Feuer und Flamme für Ritter und Jäger der Lüfte
Bei den Herzog Tassilo Rittern geht es um Leben, Liebe und Tod. Die Schiltberger Hofbergritter suchen kühne Recken
Aichach Das Volk am Turnierplatz ist restlos begeistert: Erst reiten die Herzog Tassilo Ritter über lodernde Flammen, dann laufen ihre getreuen Knappen auch noch zu Fuß durch das Feuer – einer von ihnen wagt gar eine Rolle vorwärts und kommt unverletzt damit durch. Nur der Sarazen hat in diesem Augenblick weniger Glück. Die ausgestopfte Puppe mit abnehmbarem Kopf ist durch eine brennende Fackel versehentlich gleich mit entflammt worden. Ein aufmerksamer Knappe löscht die Puppe mit Sand und Wasser, bevor sie hinüber ist. Das Volk in den Rängen ist erleichtert. Zumal das Ritterturnier zu diesem Zeitpunkt auch schon ein überraschend märchenhaftes Ende genommen hat.
Zum Turnier angetreten waren die acht besten und natürlich reichsten Ritter des mittelalterlichen Landes, um auf dem Turnierplatz in Aichach auszufechten, wer die wunderschöne und liebreizende Prinzessin Anne, Tochter des Herzogs, heiraten darf. Weil der Herzog (Urs Weidner) aber den Verdacht hegte, dass seine Anne in Wahrheit die Tochter des Herolds von Palnkam sein könnte, tobte im Hintergrund ein Kampf um Ehre und Eifersucht, der immer wieder in Schwert- und Wortgefechten aufflammte.
Schlagfertig wurde auch das Volk auf den Zuschauerrängen am Nachmittag und am Abend von Herzog und Herold unterhalten. Die beiden moderierten die Geschicklichkeitsaufgaben, die die Ritter zu meistern hatten. So drohte der Herzog dem Publikum: „Ihr wisst ja, je weniger Jubel, desto höher die Steuern.“Als es am Ende um Leben und Tod ging und Ulrich von Liechtenstein das Messer an die Kehle von Heinrich von Eisenburg hielt, war es dann aber eine Frau, die alle Probleme auf einen Schlag löste.
Prinzessin Anne hatte als Graf von Toggenburg am Turnier teilgenommen und rettete Heinrich von Eisenburg, indem sie ihn heiraten wollte. Der Zwist zwischen Herold und Herzog wurde bald beigelegt. Alles gut gegangen also, auch bei den Showeinlagen mit Feuer.
Beim Ritterspectaculum der Schiltberger Hofbergritter suchte Herzog Ludwig im Barte derweil nach mutigen Recken für sein Heer, um die Stadt gegen Angreifer zu verteidigen. Die Geschichte stammt aus der Feder von Manuela Balleis.
Nicht weniger stolz als all die Ritter stand Paul Klima auf dem Turnierplatz an der Martinstraße. „Es ist wohl die erste Flugvorführung in Aichach, bei der alles geklappt hat“, stellte er am Samstagmittag fest. Ein Greifvogel hat eben seinen eigenen Kopf, und so schien Paul Klima, der acht Greifvögel und Eulen in Bad Tölz trainiert, überrascht von seinen kooperativen Tieren. Als der sechsjährige Steinadler Bruno am Ende der Show dann brav den Fuchs erlegte, und nicht wie sein Vorgänger bei den vergangenen Markttagen die hohen Eichen vorzog, war der Auftritt perfekt – auch dank der Unterstützung von Bibiana Mayser, die hilfreich zur Seite stand.