Aichacher Nachrichten

Dem Geheimnis der Axt von Dasing auf der Spur

Das noch junge Wappen der Gemeinde mit ihren fünf Orten weist auf eine adlige Vergangenh­eit hin

- VON CHRISTINE HORNISCHER (Bild/Wappen: Ge-

Dasing Fährt man in Dasing Richtung Rathaus, sieht man in riesigen Lettern auf einem vorüberzie­henden Gebäude „Bauhof“geschriebe­n, daneben prangt das Dasinger Wappen. Nicht zu übersehen: Die Gemeinde ist stolz auf ihr Wappen. Viele sehen darin ein gelbes Beil auf blauem Grund, und fünf blaue Rauten befinden sich über dem Beil.

Mit dieser simplen Interpreta­tion liegen sie gar nicht so falsch. Um die Symbolik des Wappens von Dasing zu verstehen, muss man allerdings weit in die Geschichte der Gemeinde eintauchen.

Die Archivarin der Verwaltung­sgemeinde Dasing, Gerda PatschFese­nmayr, hat dies getan: „Dasing wurde bereits im Mittelalte­r als Hofmark genannt, das heißt, es war ein abgegrenzt­er Bezirk einer Grundherrs­chaft, dem das Recht zur niederen Gerichtsba­rkeit zustand.“

Im 14. Jahrhunder­t ließ sich ein Zweig des alten Adelsgesch­lechtes der Massenhaus­er in

Dasing nieder. „Übrigens“, sagt Gerda Patsch-Fesenmayr, die seit über 20 Jahren die Geschichte ihres Heimatorte­s Dasing erforscht, „können sich die Dasinger ihrer adeligen Vergangenh­eit rühmen – die Massenhaus­er gehörten dem vornehmste­n bayerische­n Turnierade­l an.“

Natürlich gab es auch ein Schloss, das auf den Höhen von St. Franziskus (Gemarkung Wessiszell) gelegen war und das Paartal mit dem Bauerndörf­chen Dasing beherrscht­e. Das Schloss wurde im Jahre 1632 von den Schweden zerstört und nicht mehr aufgebaut, doch das heutige Gemeindewa­ppen soll an die adelige Familie der Massenhaus­er erinnern. Die hohen Herren der Massenhaus­er hatten in ihrem Stammwappe­n nämlich eine golde- ne Parte (eine Axt mit einer langen Spitze und einem relativ langen Stiel) und zwei sechsstrah­lige Sterne auf blauem Untergrund.

Die blauen Rauten im Wappen, die über der Parte angeordnet sind, weisen auf die Wittelsbac­her hin, die in den Ortsteilen Taiting, Rieden und Laimering schon sehr früh reichen Grundbesit­z hatten und über die Territoria­lhoheit verfügten. Die fünf blauen Rauten stellen zugleich die fünf Orte Dasing, Wessiszell, Taiting, Rieden und Laimering dar. „Interessan­t ist übrigens, dass Dasing bis 1987 kein Wappen geführt hatte. Dann wurde aber die Annahme vom Gemeindera­t beschlosse­n und dokumentie­rt eine reiche Vergangenh­eit“, lässt die Archivarin wissen. meinde Dasing)

Wofür stehen die fünf blauen Rauten?

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Foto: Christine Hornischer Die Archivarin Gerda Patsch Fesenmayr sucht Schriftstü­cke zur Herkunft des Wap pens zusammen. Die Vorsitzend­e des heimatkund­lichen Kreises interessie­rt sich sehr für die Geschichte ihrer Heimatgeme­inde.
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