Halbfinale: Spaziert Aindling über die Ziellinie?
Der TSV ist beim Kreisklassisten Täfertingen der klare Favorit, dennoch warnt Trainer Wiest vor dem Gegner. Der FC Affing hat beim Kissinger SC die deutlich schwierigere Aufgabe zu bewältigen. Coach Al-Jajeh wünscht sich das „Traumfinale“
Aindling/Affing Nur noch jeweils ein Sieg trennt den TSV Aindling und den FC Affing vom Traumfinale im Toto-Pokal auf Kreisebene. Am Mittwoch sind beide Teams um 18 Uhr gefordert. Wie schon im Viertelfinale müssen beide Teams aus dem Landkreisnorden auswärts antreten. Die Aufgaben könnten aber kaum unterschiedlicher sein. Während der TSV Aindling beim Kreisklassisten TSV Täfertingen klarer Favorit ist, bekommt es der FC Affing mit dem Süd-Bezirksligisten Kissinger SC zu tun.
● TSV Täfertingen – TSV Aindling Die Begeisterung für den Kreispokal im Fußball hat sich beim TSV Aindling bislang in Grenzen gehalten. Der Grund liegt auf der Hand: Weil er zusätzliche Termine unter der Woche zur Folge hat. Doch nun betrachtet der Bezirksligist diesen Wettbewerb nicht mehr als Belastung, vielmehr ist die Teilnahme am Finale das erklärte Ziel. „Eindeutig“, betont Trainer Herbert Wiest und fügt dazu: „Wir haben sehr, sehr gute Chancen.“
Gleichzeitig aber wehrt sich Wiest entschieden dagegen, dem heutigen Kontrahenten die nötige Beachtung zu verweigern: „Die spielen auf einem relativ kleinen Platz, für die wird es das Spiel des Jahres. Und der Marco Villani ist ein guter Stürmer.“Ein halbes Dutzend an Treffern ging in dieser Saison bereits auf das Konto des 22-jährigen Angreifers. Wiest spricht von einer „Reifeprüfung“für sein Team: „Ich will sehen, ob wir vom Kopf her so weit sind, dass wir den Gegner ernst nehmen.“Schließlich kicken die Gastgeber zwei Etagen tiefer in der Kreisklasse, wobei der Gästetrainer zu bedenken gibt: „Mit Richtung Kreisliga.“Täfertingen steht auf Platz zwei, hat zuletzt beim 2:5 gegen den TSV Diedorf die erste Saisonniederlage kassiert.
Der Aindlinger Kader wird ähnlich aussehen wie am vergangenen Sonntag beim 3:1 gegen Hollenbach. Ein letztes Mal wird Michael Hildmann in diesem Wettbewerb gesperrt sein. Dagegen rechnet Wiest damit, dass Maik Stach ebenso einsatzfähig ist wie Alexander Thiel, über den er sagt: „Er müsste wieder da sein.“
● Kissinger SC – FC Affing Personell sieht es bei FCA wie schon in den vergangenen Wochen nicht gerade rosig aus. Zwar ist die Verletztenlis- te nicht unbedingt länger geworden, dafür werden drei Spieler aufgrund der frühen Anstoßzeit nicht dabei sein können. Auch der Einsatz von Spielertrainer Marc-Abdu Al-Jajeh ist noch fraglich. „Ich muss sehen, ob es geht. Das entscheiden wir aber kurzfristig. Bei uns spielt alles, was laufen kann. Aber wir haben einen großen Kader und die Zweite hilft uns auch aus.“Ansonsten müsste der Linksfuß neben seinem Trainerkollegen Tobias Jorsch auf der Bank Platz nehmen. Der fällt nach einer Sprunggelenksverletzung ohnehin länger aus. Für den FCA ist es bereits die sechste Englische Woche in Folge. Doch gerade jetzt will es das Team von der Frechholzhauser Straße wissen. „Dann wären die Strapazen der vergangenen Wochen ja umsonst gewesen. Wenn schon einmal im Halbfinale stehst, willst du auch gewinnen“, so Al-Jajeh. Zumal der 28-Jährige bislang noch nie in einem Pokalendspiel stand. „Das wäre schon cool. Solche Spiele ziehen viel Zuschauer an und beim Gewinn des Pokals wartet im Verbandspokal dann ein echtes Highlight-Spiel. Wir werden also Vollgas geben.“
So wie im Viertelfinale, als der Aufsteiger den Vorjahresfinalisten TSV Bobingen mit 4:2 aus dem Wettbewerb kegelte. „Dort haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht“, erinnert sich der Coach. Auch beim 0:3 am Wochenende in Meitingen sah er sein Team nicht chancenlos. „Wir waren nicht die bessere Mannschaft, aber wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wäre was drin gewesen“, so Al-Jajeh, der aber nun eine schwierige Aufgabe vor sich sieht. „Kissing hat einen Lauf und ist sicher besser als Bobingen. Wir müssen defensiv wieder besser stehen.“Wenn sich Al-Jajeh einen Finalgegner wünschen könnte, wäre es im Übrigen der TSV Aindling. „Gegen Aindling – das wäre schon geil und es würde noch mehr Zuschauer anlocken und wäre toll für die Region. Aber zunächst müssen wir unsere Hausaufgaben in Kissing machen. Der Rest ist egal.“
Auch die Kissinger wollen das Spiel für sich entscheiden. „Das ist das letzte Pokalspiel in diesem Jahr, beim Kreisfinale wollen wir in jedem Fall dabei sein“, meint KSCCoach David Bulik. Zumindest personell sieht es bei den Kissingern sehr gut aus. „Ich hatte 19 Feldspieler im Training, die Urlaubszeit ist fast zu Ende und langsam aber sicher kommen auch die letzten zurück“, freute sich der KSC-Trainer. Der muss auf Quirin Springer, Karsten Binder, Angelo Cena und David Jamitzky sowie den langzeitverletzten Jonas Graf verzichten. „Die Rückkehrer haben zwar noch nicht den Fitnessstand wie die anderen, aber das wird schon.“Der 34-Jährige will der Überlastung seiner Spieler vorbeugen und sein Team im Vergleich zum Punktspiel am Sonntag auf einigen Positionen verändern. „Was genau, weiß ich noch nicht, aber es werden zwei bis vier Positionen sein.“