Aichacher werfen sich wieder warm
Lorenz Hartl vom TSV Friedberg soll im Männerteam des TSV die Nachfolge von Spielgestalter Felix Schilberth antreten
Aichach Ein Riese an Gestalt ist er sicher nicht. Doch das war Felix Schilberth auch nicht, den Lorenz Hartl künftig als Spielgestalter im Handballteam des TSV Aichach ablösen soll. 24 Jahre ist der Neuzugang vom TSV Friedberg alt und 1,75 m groß. Einen Vorgeschmack auf das, was man künftig von ihm erwarten darf, lieferte er am Samstag im Test gegen den BHC Königsbrunn, der mit 25:21 bezwungen wurde. Hartl traf viermal aus dem Feld heraus und zweimal per Siebenmeter. Ein Viertel der TSV-Tore ging also auf sein Konto. Der neue Mann, der in der Mitte des Aichacher Rückraums in der Bezirksoberliga die Fäden ziehen soll, studiert noch bis zum kommenden Februar BWL.
Wie dann die berufliche Zukunft aussehen soll, das vermag er noch nicht zu sagen. Beim TSV Friedberg kam Hartl kurzzeitig in der ersten Mannschaft zum Einsatz, wie er selbst sagt: „Größtenteils habe ich in der vierten gespielt.“Die gehörte der Bezirksklasse an, die zwei Ligen unter der BOL steht. Auf verschiedenen Positionen kam Hartl beim Nachbarn im Süden zum Einsatz, etwa als Linksaußen. Der Weg nach Aichach war irgendwie vorgezeichnet, weil er einige seiner neuen Kameraden bereits aus gemeinsamen Tagen im Jugendbereich her kannte.
„Lolli“Hartl will sich zu seiner neuen Spielklasse noch nicht groß äußern, weil er darüber noch nicht viel weiß. Dass Mannschaften wie Gundelfingen, Schwabmünchen und Königsbrunn vorne zu erwarten sind, ist nicht nur seine Prognose, sondern auch die der meisten Beobachter. „Vielleicht auch Kissing“, ergänzt er. Ist Hartl mit der Intention nach Aichach gekommen, in einem Jahr gleich eine Klasse höher, also in der Landesliga zu spielen? Dazu weiß er eine klare Antwort: „Auf keinen Fall.“Seit August nimmt er regelmäßig an der Vorbereitung in Aichach teil. „Ich will sportlich noch was erreichen“, laut sein Beweggrund für den Wechsel: „Die sportlichen Vorstellungen passen zusammen.“
Manfred Szierbeck geht bei den Männern des TSV Aichach in sein zweites Trainerjahr. Die Personalie Hartl gefällt ihm ausgesprochen gut: „Ich bin froh, dass wir Ersatz gefunden haben.“Als der Abgang von Felix Schilberth vor einigen Wochen publik wurde, sah es ganz danach aus, als müsse man mit einer internen Lösung vorliebnehmen, was mit einem Verlust an Qualität verbunden gewesen wäre. Als Nummer zwei in der Rolle des Spielgestalters wird Christoph Huber fungieren. Szierbeck: „Der hat die ideale Position gefunden. Wir sind froh, dass wir die Lücken von Felix und Leopold schließen konnten.“Neben Schilberth hat sich, wie berichtet, auch Sebastian Leopold verabschiedet.
Am 15. September bestreiten die Aichacher Handballer, die am Wochenende Arbeitsdienst bei den Mittelalterlichen Markttagen in Aichach haben, ihren letzten Test vor dem Punktspielstart. Dann sind sie zu Gast beim FC Bayern München. Dieser Verein sorgt mit seinen Fußballern bekanntlich für dicke Schlagzeilen, seit einigen Jahren auch durch die Basketballer. Seine Handballer gehören der Bezirksoberliga an. „Das haben sich die Jungs gewünscht“, sagt Szierbeck zu diesem Gegner. „Ich bin gerne bereit, solche Wünsche zu erfüllen.“Vor gut einer Woche besiegten die Aichacher mit dem ASV Dachau einen Landesligisten mit 31:21. Das Duell am Samstag mit Königsbrunn stufte der Coach als Stresstest ein. Dieses Wort wählte er deshalb, weil mit Konstantin Schön, Phillip Dachser und Thomas Bauer gleich drei wichtige Akteure aus dem Rückraum nicht zur Verfügung standen. Solche Ausfälle wird man auch in der Liga wegstecken müssen, zumindest in reduzierter Form. Dachser etwa wird zum Auftakt in Niederraunau gleich mal fehlen.
Aus zwölf Feldspielern wird der Kader bestehen, dazu kommen zwei Keeper und zwei A-Jugendliche, Johannes Treffler und Johannes Euba. „Wir sind auf einem guten Weg“, versichert Manfred Szierbeck. Jetzt gelte es noch Lauf- und Passwege einzustudieren. Dass derzeit keine verletzten Spieler zu beklagen sind, stellt eine wichtige Basis dar, ebenso die Situation bei den Torhütern. Stefan Walther und Masin Chikh liefern sich einen Konkurrenzkampf, der das Niveau weiter steigern dürfte.
Los geht die Punktrunde für die Aichacher Handballer dann am 23. September mit einem Auswärtsspiel beim TSV Niederraunau II. Bis Weihnachten stehen insgesamt elf Spiele an (siehe Infokasten), bevor es im Januar in die Rückserie geht. Für die Aichacher Frauen geht es erst am 14. Oktober los.