Strohmayr will Ende befristeter Lehrerverträge
Zuhörer diskutieren in Aichach mit SPD-Landtagsabgeordneter über ihre Sorgen
Aichach Mit Musik vom Trio VoiceBeinand und ein bisschen Politik ist die Aichacher SPD im Biergarten des TSV-Re(h)staurants in Aichach in ihren Wahlkampf vor der Landtagswahl gestartet. Rund 50 Besucher diskutierten laut einer Mitteilung mit der Landtagsabgeordneten Simone Strohmayr, die sich im Landkreis zur Wiederwahl stellt.
Strohmayr kritisierte das Verhalten der regierenden CSU: „In welcher Intensität und mit welcher Wortwahl hier teilweise wirklich gehetzt wird, ist für so ein offenes und multikulturelles Bundesland wirklich eine Blamage.“Strohmayr machte Angst der CSU vor der AfD dafür verantwortlich.
Bei dem Treffen erzählten die Besucher von ihren Problemen. Gerade für Jüngere ist es auch in Aichach inzwischen schwer, bezahlbaren
Wohnraum zu finden. Oft müssen bei jungen Familien aus finanziellen Gründen beide Partner arbeiten. Manche Besucher erzählten von Mieterhöhungen, steigenden Kosten und dem Leben mit befristeten Verträgen. Einer sagte: „Den Älteren geht es schon gut.“„Aber die Jüngeren? Die müssen heute wirklich schauen, wo sie bleiben.“Seine Tochter sei Lehrerin, erzählte er. „Fürchterlich!“
Aktuell unterstützt Strohmayr eine Petition, die das Ziel hat, die sachgrundlose Befristung von Verträgen für Lehrer und Erzieher abzuschaffen. In Bayern werden jedes Jahr zu den Sommerferien viele Lehrkräfte ausgestellt, um Kosten zu sparen. „Wenn [...] wir nicht einmal Geld haben, um unseren Erziehern und Lehrern ein lebenswertes Leben zu gewähren, dann weiß ich auch nicht“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPDLandtagsfraktion.
Sie bekam auch Kritik an der Politik ihrer Partei zu hören. Die erneute große Koalition in Berlin lastet schwer auf den Sozialdemokraten in Bayern. Eine der häufigsten Fragen bei dem Treffen in Aichach war: „Warum trägt die SPD so eine schlechte Politik mit?“Zwischen Bayern und Berlin gebe es klare Kompetenzgrenzen, so Strohmayr. Gefühlt seien diese aber nicht immer vorhanden. Für sie war klar: „Wir können nicht alleine die Welt retten, aber daran arbeiten, dass sie ein bisschen besser wird.“