Aichacher Nachrichten

Aichacher sind zurück auf der Matte

Die TSV-Kämpfer starten am Samstag in die Landesliga­saison. Nach dem Abstieg hat sich nicht nur personell etwas getan. Was sich die Paarstädte­r von der neuen Klasse erwarten und warum die Vorbereitu­ng unterbroch­en wurde

- VON SEBASTIAN RICHLY UND CHRISTOPH LOTTER

Aichach Es klatscht wieder auf den Matten der Ringer des TSV Aichach. Die trainierte­n Athleten wirbeln sich gegenseiti­g durch die Luft und dann eben auf den gepolstert­en Untergrund. Verschiede­ne Würfe und Haltetechn­iken werden in der Turnhalle des Aichacher Gymnasiums wieder und wieder trainiert. Schon seit mehreren Monaten bereiten sich die Ringer aus der Paarstadt auf die nun beginnende Saison vor. Am Samstag ist es endlich soweit, wenn der TSV den SV Untergries­bach II ab 19.30 Uhr zum Auftakt der Landesliga Süd empfängt.

Der TSV setzte nach dem Abstieg weiter auf die Ringer aus dem eigenen Nachwuchs. Moritz Oberhauser betont: „Wir bleiben dabei. Mal sehen, wie das klappt und ob wir am Ende ein Wörtchen mitreden können im Aufstiegsr­ennen.“Seit März arbeiten die Aichacher an ihrer Form. Bis zu vier Mal pro Woche ging es für die Kämpfer auf die Matten, oder in den Kraftraum, wie Trainer Tobias Mustafa, der selbst auch in den Ring steigt, verrät. „Wir haben auch viel Wert auf Kraft gelegt. Durch Sponsoreng­elder konnten wir neue Geräte finanziere­n, die uns weiterhelf­en.“Aber auch der Techniktei­l kam nicht zu kurz. Mustafa und seine Trainerkol­legen Moritz Oberhauser und Oguz Özdemir legten hier den Fokus.

„Auch weil wir viele junge Kämpfer dabei haben“, verrät Mustafa. Der 15-jährige Dawid Walecki hat in der vergangene­n Saison bereits erste Erfahrunge­n bei den Männern gemacht. Viel hält man auch von Maximilian Iftenie, der ebenfalls schon Landesliga­luft geschnuppe­rt hat. Große Hoffnungen setzten die Coaches auch auf Maximilian Golling. Der 14-Jährige holte in diesem Jahr in der B-Jugend den deutschen Meistertit­el. Das Talent wird zwar noch nicht in der Landesliga zum Einsatz kommen, dafür trainiert er schon bei den Männern mit. Nicht mehr dabei sind Tunahhan Cedimoglu, der aufgrund seines Berufes nach Augsburg zurückkehr­t. Gleiches gilt für Thomas Kott, der in der Gewichtskl­asse bis 75 Kilogramm der großen Konkurrenz entflieht und ebenfalls in die Fuggerstad­t wechselt. Im Kader stehen insgesamt 18 Kämpfer.

Mit der Vorbereitu­ng ist Tobias Mustafa nicht ganz zufrieden. „Bis Mitte Juni war es top. Wir waren regelmäßig bis zu 15 Leute im Training.“Doch dann kam den Ringern das Abitur dazwischen. „Da konnten wir dann nicht in die Halle und danach wurden die Lampen ausgetausc­ht. Uns hat keiner was gesagt und wir mussten in die TSV-Sporthalle ausweichen. Dort ist die Matte aber viel zu klein“, schimpft Mustafa. Vier Wochen lang waren die TSV-Ringer gezwungen außerhalb ihrer gewohnten Halle zu trainieren, mit Folgen, wie Mustafa weiter ausführt. „Danach war bei vielen die Luft raus. Wenn du als Ringer zwei bis drei Wochen nicht trainierst, bist du völlig raus und fängst wieder von vorne an.“Hinzu kam die Hitzewelle. „Als Hallenspor­tler ist das natürlich blöd.“Trotz dieser Rückschläg­e ist das Trainertea­m zuversicht­lich. Özdemir und Co. peilen einen Platz unter den Top Vier an. Mustafa geht sogar noch einen Schritt weiter. „Wenn alles top läuft und wir verletzung­sfrei bleiben, ist auch die Meistersch­aft drin.“Dafür muss aber der Start im Vergleich zu den vergangene­n Jahren sitzen. „Der wird ganz wichtig sein. Dann wissen wir, wo wir stehen.“Zumal mit dem SV Untergries­bach II ein Team am Samstag in der Paarstadt zu Gast ist, das die TSV-Verantwort­lichen zu den Mitfavorit­en zählt. Für Oguz Özdemir ist aber das Team des SC Anger II der Topfavorit. „Die kennen wir noch aus der vorletzten Runde. Die haben ein starkes Team. Wir kennen den ein oder anderen Gegner und freuen uns auf die Kämpfe.“Dabei gibt es auch Derbys gegen den TSV Diedorf.

Nicht nur die Liga ist neu für die Paarstädte­r, auch der Modus. Künf-

gibt es 14 Kämpfe statt wie zuvor zehn. In den sieben Gewichtskl­assen von 57 bis 130 Kilogramm wird jeweils im Freistil und griechisch-römisch gekämpft. Jedes Team kann sieben bis 14 Athleten in den Ring schicken, wobei ein Kämpfer nun maximal zwei Mal zum Einsatz kommen kann. Bislang stand für den Sportler maximal ein Kampf pro Tag auf dem Programm. „Dadurch wird alles noch taktischer“, sagt Oguz Özdemir, der in erster Linie für die Aufstellun­g verantwort­lich ist. „Das Training leiten Moritz und Tobias. Die machen ihre Sache sehr gut. Ich kümmere mich um die Statistike­n der Gegner. Anhand detig rer stellen wir auf.“Nur still am Rand sitzen kann Özdemir aber nicht. Plötzlich springt er während des Trainings auf. Er holt sich Dawid Walecki zu sich und zeigt ihm die richtige Haltetechn­ik. Der befolgt die Anweisunge­n und wirft Özdemir zu Boden – und erneut klatscht es auf der Matte.

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Fotos: Sebastian Richly Was hier recht schmerzhaf­t aussieht, ist für Obaid Besmelabi (vorne) und Daniel Walecki nur eine Übung. Die Aichacher Ringer starten am Samstag in die neue Landesliga saison und freuen sich nach der langen Vorbereitu­ng auf die Wettkämpfe.
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Sie haben das Kommando: Das Trainertri­o (von links) Tobias Mustafa, Oguz Özdemir und Moritz Oberhauser.

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