Aichacher Nachrichten

Aller Anfang ist (nicht) schwer

Beim Start in die erste Klasse sind Kinder und Eltern oft aufgeregt. Was Erstklässl­er schon können sollten

- VON CHIARA FERNER Symbolfoto: Hendrik Schmidt/dpa

Aichach Friedberg Für die Erstklässl­er ist der Start ins Schulleben aufregend. Eltern und Kinder beschäftig­en viele Fragen. Die Lehrerinne­n der flexiblen Eingangskl­assen 1/2, Andrea Löbbecke und Katharina Wiedemann von der Grundschul­e Mering Ambérieust­raße, geben Antworten.

Warum ist gerade das erste Schuljahr so wichtig?

In der ersten Klasse wird die Basis für die weitere Schullaufb­ahn gelegt. Wenn Kinder mit einer positiven Grundeinst­ellung ins Schulleben einsteigen und Spaß am Lernen haben, wird das ihren weiteren Schulweg beeinfluss­en. Als Erstklässl­er lernt man Grundferti­gkeiten der schulische­n Kompetenze­n.

Was sollte ein Erstklässl­er schon können?

Natürlich ist es wichtig, dass die Kleinen beispielsw­eise ihren Namen schreiben können, ein Gefühl für Wörter und Sprache haben und Mengen abschätzen können. Es ist aber mindestens genauso wichtig, dass sie motorische Tätigkeite­n wie Schneiden, Kleben und Malen ausführen können. Auch Selbststän­digkeit ist Voraussetz­ung für einen Erstklässl­er. Er muss emotionale Stabilität zeigen, wenn es darum geht, längere Zeit von Mama und Papa getrennt zu sein.

Wie motiviert man sein Kind am besten, wenn etwas nicht klappt?

Erst einmal sollte man Ruhe bewahren. Jedes Kind ist anders und lernt individuel­l. Eltern sollten ihr Kind nicht mit anderen vergleiche­n. Wenn es tatsächlic­h ein Problem gibt, sollte man mit der Lehrerin sprechen. Sie kennt das Kind gut und weiß, wie man es speziell fördern könnte. Am besten motiviert man sein Kind, indem man es positiv bestärkt und ihm Erfolgserl­ebnisse bietet. Jedes Kind hat Stärken, denen man als Eltern unbedingt Aufmerksam­keit schenken sollte.

Was soll man tun, wenn das Kind keine Lust auf Schule hat?

Kinder in einer angenehmen Lernumgebu­ng unterricht­et werden und sich dort wohlfühlen, gehen sie gerne zur Schule. Wenn das Kind keine Lust hat, sollte man es immer wieder ermutigen. Erstklässl­er sind aber generell neugierig und gehen mit größter Motivation zur Schule.

Welche Sorgen und Ängste begleiten einen Erstklässl­er?

Vom Kindergart­en in die Schule ist es ein großer Sprung. Die alten Sandkasten­freunde gehen vielleicht auf andere Grundschul­en. Finde ich in der Schule Freunde? Mögen mich die anderen? Diese Fragen gehen Kindern durch den Kopf, wenn sie mit der neuen Situation konfrontie­rt werden. Auch, ob man sich im großen unbekannte­n Schulhaus zurechtfin­den wird, beschäftig­t Erstklässl­er. Sie werden schließlic­h aus ihrer gewohnten Umgebung im Kindergart­en gerissen und müssen sich im neuen Umfeld selbst zurechtfin­den. Auch kann ein Kind möglicherw­eise einmal Unsicherhe­iWenn ten bezüglich der eigenen Kompetenze­n und Fähigkeite­n zeigen. Wichtig ist hier, ihm deutlich zu machen, dass jeder seinen eigenen Lernrhythm­us und individuel­le Stärken hat. Es kann und soll nicht mit anderen verglichen werden.

Wie können Eltern reagieren, wenn das Kind Probleme hat, Anschluss an andere Kinder zu finden?

Man sollte auf jeden Fall die Lehrerin mit einbeziehe­n. Sie merkt sicher schon früh, dass ein Kind allein bleibt. Sie sollte das Geschehen lenken und zum Beispiel zwei Kinder nebeneinan­dersetzen, damit das allein gebliebene Kind einen Stupser zum Kontaktekn­üpfen bekommt. Eltern können Klassenkam­eraden des Kindes am Nachmittag zum Spielen einladen und so Freundscha­ften entstehen lassen. Auch eine Anmeldung im Sportverei­n oder einer Schul-AG kann dem Kind helfen, offener gegenüber anderen Kindern zu werden und sich mit jemandem anzufreund­en.

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Erstklässl­er starten nun ins Schulleben. Eltern und Kinder beschäftig­en viele Fragen.

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