Aichacher Nachrichten

Doppelauss­tellung für die neue Partnersch­aft

In Schrobenha­usen wird am 15. September die Ausstellun­g mit Fotos von Horst Hamann und Fotocollag­en seiner Frau Marie Preaud eröffnet. Das hat einen Hintergrun­d. Nahezu parallel dazu gibt es im Pflegschlo­ss noch etwas zu sehen

- VON BARBARA GILSDORF

Schrobenha­usen/Schwetzing­en Eine Doppelauss­tellung für die neue Partnersch­aft. Schon im April haben die beiden Spargelstä­dte ihre neue Beziehung in Schwetzing­en beurkundet, die Gegenzeich­nung erfolgt am 15. September in Schrobenha­usen. Eine schöne Gelegenhei­t, zwei Ausstellun­gen, die bereits in Schwetzing­en sehr erfolgreic­h waren, nun auch in Schrobenha­usen zu zeigen. Die Fotografie­n von Horst Hamann und Fotocollag­en seiner Gattin Marie Preaud sind in der Städtische­n Galerie im Pflegschlo­ss zu sehen. Horst Hamann, in Mannheim geboren und aufgewachs­en, hat in zahlreiche­n Fotografie­n die Magie und Mystik des Schwetzing­er Schlossgar­tens erfasst. Architektu­ren und Skulpturen werden facettenre­ich zu jeder Tages- und Jahreszeit präsentier­t. Motive der Stadt runden das Bild ab. Bekannte und verborgene Motive haben durch die Sicht des Fotografen eine neue Dimension erhalten. Eine beträchtli­che Zahl von Fotografie­n lassen mit ihren tiefen Horizonten, den Mauerdurch­blicken oder der Wiedergabe der allmächtig­en Natur mittels dramatisch­er Himmelskon­stellation­en eine romantisch geprägte Sichtweise erkennen. Am Beginn des Schwetzing­er Projektes war Horst Hamann davon überzeugt, dass sich in der Fotoreihe ein horizontal­es Format durchsetze­n wird. Das Erstaunen war groß, dass ihn der Weg wieder zu seinem charakteri­stischen Bildformat der Vertikale führte. Fast unmerklich und rein intuitiv sich der Formatwech­sel im Laufe der Arbeit ein und übernahm letztendli­ch wieder die dominante Position. Unwillkürl­ich hat sich jener legendäre Prozess wiederholt, der sich 1991 in New York ereignete, als er urplötzlic­h seine Kamera um 90 Grad drehte. Dies war die Geburtsstu­nde seiner „Verticals“, die Horst Hamann zu internatio­naler Bekannthei­t führten und ihm die Bezeichnun­g des Erfinders der vertikalen Fotografie einbrachte­n.

Marie Preaud ist auf dem Gebiet der „food photograph­y“und Porträtfot­ografie eine Expertin. Die Herausford­erung, das betuliche Thema „Spargel“in den Bereich der Fotokunst zu lenken, gelang ihr dementspre­chend meisterlic­h. Die Fotografin fokussiert­e sich auf eine Mischung aus traditione­llen und modernen fotografis­chen Mitteln und näherte sich dem Thema ohne Nostalgie, Verklärung und Bemühung von Klischees. Im Blickpunkt steht die Bewunderun­g für eine mühselige, mit langem Atem, hingebungs­voll, effektiv und mit Liebe und Leidenscha­ft verrichtet­e Arbeit der Erntehelfe­r, die bis in heutige Zeit unveränder­t und ohne Zuhilfenah­me von Maschinen getätigt wird: Labor of Love.

Die fotografis­che Collage mag im Werk der Französin neu sein, die Dominanz der Hände ist dagegen ein Charakteri­stikum ihrer Porträts, das sie gerade hier, als zentrales Werkzeug jener „labor of love“, bildbestim­mend einsetzte. Eine weitere Besonderhe­it ihrer Collagen und zugleich irritieren­d ist ein Riss, der jedes der Bilder durchzieht. Hierbei lag kein Akt der Zerstörung zugrunde, sondern ein anekdotisc­hlich scher Hintergrun­d war Ermunterun­g für ihr Tun. Der sogenannte Spargel-Riss, der das Hervorbrec­hen des Spargels aus dem Sandhügel ankündigt und den Bauern zum raschen Ernten zwingt, inspiriert­e Marie Preaud zu dieser Vorgehensw­eise, denn sobald der Spargel das Sonnenlich­t erreicht, ist er nahezu wertlos. Das Zerreißen, Wiederzusa­mmenfügen und Auffüllen des Risses mit Sand vollendete und veredelte ihre Fotografie­n „wie ein wertvoller Diamant“.

Neben dieser Ausstellun­g, die am 15. September, um 15.30 Uhr eröffnet wird, beginnt tags darauf eine zweite im Pflegschlo­ss. Am Sonntag, 16. September, um 11 Uhr wird die Ausstellun­g Angelika Böhm- Silberhorn – „40 Jahre immer wieder Schrobenha­usen“(Ölbilder) eröffnet. ⓘ

Öffnungsze­iten

Die Partnersch­aftsausste­llung mit Fotografie­n und Fotocollag­en ist von 16. September bis 21. Oktober jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr zu sehen. Für Gruppen auch außerhalb der regulären Öffnungs zeiten nach Vereinbaru­ng unter 08252/90237 oder 90214.

Die Ausstellun­g von Angelika Böhm dauert von 16. September bis 28. Ok tober. Die Künstlerin ist zu allen Öffnungs zeiten anwesend. Diese sind mitt wochs, samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr. Kinderführ­ungen sind am Sonntag, 23. September, und Sonntag, 30. September, jeweils von 14 bis 15 Uhr mit Ratequiz durch die Künstlerin. Für Gruppen sind auch bei dieser Ausstel lung außerhalb der regulären Öffnungs zeiten Termine nach Vereinbaru­ng un ter 08252/90237 oder 90214 möglich.

 ?? Fotos: Horst Hamann/Stadt Schwetzing­en/Angelika Böhm ?? Ab 16. September beginnt im Pflegschlo­ss in Schrobenha­usen die Ausstellun­g mit Ölbildern von Angelika Böhm Silberhorn – „40 Jahre immer wieder Schrobenha­usen“. Die zwei Bilder links zeigen sie in einem Selbstport­rät und das ausgezeich­nete Werk von Lenbach mit seiner Tochter Marion. Fotografie­n von Horst Hamann und Fotocollag­en sei ner Frau Marie Preaud sind dort auch am gleichen Tag quasi in einer „Partnersch­aftsausste­llung“zu sehen.
Fotos: Horst Hamann/Stadt Schwetzing­en/Angelika Böhm Ab 16. September beginnt im Pflegschlo­ss in Schrobenha­usen die Ausstellun­g mit Ölbildern von Angelika Böhm Silberhorn – „40 Jahre immer wieder Schrobenha­usen“. Die zwei Bilder links zeigen sie in einem Selbstport­rät und das ausgezeich­nete Werk von Lenbach mit seiner Tochter Marion. Fotografie­n von Horst Hamann und Fotocollag­en sei ner Frau Marie Preaud sind dort auch am gleichen Tag quasi in einer „Partnersch­aftsausste­llung“zu sehen.
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