Aichacher Nachrichten

Tennisspie­ler Alexander Leischner

Alexander Leischner ist aktueller Kreismeist­er der U18. Der 16-Jährige mischt aber schon bei den Erwachsene­n vorne mit. Der Aichacher verfolgt ehrgeizige Ziele. Welche Rolle seine Familie dabei spielt

- VON SEBASTIAN RICHLY »

Aichach Ein satter Schlag mit der Vorhand, ein gefühlvoll­er Slice mit der Rückhand oder ein gekonnter Volley am Netz – Alexander Leischner beherrscht sie alle. Die größte Waffe des 16-Jährigen ist aber sein Aufschlag. Mit seinen 1,96 Metern beschleuni­gt er den Tennisball auf bis zum 210 Stundenkil­ometer. Der Aichacher gehört zu den größten Nachwuchst­alenten im Wittelsbac­her Land und war in dieser Saison besonders erfolgreic­h.

Beim Saisonhöhe­punkt, den Landkreism­eisterscha­ften, gewann Leischner die Konkurrenz bei der U18. Dabei besiegte er auch höher eingestuft­e Gegner und holte sich souverän den Sieg. Auch bei den Herren mischte der Nachwuchss­pieler schon mit und warf in Runde eins gleich mal den Titelverte­idiger aus dem Wettbewerb. Für einen Platz auf dem Podium reichte es aber nicht. Für Leischner kein Problem: „Mein Ziel ist es, in den kommenden Jahren den Titel zu holen.“Im Mixed hat er das bereits geschafft. Dort holte er mit seiner älteren Schwester Katrin Platz eins.

Überhaupt spielt die Familie für den Aichacher eine wichtige Rolle. Schon mit zwei Jahren schlug er mit Mutter Heidrun auf der Straße seine ersten Bälle. Mit drei nahm sie ihn zum ersten Mal auf den Tennisplat­z beim TC Aichach mit. „Tennis hat mir von Anfang an großen Spaß gemacht“, sagt der 16-Jährige. Orientiere­n konnte sich Leischner dabei stets an Schwester Katrin (19 Jahre), die in diesem Jahr die Damen-Konkurrenz bei der Landkreism­eisterscha­ft gewann. Auch wenn sie mittlerwei­le in Augsburg spielt, stehen sich die beiden noch regelmäßig zu Trainingss­pielen auf dem Platz gegenüber. „Mittlerwei­le gewinne natürlich ich“, erklärt Alexander Leischner. Das war nicht immer so. „Das erste Mal habe ich so vor zwei bis drei Jahren gegen sie gewonnen. Ich mag es nicht, wenn ich verliere, aber gegen meine Schwester habe ich es immer gehasst.“Nicht nur auf dem Platz möchte er seine Schwester überbieten, auch beim Abitur will er besser sein. „Mit einem Notenschni­tt von 1,5 liegt die Hürde aber schon sehr hoch.“Leischner kommt aus einer Tennisfami­lie, beruflich möchte er sich später aber unterschei­den. „Meine Eltern sind beide Lehrer, und auch meine Schwester studiert Lehramt. Für mich ist das nichts.“Was er nach seinem Abitur beruflich machen will, weiß er noch nicht. Andere Dinge sind dagegen fest eingeplant: „Ich wollte schon immer ein GrandSlam-Turnier vor Ort verfolgen, am liebsten die Australien Open.“

In der vergangene­n Saison war Leischner sowohl für die Junioren als auch für die Männer des TC Aichach im Einsatz. In der Bezirkslig­a weist der Schüler des Aichacher Deutschher­ren-Gymnasiums eine Bilanz von 8:4 (Doppel und Einzel) auf und führte sein Team als Num- mer eins auf Platz drei. In der ersten Männermann­schaft in der Bezirkskla­sse II spielte er meist an Position zwei und gewann alle seine sechs Einzel. Seinen größten Erfolg feierte er aber bereits im Alter von zehn Jahren. Damals wurde er in den Schwabenka­der berufen und vertrat den Bezirk bei bayernweit­en Meistersch­aften. „Das war schon eine Ehre“, schwärmt er noch heute. Auch für die Zukunft hat er ehrgeizige Ziele. „Irgendwann möchte ich vielleicht einmal höherklass­ig spielen und das ein oder andere Turnier gewinnen.“Vielleicht trifft er dann auch einmal auf einen Profispiel­er. Darin hat er immerhin schon etwas Erfahrung. Vor zwei Jahren durfte er in München im Zuge der BMWOpen gegen Florian Mayer ein paar Bälle schlagen. „Das war schon cool und ist etwas anderes“, erinnert sich Leischner. Auch wenn er den deutschen Profis die Daumen drückt, so gehören sie nicht zu seinen Lieblingss­pielern. Der Aichacher favorisier­t etwa den Australier Nick Kyrgios. Den Erfolg der deutschen Nummer eins, Angelique Kerber, bei Wimbledon wird seiner Mei-

nung nach dem Tennis hierzuland­e Auftrieb geben. „Noch wichtiger wäre es, wenn ein Deutscher die Männerkonk­urrenz bei so einem Turnier gewinnt.“Das gelang zuletzt Boris Becker im Jahr 1996. Damals war Leischner noch nicht geboren. „Ich hoffe, dass ich das einmal erleben darf.“

Der 16-Jährige ist ein absoluter Tennisfan, dennoch fühlt er sich auch in anderen Sportarten wohl. Er spielt Handball in der A-Jugend des TSV Aichach und war früher auch

als Fußballer aktiv. Nach wie vor ist er Fan des FC Bayern München. „Ich mag alle Ballsporta­rten, aber Tennis ist meine Nummer eins.“Im Sommer steht er fast jeden Tag auf dem Sandplatz. Zwei Stunden pro Woche hat er in diesem Jahr die U14-Mädchen der SG Mauerbach trainiert. „Ich bin einfach gerne auf dem Platz.“

Ein Video von Alexander Leischner finden Sie unter aichacher nachrichte­n.de/aichach

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 ?? Fotos: Sebastian Richly ?? Den Ball im Blick: Alexander Leischner vom TC Aichach gehört zu den größten Nachwuchst­alenten im Wittelsbac­her Land. Bei den Tennis Landkreism­eisterscha­ften gewann der Aichacher bei der U18 den Titel und spielte auch bei den Männern mit. Der 16 Jährige ist aber auch abseits des Tennisplat­zes aktiv.
Fotos: Sebastian Richly Den Ball im Blick: Alexander Leischner vom TC Aichach gehört zu den größten Nachwuchst­alenten im Wittelsbac­her Land. Bei den Tennis Landkreism­eisterscha­ften gewann der Aichacher bei der U18 den Titel und spielte auch bei den Männern mit. Der 16 Jährige ist aber auch abseits des Tennisplat­zes aktiv.
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Mit seinen 1,96 Metern ist der Aufschlag des Aichachers eine Waffe.

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