich längst herumgesprochen. An seinen sechs Treffern liegt es sicher nicht, dass am Römerweg nach lediglich einem Pünktchen aus sechs Begegnungen Zittern angesagt ist. Daneben war lediglich Christoph Mahl einmal erfolgreich, das gibt Anlass zur Sorge. Dass die jüngste 1:2-Heimniederlage gegen Glött in der Nachspielzeit zustande kam, das passt so recht in dieses triste Bild, das freilich kaum einer erwarten konnte. Denn an der Autobahn hat sich in diesem Sommer lediglich ein Fußballer verabschiedet. Michael Dumbs wechselte nach Altomünster. Ein eingespieltes Team gilt nicht selten als Basis für ein gutes Bestehen.
Von der „Wittelsbacher Bezirksliga“kann man somit aktuell nur in Form der Quantität, nicht der Qualität, reden.
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