Innovationspark schafft Platz für dieses Gebäude
Der modernste Bürokomplex entsteht in Augsburg. Er wird mehr als 30 Millionen Euro kostet. Für den Einlass kontrolliert ein Gerät die Hände der Mitarbeiter. Die Technik im Haus treibt Mietpreis auf ein Top-Niveau
Es ist nicht irgendein neues Bürogebäude, das in den nächsten zwei Jahren in Augsburg nahe des Fußballstadions an der B17 errichtet wird. Es ist nach Angaben der Projektentwickler das Bürogebäude der Zukunft in Augsburg. Zu beurteilen wird dies sein, wenn die erhofften 1000 Mitarbeiter im Komplex mit der besonderen architektonischen Note einmal tätig sein werden. Im Sommer 2020 soll es soweit sein. Man wird dann zudem sehen, ob die Technik so funktioniert, wie es sich die Bauherren wünschen. Mitarbeiter brauchen keinen Schlüssel mehr, um ins Gebäude zu gelangen. Eine Pforte ist ebenfalls nicht nötig. Mitarbeiter werden am Handscanner erkannt. Heißt, der Beschäftigte hält seine Hand an ein elektronisches Gerät im Eingangsbereich und verschafft sich Zutritt. Nicht anders funktioniert es an den Eingängen zu den Büroräumen der Firmen. Das ist beileibe nicht alles an modernster Technik im Bürogebäude: Die Tiefgarage kommt ohne Schranken aus. Ein- und Ausfahrt wird über gescannte Kennzeichen geregelt. Als weiteres erfrischendes Element im Gebäude kommt, so die Projektentwickler, ein erstmals in einem deutschen Bürogebäude installiertes Raumduftsystem zum Einsatz. Es werden keine Parfümdüfte verwendet. Einige Millionen Euro kosten allein diese aufgezählten Aspekte.
Das sechsgeschossige Gebäude trägt einen Namen, der der Vision eines zukunftsorientierten Bürokomplexes entsprechen soll: Weitblick 1.7.! Weitblick auch deshalb, weil man aus dem sechsten Stock bei Föhn die Berge erkennt. 1.7 – der Punkt zwischen eins und sieben soll darüber hinaus den Zukunftscharakter darstellen. 1.7 steht auch für den Standort. Der Neubau liegt direkt an der B 17. Auf der gegenüberliegenden Seite der B17 ist die WWK-Arena. Der Neubau entsteht am äußersten Rand des Innovationsparks. Die Tramhaltestelle der Stadionlinie ist nicht weit entfernt.
In das Projekt werden 50 Millionen Euro investiert. Sie sind nötig wegen Grundstückserwerbs, Bau und Baunebenkosten. Das Gebäude selbst wird deutlich mehr als die Hälfte kosten. Es ist ein Betrag, der die 30-Millionen-Marke übersteigt. Wer einzieht, wird als Mieter zur Kasse gebeten. 13,50 Euro pro Quadratmeter sind für die Büroflächen veranschlagt, die in den drei unteren Etagen liegen. Wer höher hinaus im Gebäude möchte, zahlt mehr. Es dürften 15 Euro pro Quadratmeter dann wohl sein. Der Augsburger Immobilienmakler Peter Kragler betreut das Objekt, das als Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Audax Projektentwicklung und der Leitwerk AG entsteht.
Kragler sagt, „dass wir uns mit den Mietpreisen sicherlich im obersten Bereich derzeit in Augsburg bewegen.“Bei älteren Immobilien, die für Büros genutzt werden, liegt der Preis zwischen acht und zehn Euro pro Quadratmeter. 13,50 Euro sind es bei sehr guten Lagen, 15 Euro sind momentan das Topniveau in Augsburg. Dies muss aber keineswegs so bleiben. Büroimmobilien sind gefragt. Speziell Unternehmen aus München entdecken den Standort Augsburg, weil viele Mitarbeiter momentan in die Landeshauptstadt pendeln. „Wir sehen die Chance, dass unser Gebäude eine Art Zweigstelle werden kann“, erläutert Peter Weis, Vorstandsvorsitzender von Leitwerk. Sein Unternehmen, das jetzt in der Werderstraße sitzt, zieht auf den Innovationspark um. Mehr als 50 Prozent der Büroflächen seien derzeit bereits vermietet, heißt es aktuell. Namen von Mietern werden noch nicht genannt. Dies mag sich am 18. Oktober ändern. Dann ist der Termin für den Spatenstich. Es wird davon ausgegangen, dass künftige Mieter dabei sein werden. Die Architektur des sechsgeschossigen Gebäudes stammt vom Berliner Architekturbüro SEHW Architektur. Es hatte sich in einem Wettbewerb durchgesetzt. Geplant ist ein Baukörper, der mit einer Höhe von bis 25 Metern Höhe aus dem Gelände herausragt. Markant ist der schräg über die Basisbebauung gelegte zweigeschossige Solitär aus Glas und Beton. Darin entsteht eine 800 Quadratmeter große Kongress- und Tagungsfläche. Die anzumietenden Räume sind zwischen 400 und 4000 Quadratmeter groß.
Mit einem Dutzend Firmen wird zu rechnen sein. Für Kinder von Mitarbeitern gibt es eine Kindertagesstätte mit fünf Gruppen. „Für Firmen wird dieser Punkt immer wichtiger“, sagt Projektentwickler David Kink. Betreut wird die Tagesstätte von der Münchner Firma „Denk mit“, die bereits in Augsburg (Stephansplatz 6) vertreten ist. Zur Versorgung der Bürokräfte gibt es eine Gastronomie. Hier laufen Verhandlungen mit einem interessierten Caterer. Einigt man sich, wird er künftig die Tagungen im Gebäudekomplex kulinarisch betreuen.
Bei uns im Internet
Ein Video von den Baufortschritten einzelner Gebäude im Innovationspark finden Sie online unter: augsburger allgemeine.de