Rentsch steht in den Startlöchern
Aichacher Läufer startet am Freitag bei der Weltmeisterschaft der Senioren
Aichach Mittelstreckler Walter Rentsch vom LC Aichach wird ab Freitag die deutschen Farben bei der Senioren-WM vertreten. Die Weltmeisterschaften werden heuer im andalusischen Malaga (Spanien) ausgetragen, eine 2800 Jahre alte Stadt mit rund 570 000 Einwohnern.
Der Aichacher wird einer von rund 8200 Aktiven sein, die sich in der sechstgrößten Stadt Spaniens messen. Die Senioren-WM ist damit die größte Leichtathletik-Veranstaltung der Welt. Zum Vergleich: An der Europameisterschaft in Berlin haben im August 1572 Sportler teilgenommen, an der Para-EM wenige Tage waren es 1012.
Wegen der vielen Teilnehmer werden die Senioren-Wettkämpfe in drei Stadien ausgetragen. Rentsch startet in seinen Paradedisziplinen über 800 Meter und 1500 Meter. Der 64-Jährige, der im November seinen 65. Geburtstag feiert, muss sich mit 84 Mittelstrecklern der Altersklasse M60 messen – in der internationalen Leichtathletik ist der Geburtstag entscheidend, nicht das Geburtsjahr wie beim Deutschen Leichtathletik Verband (DLV).
Der LCA-Sportler greift am Sonntag erstmals ins Geschehen ein, beim Vorlauf über 800 Meter. Einen Tag später stehen die Halbfinals auf dem Programm, der Endlauf geht am Dienstag über die Bühne. Rentsch bewältigte die zwei Stadionrunden kürzlich in Burgau in 2:20,8 Minuten, gemeldet ist er mit seiner Zeit vom Aichacher Läuferabend im Juni von 2:22,11 Minuten – das war die achtbeste Saisonzeit aller Teilnehmer. Rentsch hängt die Erwartungen nicht allzu hoch: „Mit einer Endlaufteilnahme und einer Zeit unter 2:20 Minuten wäre ich sehr zufrieden, vielleicht ist auch ein Platz unter den ersten Sechs möglich.“Favorit ist der aktuelle Hallen-Europameister, der Franzose Pierre-Jean Marique, mit einer Meldezeit von 2:14,25 Minuten.
Am Donnerstag geht es für Rentsch mit den Vorläufen über 1500 Meter weiter. Der Aichacher ist mit seiner letztjährigen Bestzeit von 4:49,87 Minuten registriert, Rang 16 unter allen Teilnehmern. Jüngst erzielte er in Dachau eine Zeit von 4:53,26 Minuten. Wenn Rentsch die 4:50 Minuten in Malaga knackt, wäre das ein neuer deutscher M65-Rekord.
Der LCA-Dauerläufer ist optimistisch: „Auch auf dieser Strecke traue ich mir zu, den Endlauf zu erreichen. Wenn der Rennverlauf für mich günstig ist, ist auch ein Platz unter die ersten Acht im Bereich des Möglichen. Ich freue mich auf die Teilnahme und hoffe auf denselben Flair wie bei den vergangenen Weltmeisterschaften. Eine WM ist immer ein unbeschreibliches Ereignis.“