Katholische Landjugend lässt Stotzard beben
Verein feiert in Aindlinger Ortsteil mit vielen Freunden aus den Nachbargemeinden sein 50-jähriges Bestehen. Dabei erinnert er an seine Ursprünge kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Damals waren die Burschen noch unter sich
Aindling Stotzard Das Gemeinschaftshaus im Aindlinger Ortsteil Stotzard liegt ein Stück weit entfernt von der Wohnbebauung. Das hat durchaus seine Vorteile, wie spätestens am Samstagabend deutlich wurde. Denn am Wochenende feierte die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) ihr 50-jähriges Bestehen – lautstark und bis in die späte Nacht hinein.
Nach einem offiziellen Teil, der sehr kurz ausfiel, legten die Original Wertachtaler aus Wehringen los. Die Musiker mischten sich ins Publikum, das begeistert mitging. Nicht nur Teenies, auch ältere Semester ließen sich von der Stimmung anstecken. Nun steppte der Bär in Stotzard, wie man es hier noch nicht oft erlebt hatte.
Tomas Zinnecker, der Aindlinger Bürgermeister, lobte den Jubilar: „Man sieht, dass der Verein das richtig macht. Ihr habt eine Wahnsinnsarbeit geleistet.“Dann verwies er darauf, dass Stotzard bei der zurückliegenden Zählung 187 Einwohner hatte. Zinnecker erinnerte an die Theaterspiele der KLJB und versicherte: „Man sieht, dass der Zusammenhalt funktioniert.“Auch Peter Tomaschko, für die CSU im Landtag, stellte dem Geburtstagskind ein vorzügliches Zeugnis aus: „Ihr habt ein perfektes Fest organisiert. Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum.“Für die Führung des Vereins hatte er eine Einladung in den Landtag in München dabei und für das Helferfest stellte Tomaschko 50 Liter Freibier in Aussicht.
Genau genommen reichen die Ursprünge der Stotzarder Landjugend zurück bis ins Jahr 1913. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte sich hier ein Burschenverein gegründet, wie Vorsitzende Christina Bestele berichtete. Als 1968 die KLJB mit jungen Damen aus der Taufe gehoben wurde, kam es zu einem Zusammenschluss. Bestele merkte schmunzelnd an: „Die Burschen haben gesehen, dass es ohne Mädels nicht geht.“Derzeit zählt der Verein 80 Mitglieder, 45 davon sind männlich. Dazu gehört auch Niko, der Wirt im Gemeinschaftshaus, der in Athen geboren wurde. Matthias Hader, der Zweite Vorsitzende, blickte zurück auf die umfangreichen Vorbereitungen für dieses Fest: „Wir haben eineinhalb Jahre für dieses Jubiläum geplant. Alles haben gesagt: Ja, wir sind bereit.“Dann bedankte er sich bei den Mitgliedern des Vereins, wofür es donnernden Applaus gab, sondern auch bei anderen Vereinen: Etwa beim Katholischen Frauenbund, der die Kuchen für den Sonntag lieferte, bei der Freiwilligen Feuerwehr Stotzard und bei der DJK Stotzard, die ebenfalls tatkräftig mithalfen. Hader versicherte: „Wir haben einen Haufen kreative Köpfe.“Außerdem gebe es handwerklich Begabte. Er erinnerte an Kegelabende und die Faschingswagen des Ver- eins. Die jüngere Generation aus Stotzard war keineswegs alleine, als es galt, auf ein halbes Jahrhundert zurückzublicken. Ihre Freunde aus den umliegenden Orten wie Aindling, Rehling, Gebenhofen, Anwalting, Todtenweis, Inchenhofen und Petersdorf waren ebenfalls gekommen und füllten die beiden Zelte, die neben dem Fußballplatz auf der Terrasse aufgestellt worden waren. Auch der Stopselclub Eisingersdorf war vertreten. Dessen Mitglieder wiesen auf ihren Shirts darauf hin, dass sie vom 12. bis zum 14. Juli 2019 ebenfalls ihr 50- jähriges Grün dungs jubiläum feiern.
Die Nacht zum Sonntag fiel für einige Helfer kurz aus. Denn es waren noch Umbauarbeiten zu erledigen – speziell für den Festgottesdienst am Sonntag. Ihn zelebrierte PaterTh omas aus Rehling zusammen mit dem ehemaligen Diözesan landjugend seelsorger Gerhard Höppler. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte die Gruppe Famgosis mit Julia Brandmayr am Klavier. Auch die Ortsvereine waren erschienen sowie Manfred Losinger, ein Vertreter des Landrats. Insgesamt füllten 300 Besucher das Festzelt. Gerhard Höppler erklärte: „Die KLJB Stotzard ist seit 50 Jahren eine Gemeinschaft, die Jesus Christus nachfolgt.“Bevor eine Sau vom Grill vertilgt wurde, zog Matthias Hader ein euphorisches Fazit: „Wir haben im Großen und Ganzen ein wahnsinnscooles Fest aufgestellt.“