Erfolgsstory für fünf Gemeinden
Vor 40 Jahren wurde die Verwaltungsgemeinschaft Dasing gegründet. Willi Guggenmos war der erste Vorsitzende
Dasing Mit einer Feierstunde in der Dasinger Gemeindetenne wollen die Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft (VG) am 19. September an die Gründung vor 40 Jahren erinnern. Als in den 1970er-Jahren die kommunalen Ebenen in Bayern neu geordnet wurden, hatten sich Adelzhausen, Dasing, Eurasburg, Obergriesbach und Sielenbach am 1. Mai 1978 zusammengeschlossen. „Damals waren schmerzliche Veränderungen notwendig“, so der ehemalige Landrat Christian Knauer. In Dasing sei jedoch keine „Übergemeinde“entstanden, wie manche
Nur eine einzige asphaltierte Straße und fünf Straßenlampen im ganzen Bauerndorf
befürchtet hätten, sondern ein modernes Dienstleistungszentrum.
Das sieht auch der Gemeinschaftsvorsitzende und Bürgermeister von Adelzhausen, Lorenz Braun, so: „Als moderner, bürgernaher und serviceorientierter Dienstleister betreuen wir im rund 110 Quadratkilometer großen VG-Gebiet rund 13000 Bürger.“Der Verwaltungssitz liegt in Dasing. Erster Gemeinschaftsvorsitzender war der heute 93 Jahre alte Willi Guggenmos. Er erinnert sich noch an die VG-Gründung vor 40 Jahren und meint: „Eine nicht ganz billige, aber sinnvolle Einrichtung!“Dass es gemeinsam besser gehe, zeigten auch andere Kooperationen wie der Schulverband oder die Adelburg-Gruppe zur Trinkwasserversorgung, deren Chef Guggenmos viele Jahre lang war.
Gegen die Weisung des Ministeriums wurde damals beschlossen, dass Dasing und Eurasburg standesamtlich nach Friedberg gehören, die übrigen drei Kommunen nach Aichach. „Schon zu dieser Zeit hat sich gezeigt, dass bei uns nicht einfach alles hingenommen wird, was von oben verordnet ist“, sagt Guggenmos.
„Ich bin damals mit allen Kollegen gut ausgekommen.“1960 begann seine politische Karriere, als er in den Gemeinderat gewählt wurde. Bekannte überredeten ihn, sich 1966 als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters aufstellen zu lassen. Seine 24-jährige Amtszeit als Oberhaupt der Gemeinde Dasing begann Guggenmos in der ersten Periode noch auf ehrenamtlicher Basis, er musste sich einen Nebenjob suchen. Erst nach Eingemeindung der umliegenden Ortschaften bei der Gebietsreform 1972 wurde er zum hauptamtlichen Bürgermeister.
Die Entwicklung der VG-Gemeinden sei sehr positiv und rasant gewesen, so der 93-Jährige: „Bei meinem Amtsantritt gab es in Dasing nur eine asphaltierte Straße und fünf Straßenlampen im etwa 1200 Einwohner zählenden Bauerndorf.“
Nach Guggenmos hatten die Dasinger Bürgermeister das Amt des VG-Vorsitzenden weiter inne. Ausschlaggebend waren vor allem praktische Gründe: Dasing hat einen hauptamtlichen Bürgermeister, die vier anderen Mitgliedsgemeinden werden von ehrenamtlichen Bürgermeistern gelenkt. Zudem ist der Sitz der Verwaltung in Dasing. Für den Dasinger Bürgermeister war es praktisch, das Amt selbst zu übernehmen: Denn viele Rathausmitarbeiter sind von der VG angestellt und nicht von der Gemeinde.
Doch die Erfolgsgeschichte lief in jüngster Zeit nicht ohne Reibereien hinter den Kulissen ab: Vor zwei Jahren trat Dasings Bürgermeister Erich Nagl von seinem Posten als VG-Vorsitzender zurück. Die Geschäfte führte in der Übergangszeit der Sielenbacher Bürgermeister Martin Echter. Als Grund für seinen Rücktritt gab Nagl damals an, dass die Aufgabenverteilung in der VGLeitung nicht eindeutig geregelt sei und er „grundsätzlich andere Vorstellungen über Mitarbeiterführung“habe. Es sei in keiner Firma gut, wenn fünf Chefs anschaffen wollten.
Seit knapp zwei Jahren lenkt der Adelzhauser Bürgermeister Lorenz Braun die Geschicke der VG.