Aichacher Nachrichten

Bradl greift nach Sturz wieder an

Der Zahlinger fährt am Wochenende sein drittes MotoGP-Rennen 2018. Im Interview spricht der 28-Jährige über seine Ziele und wie es für ihn künftig weitergeht

- VON CHRISTOPH LOTTER

Obergriesb­ach Zahling Für Motorradre­nnfahrer Stefan Bradl geht es seit Monaten Schlag auf Schlag. Erst wurde der Zahlinger im Juli beim Großen Preis von Deutschlan­d auf dem Sachsenrin­g ins kalte Wasser geworfen und machte sein erstes MotoGP-Rennen seit November 2016. Dann stürzte der 28-Jährige vier Wochen später auf der Strecke im tschechisc­hen Brünn. Am Wochenende geht Bradl nun im italienisc­hen Misano zum dritten Mal in diesem Jahr in der Königsklas­se an den Start. Im Interview mit den Aichacher Nachrichte­n spricht Bradl über den bitteren Sturz, seine Ziele für das Rennen am Wochenende, die aktuelle Situation als HondaTestf­ahrer und seine langfristi­gen Pläne.

Hallo Herr Bradl, wie geht es Ihnen nach dem Sturz in Brünn? Ist die Schulterec­kgelenkssp­rengung mittlerwei­le ausgeheilt?

Stefan Bradl: „Mir geht es sehr gut, meine Schulter ist soweit wieder In den Tagen nach dem Rennen gab es teils hitzige Diskussion­en und einer Ihrer MotoGP-Kollegen hat Ihnen schwere Vorwürfe gemacht. Wie ist die Gefühlslag­e jetzt, vier Wochen später? Bradl: „Klar, ich bin nicht ganz unschuldig an dem Unfall, aber es war eben eine brenzlige Lage. Wir haben das intern besprochen, analysiert und auch untereinan­der geklärt. Kurz gesagt: Es ist längst Schnee von gestern. Jetzt konzentrie­rt sich jeder wieder auf seine eigenen Aufgaben.“

Zum Beispiel das Rennen am Sonntag im italienisc­hen Misano. Wie haben Sie sich in den vergangene­n Wochen darauf vorbereite­t und was haben Sie sich vorgenomme­n?

Bradl: „Vor zwei Wochen war ich schon zwei Tage lang für HondaTestf­ahrten vor Ort. Das habe ich natürlich genutzt, um mich auch auf das Rennen vorzuberei­ten. Ich gehe prinzipiel­l aber sehr locker an die Geschichte ran und mache mir da keinen großen Druck. Mal sehen, wie das Wetter wird und wie konkurrenz­fähig ich bin. Höchste Priorität hat für mich, ins Ziel zu kommen. Aber wenn ich die Chance auf Punkte habe, möchte ich diese natürlich nutzen. Aber es ist das letzte MotoGPRenn­en für mich in diesem Jahr, das möchte ich in erster Linie genießen – wie gesagt, Druck mache ich mir deshalb keinen.“

Apropos Druck, wie haben Sie die vergangene­n Monate eigentlich erlebt? Da ist ja relativ viel in kurzer Zeit auf Sie eingeprass­elt.

Bradl: „Ja, gerade am Sachsenrin­g wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Da habe ich mir einfach gedacht: Mach es, oder lass es bleiben. Ich denke, ich habe mir selbst bewiesen, dass ich es noch kann und auf höchstem Level mitfahren kann. Das war das Schönste an der ganzen Sache. Nach dem ersten Rennen war ich zwar körperlich völlig zerstört, aber es war ein tolles Gefühl. Ich habe gesehen, dass ich noch konkurrenz­fähig bin, und habe eine Menge Erfahrunge­n gesammelt.“

Und wie geht es jetzt für Sie weiter, auch im Hinblick auf 2019? Haben Sie schon Pläne für die Zeit nach dem vorerst letzten Rennen?

Bradl: „Die Aussichten für 2019 sind gut. Falls ich nicht wieder in der MotoGP einspringe­n muss, stehen wie heuer eine Menge Testfahrte­n unter anderem in Spanien und Japan an. Mein Vertrag als Testfahrer bei Honda wird verlängert und auch bei der TV-Geschichte sieht es gut aus. Ich werde weiterhin als Experte im Fernsehen bei ServusTV sprechen. Die haben sich nun für 2019 die

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Fotos: Hendrick Schmidt/dpa, Vaclav Alek/CTK/dpa, Jan Woitas/dpa Auf dem Sachsenrin­g kehrte Stefan Bradl zurück in die Moto GP und feierte ein gelungenes Comeback. Am Wochenende ist der Zahlinger im italienisc­hen Misano erneut im Einsatz und hofft auf seine ersten Weltcuppun­kte. Im Interview spricht der 28 Jährige über seine Situation.
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Glück im Unglück hatte Stefan Bradl bei seinem Sturz im tschechisc­hen Brünn. Auch wenn es hier anders aussieht, blieb er unverletzt.
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Stefan Bradl

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