Als Aichachs Stadtbefestigung ausgebaut wurde
Ritter, Gaukler, Hexen und Handwerker: Bis Sonntag reist die Stadt 600 Jahre zurück ins Jahr 1418
Aichach Genau 600 Jahre reist Aichach bei den Mittelalterlichen Markttagen von Freitag, 7. September, bis Sonntag, 9. September, in die Vergangenheit zurück. Im Jahre 1418 gab der Wittelsbacher Herzog Ludwig im Barte die Arbeiten zur Verstärkung der Befestigungsanlagen von Aichach in Auftrag. Ein Wappenstein an der Spitalkirche in Aichach erinnert bis heute daran.
Herzog Ludwig weilte fortan öfter in Aichach. 1420 gründete er in der sogenannten Aichacher Einigung einen Schutzbund von 61 Rittern und 16 Städten. Bei seinen Besuchen in Aichach ließ er sich von den Aichacher Wirten und Kaufleuten verköstigen. Es war eine der Blütezeiten der Stadt Aichach. Auch daran erinnern die Mittelalterlichen Markttage.
● Stände Für Speis und Trank und allerlei anderes ist an den zahlreichen Marktständen in der historischen Altstadt reichlich gesorgt.
● Lagerleben Zahlreiche größere und kleine Lager laden zum Verweilen ein – ob bei Rittern oder bei der Dorfgemeinschaft Edenried.
● Handwerkerviertel Am Unteren Stadtplatz zwischen dem Stadttor und dem Rathaus liegt das Handwerkerviertel. Den ganzen Tag über lassen sich dort Handwerker über die Schulter schauen, etwa in der Korbflechtwerkstatt, beim historiSchwerbehinderte Papiermacher und in einer Feldschmiede. Das Aichacher Hinterhofbräu führt historisches Bierbrauen vor.
● Unterhaltung Auf fünf Bühnen ist von Gaukelei und Zauberei über Theater, Musik und Tanz viel geboten (siehe Infokasten). Musikalischer Höhepunkt ist Furunkulus, eine vierköpfige Band, die mit Sackpfeifen, Percussion und nachgebauten Instrumenten nach mittelalterlichem Vorbild spielt. Das Volkstheater unterhält mit derb-komischen Fastnachtspielen des Nürnberger Schuhmachers und Meistersingers Hans Sachs und die altbayerischen Theaterfreunde sorgen in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung für Recht und Ordnung. Die HerzogTassilo-Ritter und die Schiltberger Hofbergritter geben am Turnierplatz Vorstellungen, außerdem gibt es Greifvogelvorführungen. Für die Ritter- und Nachtturniere gibt es Karten am Infostand der Stadt und an der Kasse am Turnierplatz jeweils eine Stunde vor Beginn. Hexen entführen in die Welt der Mystik, eine Spinnenfrau zeigt Akrobatik in ihrem Netz in sechs Metern Höhe. In der Zauberstraße (Hubmannstraße) blickt eine Wahrsagerin mit Glaskugel und Karten in die Zukunft. Auf einer kleinen Bühne bietet der Medicus, Alchemist und Scharlatan El Corbo Zauberei aus dem 16. Jahrhundert. Und das Wittelsbacher Museum im Unteren Tor zeigt die Sonderausstellung „Magie und Aberglaube im Mittelalter“.
● Umzüge Täglich finden Umzüge statt: Am Freitag zieht der stimmungsvolle Fackelumzug ab 21 Uhr durch die Stadt, am Samstag gibt es ab 14.30 Uhr einen Kinderumzug und um 18 Uhr findet der Sternmarsch der Fanfarenzüge statt. Den Höhepunkt bildet der große Festumzug am Sonntag ab 14 Uhr.
● Für Kinder Für die jüngeren Besucher gibt es ein eigenes mittelalterliches Kinderspectaculum im Spitalgarten. Mit den Aichacher Kindergärten und Grundschulen können die Kinder Schwerter und Schilder bemalen, Schmuck basteln, Sackhüpfen und auf Kamelen reiten. Beim Kinderturney können sie zum Beispiel mit der Armbrust schießen oder eine Burg erobern. Es gibt auch ein Bühnenprogramm und Führungen durch die Ritterlager (siehe Infokasten). Auch übers Marktgelände verteilt ist für Kinder viel geboten, wie Marionettentheater mit dem Kiepenkaspar, Bogenschießen, ein Streichelzoo, das Wittelsbacher Mäuseroulette und ein HandkurbelKarussell, Spiel und Spaß mit dem Propellermann, Specksteinschleifen und vieles mehr.
● Aichacher Nachrichten Die Familie Eberle stellt ihr Wittelsbacher Mäuseroulette diesmal in den Dienst der Kartei der Not, Leserhilfswerk der Mediengruppe Pressedruck, zu der auch die Aichacher Nachrichten gehören (»Seite 1).
● Information Die Stadt Aichach hat auf dem Oberen Stadtplatz in der Nähe des Rathauses einen Infostand. Besucher erhalten dort Auskunft und Informationen, das kostenlose Programmheft und es werden Postkarten der Mittelalterlichen Markttage sowie Eintrittskarten für die Ritterturniere verkauft. Der Infostand ist auch zentrale Stelle für Fundangelegenheiten.
● Erste Hilfe Das Erste-Hilfe-Zelt des Bayerischen Roten Kreuzes befindet sich hinter der Polizeiinspektion. Die BRK-Einsatzzentrale ist im Gebäude der Polizei, Stadtplatz 41, untergebracht.
● Feuerwache Die Feuerwache ist beim alten Feuerwehrhaus in der Martinstraße (neben dem Turnierschen platz) stationiert. Auch die Einsatzzentrale dort ist während der Festtage besetzt. Zusätzlich ist ein Team auf dem Festgelände unterwegs.
● Öffnungszeiten Die Öffnungszeiten sind Freitag von 18 bis 24 Uhr, Samstag von 11 bis 24 Uhr und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Sperrzeit im Festbereich ist um 24 Uhr, auch in den Gaststätten.
● Eintritt Der Eintritt, Pflasterzoll genannt, beträgt 8 Taler (Euro) für Erwachsene. Die Festplakette gilt für alle drei Tage. Gewandete, und Jugendliche zahlen fünf Taler, Kinder bis Schwerthöhe (1,20 Meter) haben freien Eintritt. Der Eintritt ist bei den Torwachen an den Stadttoren und -eingängen zu zahlen. Für das Ritterturnier und die Greifvogelschau ist zusätzlich Eintritt zu zahlen: 7 Taler für Erwachsene, 3 Taler für Kinder bis zwölf Jahre.
● Parken Parkplätze gibt es am Bahnhof, an der Franz-Beck-Straße, an der Sudetenstraße, am Alten Friedhof und in der Tiefgarage, auf dem ehemaligen Verkehrsübungsplatz an der Schulstraße, auf dem Volksfestplatz an der Schrobenhausener Straße (nur Freitag und Samstag; dort startet am Sonntag der große Festumzug), auf dem Parkplatz an der Schrobenhausener Straße (Höhe AWG, Weißstraße 6), bei der Sparkasse an der Donauwörther Straße und an der Flurstraße.
Bei uns im Internet finden Sie ab heute Abend Videos und Bildergalerien unter aichacher nachrichten.de/aichach