36 Stunden um den Mont Blanc gelaufen
Sybille Mai als beste Deutsche im Ziel
Die Augsburger Extremläuferin Sybille Mai absolvierte den berühmten Ultra-Trail um das Mont-BlancMassiv, kurz UTMB genannt. Die 171 Kilometer mit 10050 Höhenmetern wollten rund 2300 Läufer aus 87 Nationen meistern. Mai, die für die TG Viktoria an den Start geht, kam nach 36:46 Stunden als 40. Frau und als beste Deutsche ins Ziel.
Bei Regen, Kälte und Wind schafften 1772 Langstreckler das Zeitlimit von 46,5 Stunden. Der Extremlauf mit etlichen alpinen Passagen bis auf 2600 Meter führt von Skiort Chamonix über Italien und die Schweiz zurück nach Frankreich. Die steilen Anstiege zu elf Pässen und die ruppigen Downhills machen gerade in den beiden Nächten die besondere Härte des UTMB aus. Mitzuführen war ein Laufrucksack mit einer Pflichtausrüstung von mindestens vier Kilogramm. „Ich erlebte auch gefühlsmäßig ein extremes Auf und Ab. Nach mehreren Tiefs kurz vor dem Aufgeben kamen jedoch Energie und Motivation wieder zurück“, berichtet Sybille Mai von ihrem bislang längsten Rennen. Die 36-Jährige aus Hochzoll arbeitet in Vollzeit als Assistentin der Geschäftsleitung bei einer Münchner Firma. Drei Monate trainierte sie unter der Regie von Viktoria-Coach Stefanie Kirschey intensiv für den UTMB mit einem Wochenpensum von bis zu 150 Kilometern. Regelmäßig verließ Sybille Mai bei der Rückfahrt von München in Althegnenberg den Zug und lief nach Hause.
Enorm waren bereits die Anforderungen, um sich für den 16. UTMB zu qualifizieren. So überzeugte sie mit vorderen Plätzen in den Dolomiten (120 Kilometer/5800 Höhenmeter), in Niederösterreich (111/5000) und im Salzburger Land (101/4500). „Was der Ironman auf Hawaii für Triathleten bedeutet, ist zu Recht der UTMB für Trail-Läufer“, sagt Sybille Mai. Zwei andere Augsburger im Viktoria-Trikot hatten schon früher dieses wohl härteste Rennen Europas bewältigt, nämlich Christoph Lux 2011 und Rainer Kelch 2015.