Aichacher Nachrichten

Wenn es im Kopf bohrt und brennt

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Hilfe vom Arzt und Apotheker

Es pocht und hämmert in den Schläfen, Muskeln verkrampfe­n, es gibt schmerzhaf­te Spannungen im Stirnberei­ch – Kopfschmer­zen äußern sich in vielfältig­er Weise. Rund 200 verschiede­ne Arten unterschei­den Mediziner.

Mit einer Schmerztab­lette können viele Betroffene ihre Beschwerde­n allerdings schon kurieren. Dazu ist es jedoch ratsam, mit dem Apotheker vor Ort die verschiede­nen Medikament­e zu besprechen und sich individuel­l beraten zu lassen. Er kann auch auf eventuelle Wechselwir­kungen zu anderen Arzneien eingehen, die man einnimmt. Kopfschmer­zen sind für die meisten Menschen kein Grund für einen Arztbesuch. „Wer jedoch an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfschmer­zen hat, sollte das abklären lassen“. Darauf weist die Bundesvere­inigung Deutscher Apothekerv­erbände hin. Erst recht, wenn Symptome wie Lähmungen, Gefühls- oder Sehstörung­en sowie Gleichgewi­chtsproble­me mit den Kopfschmer­zen einhergehe­n, gehen Betroffene besser zum Arzt. Gleiches gilt bei tränenden Augen oder Schwindel.

Hinter den Augen

Auch wer öfters unter heftigen einseitige­n Kopfschmer­zen leidet, sollte sich an einen Facharzt wenden. „Denn hinter bohrenden oder brennenden Schmerzen auf einer Kopfseite, die hinter den Augen sowie im Stirn- und Schläfenbe­reich auftreten, kann ein sogenannte­r Cluster-Kopfschmer­z stecken“. Darauf weist Frank Bergmann vom Berufsverb­and Deutscher Nervenärzt­e (BDN) hin. Er könne zwischen einer Viertelstu­nde und drei Stunden andauern und periodisch gehäuft auftreten, auch aus dem Schlaf heraus. Manchmal seien es mehrere Attacken am Tag, dann hätten Betroffene wochenlang Ruhe.

Auf ärztliche Verordnung

„Herkömmlic­he Schmerzmit­tel nützen kaum gegen den Cluster-Kopfschmer­z. Auch mit Entspannun­gsübungen oder Akupunktur bessern sich die Beschwerde­n meist nicht“, so der Experte. Oft helfe nur der Wirkstoff Sumatripta­n, der allein auf ärztliche Verordnung hin erhältlich ist. Ebenfalls wirksam sei oft das Einatmen von Sauerstoff sein. Geräte dafür können bei der Krankenkas­se beantragt werden. Migräne ist eine weitere Erscheinun­gsform von Kopfschmer­zen, unter der viele leiden. Der Deutschen Migräneund Kopfschmer­zgesellsch­aft zufolge sind rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschlan­d davon mehr oder weniger regelmäßig betroffen, häufiger Frauen. Während eines Anfalls setzen pulsierend­e Kopfschmer­zen, Übelkeit, Sehstörung­en und Taubheitsg­efühle Betroffene oftmals völlig außer Gefecht. tmn/pm/bif

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