Ein besonderer Gast im Haus im Moos
Max von Pettenkofer – „der größte Sohn des Donaumooses“– ist Thema beim Museumsfest
Karlshuld Kleinhohenried Wenn sich schon „der größte Sohn des Donaumooses“beim Museumsfest im Haus im Moos einfindet, dann braucht es natürlich einen würdigen Empfang, bei dem die Ludwigssterne aus Karlshuld ihm ein Ständchen sangen und die Eichenlaub-Schützen aus Karlskron einen Salut schossen.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Max von Pettenkofer stand nämlich heuer das Fest ganz im Zeichen des renommierten Wissenschaftlers. So wurde nicht nur eine umfangreiche Ausstellung über ihn eröffnet, Schauspieler Theo Rosendorfer schlüpfte auch in die Rolle des Mediziners und Chemikers, der 1818 in Lichtenheim geboren wurde. Pettenkofer war der Sohn einer armen Bauernfamilie, erhielt aber dank eines reichen Onkels eine gute Ausbildung in München und durfte studieren. Mit 29 Jahren wurde er Professor für medizinische Chemie an der Universität München, 1865 übernahm er als Rektor die Leitung der Universität. Im selben Jahr wurde er dort erster deutscher Professor für Hygiene und richtete das erste Hygieneinstitut ein. München verdankt ihm darüber hinaus die Kanalisation und die zentrale Trinkwasserversorgung.
„In München und in aller Welt hat man mich geehrt, aber dass ich in meiner alten Heimat so willkommengeheißen werde, freut mich besonders“, sagte der historische Pettenkofer. Viel habe sich seit früher zum Positiven verändert, der tech- nische Fortschritt sei eingezogen und es werde viel für den Erhalt der Landschaft getan.
Neben dem Auftritt Pettenkofers gab es noch viele weitere Attraktionen. Nach einem großen Umzug aller Akteure zeigten die Mitglieder des Kulturhistorischen Vereins, wie man zu Pettenkofers Zeit lebte. Bäcker Richard Meier buk in seinem großen Holzofen frisches Brot, das großen Anklang bei den Besuchern fand und auf das gerne die frische Butter gestrichen wurde, die man unter Anleitung selbst machen konnte. Seile wurden gedreht und viele Zuschauer umringten einige Männer, die mit dem Dreschflegel Getreide droschen.
Beschaulich hingegen ging es bei Marianne Dähnert zu. Sie zeigte auf einer schattigen Bank, wie früher einst aus Stroh Schuhe im Donaumoos gefertigt wurden. „Dafür braucht man schon einmal einen halben Tag“, sagte sie. Ausgehalten haben sie allerdings nicht viel. Für Marianne Dähnert ist der ÖxlerHof, vor dem sie ihr Handwerk zeigte und der heute zum Museum gehört, ein ganz besonderer Ort, war er doch einst ihr Elternhaus. Sie ist froh, dass das alte Bauernhaus als Teil des Museums erhalten bleiben konnte. „Denn ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an meine Kindheit“, sagte sie.
Museumsleiter Friedrich Koch zeigte sich sehr erfreut über den Verlauf des Festes. „Das Wetter war wirklich schön und wir hatten sehr viele Besucher“, sagte er. Auch das Thema Pettenkofer sei gut angekommen.