Asphalt Surfen unter der Stadtmauer
Friedberg wartet mit einem neuen Skatepark auf, der in der Szene gut ankommt / Serie (13)
Friedberg Skateboarden ist ein Sport für (fast) alle Temperaturen. Wer dafür nicht nur ebene Wege nutzen möchte, dem ist eine Anlage besonders zu empfehlen. Idyllisch gelegen, befindet sich unter der Stadtmauer am Steirer Berg der neue Friedberger Skatepark. Dort geht es lässig zu. Untermalt von HipHop-Klängen aus mitgebrachten Lautsprechern tricksen hier Menschen mit Skateboards, Inlineskates oder BMX-Rädern. Dafür fahren sie über Hindernisse mit Namen wie Curbbox, Handrail oder Snakerun. Mit Hilfe dieser Hindernisse wird das Skateboarden vom Fortbewegungsmittel zur akrobatischen Kür. Die englischen Fachbegriffe zeugen vom Ursprung des Skatens: das sonnige Kalifornien. Die Subkultur blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück. Seine Coolness hat sich das Skaten dabei erhalten.
Die Anlage in Friedberg ist neu; sie wurde im Mai eingeweiht – und kommt so gut an, dass nicht nur Friedberger sie nutzen. Auch Skater aus der weiteren Umgebung erfreuen sich an der zeitgemäßen Ortbeton-Bauweise des Skateparks. Sie schwärmen von einem „viel besseren Fahrgefühl“im Vergleich zu veralteten Anlagen wie dem Skatepark im Friedberger Ortsteil Stätzling. Außerdem ist die neue Skate- anlage mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Haltestelle Segmüller/ Unterm Berg) und einem kurzen Fußmarsch gut zu erreichen.
Können sich auch Anfänger auf die Anlage trauen? Benjamin Ali, Vorsitzender des SkateboardingClubs Razed aus Augsburg, ist der Meinung, dass man sich auch als Anfänger in Skateparks begeben sollte. „Denn am besten lernt man dort, wo sich schon Skateboarder aufhalten.“Hierbei solle man sich aber zunächst an die niedrigeren Hindernisse wagen und sich einfach ausprobieren. Wer skaten möchte, sollte allerdings nicht besonders zart besaitet sein. Schließlich gehören Schürfwunden und Aufprallen auf dem harten Beton dazu – egal ob Anfänger oder erfahrene Sportler.
Durch Schoner und einen Helm lässt sich die Verletzungsgefahr aber deutlich verringern. Wichtig ist laut Benjamin Ali auch, darauf zu achten, wann man an der Reihe ist und in welche Richtung gefahren werden sollte, um Zusammenstöße zu vermeiden. Wer sich noch unsicher fühlt, ob Skateboarden das Richtige für ihn ist und nicht direkt in eine Ausrüstung investieren möchte, kann bei Razed einen Anfängerkurs machen. „Wir stellen demnächst neue Kurstermine auf unsere Website“, sagt Trainer Benjamin Ali. Und spätestens nach einem Kurs kann man den Skatepark unsicher machen. Oder man lässt es sein und sieht den anderen Skateboardern eine Weile beim Asphalt-Surfen zu. Auch schön.