Augsburger Textilmuseum rettet Bobinger Schlot Schrift
Der Trevira-Schriftzug, der am Schornstein des Chemieunternehmens in Bobingen weithin lesbar war, ist im Textilund Industriemuseum Augsburg (tim) angekommen. Die sieben Buchstaben sind drei Meter hoch sowie bis zu zweieinhalb Meter breit. Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr (Foto) freut sich über die Lettern: „Stehen sie doch stellvertretend für ein bedeutendes Kapitel bayerischer Textilund Wirtschaftsgeschichte am Standort Bobingen. Für sehr viele Menschen, die in der Fabrik gearbeitet haben und arbeiten, sind sie wichtiger Teil ihrer eigenen Identität.“Es gibt es schon Ideen zur Verwendung – etwa bei Ausstellungen zu synthetischen Fasern, zur Geschichte des Perlon oder des Industriestandortes Bobingen. Dort wird gerade der 84 Meter hohe Schornstein des Werks abgetragen. Er wurde vor 50 Jahren von der Hoechst AG errichtet, seit 2014 aber nicht mehr genutzt. Heimatverein, Stadt und private Kreise hatten versucht, den Kamin als Industriedenkmal zu erhalten und als öffentliche Einrichtung zu nutzen. Als dies misslang, kam das tim mit Trevira ins Gespräch. Das Unternehmen habe das Angebot, den Firmenschriftzug zu erhalten, aufgegriffen und die Buchstaben nahezu unbeschädigt abbauen lassen. Trevira hat sich übrigens den zweiten Schriftzug auf der anderen Seite des Kamins gesichert. Er wird nun in einem Firmengebäude eingelagert.