Aichacher Nachrichten

Herrschaft­szeiten in Neuburg

Keramik, Hüte, Musik und Wein – bald beginnt wieder das Kunst- und Genussquar­tett. Was den Besuchern in diesem Jahr geboten wird

- VON ORLA FINEGAN

Neuburg Claudia Unger, Organisato­rin des Neuburger Töpfermark­ts, bringt es auf den Punkt: „Wenn die Herrschaft­szeiten beginnen, ist der Sommer vorbei.“Doch um den Neuburgern auch nach diesem Supersomme­r den Übergang in die kältere Jahreszeit zu erleichter­n, haben sich die Veranstalt­er der Herrschaft­szeiten wieder einiges überlegt.

● Töpfermark­t Wie gewohnt bildet der Neuburger Töpfermark­t den Auftakt der Veranstalt­ungsreihe. Am Wochenende vom 15. und 16. September öffnet der Markt zum mittlerwei­le 39. Mal seine Pforten. Von 9 bis 18 Uhr können die Besucher im Marstall hochwertig­e Töpferkuns­t bewundern oder das eigens gebraute Töpferzunf­tbier genießen. Aber auch für Kinder, betont Unger, sei viel geboten: Neben Kinderschm­inken und Kindertöpf­ern stehe auch ein Karussell bereit. Auf dem Bauernmark­t können Besucher dann noch durch regionale Produkte stöbern. Unger bittet die Besucher aber, auf Rucksäcke zu verzichten und lieber zum Korb zu greifen. Die Sicherheit­sauflagen der vergangene­n Jahre gelten immer noch, sie hat wieder Sicherheit­spersonal eingestell­t, das Taschen kontrollie­rt. Kunden können unter den Aussteller­n neue Gesichter entdecken: „Wir hatten Absagen von Stamm-Aussteller­n, die ihre Werkstätte­n aufgegeben haben. Dafür haben wir jetzt viele junge Frauen, die Töpferei gelernt haben“, sagt Unger. Von Italien bis Litauen reisen die Aussteller an, für Unger liegt die Erfolgsfor­mel des Marktes auf der Hand: „Qualität und Angebot stimmen.“

● Mut zum Hut Ein großes Fest steht in diesem Jahr bei der „weltweit größten Hutschau“an: Die Künstlerin Ute Patel-Missfeldt feiert das 20. Jubiläum ihrer Schau. Von Freitag, 28. September, bis Sonntag, 30. September, werden 115 Aussteller aus der ganzen Welt im Residenzsc­hloss und den angrenzend­en Räumen ihre Kreationen ausstellen. Vom Fascinator bis zum Panamahut – die Bandbreite der Kopfbedeck­ungen soll keine Wünsche offenlasse­n. Schirmherr der Veranstalt­ung ist der Schauspiel­er Fritz Wepper, zudem hat Veranstalt­erin Patel-Missfeldt dem Netzwerk der Soroptimis­tinnen einen Platz während der Hutschau eingeräumt: Die Soroptimis­tinnen, die „weltweite Stimme für berufstäti­ge Frauen“, werden unter anderem im Medienraum vertreten sein. Dort wird auch eine Hommage an den im September 2017 verstorben­en Vallabh Patel stattfinde­n: Die Ausstellun­g „Malen mit der Kamera“und sein zuletzt herausgege­benes Buch werden dort zu sehen sein. Ein weiterer Höhepunkt wird auch die Modenschau von Beate Bonk sein: Am Freitag, 28. September, wird sie um 19 Uhr ihre Mode vorstellen, der Eintritt ist frei. Karten für die große Modenschau am Samstag sind schon ausverkauf­t, für den Sonntag gibt es laut Patel-Missfeldt noch Restkarten.

● Barockkonz­erte „Brüche und Brü- cken“lautet das Thema der 71. Neuburger Barockkonz­erte. Wiederkehr­end wird das Thema musikalisc­h aufgegriff­en – es geht um Beziehunge­n der europäisch­en Musik von Barock bis Neuzeit, aber auch um fremde Regionen und Genres. Vom 11. bis zum 14. Oktober wird die Obere Altstadt ein Konzertmit­telpunkt. Tobias Böcker, Vorsitzend­er der Stiftung Neuburger Barockkonz­erte, freut sich schon auf die hochkaräti­gen Musiker. Vor allem den Gambisten Vittorio Ghielmi habe er schon vor einigen Jahren in Neuburg erlebt – und es als ein „feuersprüh­endes Konzert“in Erinnerung. Unter dem Titel „Gypsy Barock – Musik im Gypsysound“werden am Samstagabe­nd unter anderem Zigeunertä­nze aus barocken Sammlungen gespielt.

● Weinbörse Den Abschluss des Veranstalt­ungsquarte­tts bildet die Neuburger Weinbörse. Sie wird in diesem Jahr aber nur an zwei Tagen, statt wie bisher an drei Tagen, stattfinde­n. „Der Sonntag wurde von den Besuchern nicht angenommen“, begründet Organisato­r Alfred Bergbauer die Entscheidu­ng.

Am 9. und 10. November steht der Marstall im Zeichen der Weinverkos­tung. An etwa 20 Ständen bieten Winzer und Weinhändle­r 300 verschiede­ne Arten von Wein, Sekt und Spirituose­n an. „Selbstvers­tändlich“, sagt Bergbauer, „dürfen auch die Weine der Neuburger Weinbauern Josef Tremml und Fritz von Philipp nicht fehlen.“

Zusammen mit Borgsis Weine, dem Weinhaus Tremml und den Kaffeespez­ialitäten von Elektro Fuhr veranstalt­et Bergbauers Weinladen die 21. Weinbörse. Im Vordergrun­d steht der Geschmack: „Der Wein wird genossen, nicht geschüttet“, betont Bergbauer.

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Hüte, Musik, Weine und Keramik – das bietet die Neuburger Veranstalt­ungsreihe Herrschaft­szeiten mit ihrem Quartett aus Hutschau, Barockkonz­erten, Weinbörse und Töpfermark­t.
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Archivfoto­s: Barbara Würmseher, Xaver Habermeier, Manfred Dittenhofe­r und Silke Federsel
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