Dem Geheimnis der Axt von Dasing auf der Spur
Das noch junge Wappen der Gemeinde mit ihren fünf Orten weist auf eine adlige Vergangenheit hin
Dasing Fährt man in Dasing Richtung Rathaus, sieht man in riesigen Lettern auf einem vorüberziehenden Gebäude „Bauhof“geschrieben, daneben prangt das Dasinger Wappen. Nicht zu übersehen: Die Gemeinde ist stolz auf ihr Wappen. Viele sehen darin ein gelbes Beil auf blauem Grund, und fünf blaue Rauten befinden sich über dem Beil.
Mit dieser simplen Interpretation liegen sie gar nicht so falsch. Um die Symbolik des Wappens von Dasing zu verstehen, muss man allerdings weit in die Geschichte der Gemeinde eintauchen.
Die Archivarin der Verwaltungsgemeinde Dasing, Gerda PatschFesenmayr, hat dies getan: „Dasing wurde bereits im Mittelalter als Hofmark genannt, das heißt, es war ein abgegrenzter Bezirk einer Grundherrschaft, dem das Recht zur niederen Gerichtsbarkeit zustand.“
Im 14. Jahrhundert ließ sich ein Zweig des alten Adelsgeschlechtes der Massenhauser in
Dasing nieder. „Übrigens“, sagt Gerda Patsch-Fesenmayr, die seit über 20 Jahren die Geschichte ihres Heimatortes Dasing erforscht, „können sich die Dasinger ihrer adeligen Vergangenheit rühmen – die Massenhauser gehörten dem vornehmsten bayerischen Turnieradel an.“
Natürlich gab es auch ein Schloss, das auf den Höhen von St. Franziskus (Gemarkung Wessiszell) gelegen war und das Paartal mit dem Bauerndörfchen Dasing beherrschte. Das Schloss wurde im Jahre 1632 von den Schweden zerstört und nicht mehr aufgebaut, doch das heutige Gemeindewappen soll an die adelige Familie der Massenhauser erinnern. Die hohen Herren der Massenhauser hatten in ihrem Stammwappen nämlich eine golde- ne Parte (eine Axt mit einer langen Spitze und einem relativ langen Stiel) und zwei sechsstrahlige Sterne auf blauem Untergrund.
Die blauen Rauten im Wappen, die über der Parte angeordnet sind, weisen auf die Wittelsbacher hin, die in den Ortsteilen Taiting, Rieden und Laimering schon sehr früh reichen Grundbesitz hatten und über die Territorialhoheit verfügten. Die fünf blauen Rauten stellen zugleich die fünf Orte Dasing, Wessiszell, Taiting, Rieden und Laimering dar. „Interessant ist übrigens, dass Dasing bis 1987 kein Wappen geführt hatte. Dann wurde aber die Annahme vom Gemeinderat beschlossen und dokumentiert eine reiche Vergangenheit“, lässt die Archivarin wissen. meinde Dasing)
Wofür stehen die fünf blauen Rauten?